Samstag, 21. Dezember 2024
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Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient:innen

Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient:innen
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Schluckstörungen sind vor allem bei hospitalisierten geriatrischen Patient:innen weit verbreitet. Gute Diagnose-Tools gibt es allerdings nur wenige und diese wurden vor allem bei Schlaganfall-Patient:innen evaluiert. Bis jetzt: Die Arbeitsgruppe Dysphagie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hat einen einfachen Wasserschlucktest entwickelt – das Dysphagie-Screening-Tool für geriatrische Patient:innen (DSTG) – dessen hohe Genauigkeit nun in einer Vergleichsstudie mit der etablierten endoskopischen Goldstandard-Methode FEES explizit belegt werden konnte. „Wir haben somit nun auch ein Screening-Instrument für hochaltrige Patientinnen und Patienten, mit dem wir schnell und frühzeitig ein erhöhtes Risiko für Schluckstörungen erkennen können“, sagt PD Dr. Cornelius Werner, Leiter der DGG-Arbeitsgruppe Dysphagie sowie Chefarzt der Klinik für Neurologie und Geriatrie am Johanniter-Krankenhaus Stendal.
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Ältere Patient:innen berichten häufig nicht von bestehenden Schluckstörungen

„Schlucken ist so lebenswichtig wie Atmen. Dieser Vorgang kann besonders häufig bei älteren Patienten gestört sein, weil es sehr viele ursächliche Erkrankungen gibt, die auch die Sicherheit und die Effizienz des Schluckens beeinträchtigen können. Schluckstörungen können wir allerdings nicht von außen beobachten – zudem berichten ältere Betroffene häufig auch nicht von ihrem Problem. Sie gewöhnen sich daran, dass sie sich ständig räuspern oder husten müssen oder dass sie gar ein, 2 Mal im Jahr mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus landen“, unterstreicht AG-Leiter Cornelius Werner die Problematik.

Mutmaßliche Schluckstörungen: Bis zu 40% der über-80-Jährigen betroffen

Mit der fiberendoskopischen Schluckuntersuchung, kurz FEES, habe sich zwar ein endoskopisches Diagnose-Verfahren etabliert. Wenn man sich allerdings vor Augen führe, dass schätzungsweise 30 bis 40% der über 80-Jähigen mutmaßlich Schluckstörungen haben, sei klar, dass nicht alle einer endoskopischen Untersuchung zugeführt werden können. „In der vorgelegten Vergleichsstudie konnte nun nachgewiesen werden, dass sich der DSTG-Wasserschlucktest sehr gut als Untersuchungsalternative eignet”, erklärt Werner. Das wissenschaftliche Papier wurde veröffentlicht von den Altersmedizinern Prof. Ulrich Thiem, Chefarzt der Medizinisch-Geriatrischen Klinik am Albertinen-Krankenhaus und Albertinen-Haus in Hamburg, Dr. Martin Jäger, Ärztlicher Direktor der Geriatrie am Hüttenhospital in Dortmund, Dr. Holger Stege, Leiter der geriatrischen Tagesklinik am Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin, und Prof. Rainer Wirth, Direktor der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation am Marien Hospital Herne. Noch in diesem Jahr soll ein Lehrvideo die breitere Anwendung des lebenswichtigen Tools in der Geriatrie unterstützen.
 
 

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DSTG: Pragmatischer Test eignet sich für breite Anwendung

An der durchgeführten Studie nahmen 53 Patient:innen mit einem Durchschnittsalter von 85 Jahren in 5 geriatrischen Kliniken in Deutschland teil. Nacheinander wurden sie sowohl mit dem DSTG als auch mit der FEES in zufälliger Reihenfolge und von verschiedenen Expert:innen untersucht, die für die Ergebnisse der jeweils anderen Untersuchung blind waren. Dabei stellte sich heraus, dass das DSTG ein valides Instrument für das Screening der oropharyngealen Dysphagie zu sein scheint. „Damit haben wir unsere Vermutung bestätigt, dass ein einfach durchzuführender Screening-Test auch bei geriatrischen Patientinnen und Patienten valide Ergebnisse erzeugt. Diese neue Validierungsstudie erlaubt es also, das Screening-Tool guten Gewissens in der Breite einzusetzen”, so Werner. Der Test sei kurz und sehr pragmatisch in wenigen Handgriffen durchführbar, auch durch das Pflegepersonal.

Lehrvideo soll Anwendung des DSTG in der Praxis erleichtern

Nach der Veröffentlichung der Studienergebnissen geht es nun darum, das „Dysphagie-Screening-Tool Geriatrie“ als Standardinstrumentarium der deutschen Geriater:innen zu etablieren. „Obwohl der Test einfach durchzuführen ist und seit seiner Entwicklung vor 3 Jahren in vielen Kliniken bereits angewendet wird, könnte die Anwendung noch häufiger sein. Schließlich kann dieser einfache Test potenziell Leben retten! Deswegen werden wir zusätzlich noch in diesem Jahr ein unterstützendes Lehrvideo produzieren, das die breitere Anwendung des lebenswichtigen Tools in der Geriatrie unterstützen soll“, erklärt Werner.
 
 

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Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)


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