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Gesundheitspolitik

Koordination von 75 Millionen Versicherten

„Wir haben viele verschiedene fachärztliche Spezialisten, aber 75 Millionen Versicherte, von denen die wenigsten wissen können, welche Fachärztin oder welcher Facharzt in ihrem konkreten Fall die genau richtige Ansprechperson ist.“ Sie kritisierte, dass chronisch kranke Menschen für ein Rezept alle 3 Monate zum Arzt laufen müssten. „Das verursacht unnötige Arzttermine, verstopft die Praxen und ist teuer“, sagte Stoff-Ahnis.

 

Forderung nach „verbindlichem Primärarztsystem“

„Gut wäre es, wenn hausärztliche Praxen die vollständige Koordination der medizinischen Versorgung der Versicherten übernehmen würden“, sagte sie. In den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD hatte die Arbeitsgruppe Gesundheit das „verbindliche Primärarztsystem“ vorgeschlagen. Der Hausarzt soll dabei erste Anlaufstelle für Patient:innen sein und diese nur im Bedarfsfall an Fachpraxen weiterleiten.

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Jahresrezepte für Chroniker

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, ging noch weiter und plädierte dafür, dass ein Patient, der auf eine Behandlung jenseits der ihm angebotenen Wege bestehe, sich selbst an den zusätzlichen Kosten beteiligen müsse. Stoff-Ahnis forderte als Entlastungsmaßnahme etwa die Nutzung von Jahresrezepten für Patient:innen und die Abkehr von der quartalsbezogenen Vergütung für die Behandlung chronisch Kranker.

Quelle:

dpa