Rückgang bei neuen Auszubildenden in der Pflege
Im vergangenen Jahr haben rund 4.000 Menschen weniger als im Jahr 2021 einen Ausbildungsvertrag in der Pflege abgeschlossen. Das sei nach – allerdings vorläufigen – Zahlen ein Rückgang um 7%, berichtete das Statistische Bundesamt. Während im Jahr 2021 noch 56.300 neue Ausbildungsverträge in der Pflege abgeschlossen wurden, waren es 2022 nur 52.300. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 146.500 Menschen in der Ausbildung zum Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns.
Hoher Frauenanteil in der Pfege-Ausbildung
Der Frauenanteil der Auszubildenden lag den Angaben zufolge bei 76%. Unter den neuen Auszubildenden des vergangenen Jahres waren 13.500 Männer und 38.800 Frauen.Vollständige Daten noch ausstehend
Es gebe allerdings noch Datenlücken, die vollständigen Zahlen liegen voraussichtlich im Sommer vor, hieß es. Während unter anderem Bremen, Rheinland-Pfalz und Sachsen davon ausgingen, dass es zu keinen größeren Abweichungen zwischen vorläufigen und endgültigen Ergebnissen kommt, gebe es bei den Ergebnissen in einigen anderen Bundesländern derzeit noch erhebliche Unsicherheiten.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
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Erschienen am 28.03.2023 • Leiharbeit in der professionellen Pflege ist Folge des eklatanten Personalmangels. Erzielen die geplanten Maßnahmen den gewünschten Eindämmungseffekt?
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Pflegeberuf attraktiver gestalten
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, sprach angesichts des Rückgangs der Ausbildungsverträge von einem bedrückenden Zeichen, dass die bisherigen Bemühungen nicht ausgereicht hätten, um den Pflegeberuf attraktiv zu machen. „Auch ist fraglich, wie viele Ausgelernte sich für die Altenpflege entscheiden. Schließlich ist der Verdienst in Krankenhäusern deutlich besser“, sagte er am Dienstag. Zudem müsse alles getan werden, um den Nachwuchs langfristig im Job zu halten. „Angemessene Löhne reichen hier nicht aus. Neben verlässlichen Arbeitszeiten und einer guten Work-Life-Balance, müssen Berufsanfänger auch mehr Verantwortung übertragen bekommen“, sagte Brysch.
Bedarf an Pflegekräften wird künftig steigen
Der Bedarf an Pflegekräften wird in den kommenden Jahren deutlich steigen: Ende März war das Statistische Bundesamt in einer Berechnung davon ausgegangen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland allein durch zunehmende Alterung bis 2055 um 37% zunehmen werde.Quelle:dpa