Krebstherapien auch unter Corona dringlich
„Auch unter Pandemiebedingungen ist die Behandlung von Krebserkrankungen als dringlich einzustufen und kann in aller Regel nicht aufgeschoben werden“, sagt Prof. Dr. Carolin Tonus, Präsidiumsmitglied im Berufsverband der Deutschen Chirurgen e. V. (BDC) sowie Ärztliche Direktorin und Chefärztin der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. 80% aller an Krebs erkrankten Menschen werden im Laufe ihrer Behandlung operiert, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Das belegt den hohen Stellenwert der Chirurgie in einer oft multimodalen Therapie, bei der unterschiedliche Verfahren, wie Operation, Bestrahlung und Chemotherapie, kombiniert und zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Am 4. Februar findet zum 22. Mal der Weltkrebstag statt.
Anstatt starre staatliche Regelungen vorzugeben, ist es besser, Kliniken die Möglichkeit individueller Therapieentscheidungen einzuräumen. Diese sind abhängig von der Dringlichkeit des Eingriffs, des individuellen Zustandes des Patienten und auch von der lokalen Pandemiesituation.
Laut Deutscher Krebshilfe erkranken in Deutschland pro Jahr mehr als eine halbe Million Menschen neu an Krebs. Für Patienten besonders wichtig: Die Behandlung erfolgt zunehmend in zertifizierten Therapiezentren unter Absprache der konkreten Behandlungsschritte in Tumorboards mit allen beteiligten ärztlichen Fachrichtungen. Zusammen mit der Beachtung von Mindestmengen für die Durchführung komplexer Operationen und evidenzbasierten Leitlinien der höchsten Entwicklungsstufe garantieren diese Maßnahmen eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung.Quelle:
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)