Donnerstag, 21. November 2024
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Medizin

Rechtzeitiger Impfschutz vor kommender RSV-Saison

von Martin Wiehl

Rechtzeitiger Impfschutz vor kommender RSV-Saison
© gpointstudio - stock.adobe.com
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Erreger akuter Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, der insbesondere in den Wintermonaten ältere Menschen und Personen mit chronischen Grunderkrankungen betrifft. Die saisonale Verbreitung von RSV führt regelmäßig zu einer hohen Krankheitslast und zahlreichen Hospitalisierungen. Inzwischen steht ein effektiver Impfstoff zur Verfügung, um gefährdete Bevölkerungsgruppen vor schweren Verläufen zu schützen.
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RSV-Saisonalität und Schutz für Risikogruppen: Vorbereitung auf die kommende Wintersaison

Das RSV zählte in der Wintersaison 2023/2024 in Deutschland wieder mit zu den bedeutendsten Verursachern schwerer akuter Atemwegserkrankungen (ARE). Doch nach der Saison ist vor der Saison. Und diese steht nach einer längeren Sommerpause, in der das RSV im Gegensatz zu andern ARE-Erregern wie insbesondere SARS-CoV-2 so gut wie keine Rolle gespielt hat, ab Ende Oktober/Anfang November wieder bevor. Diese Saisonalität, die mit dem ersten Frühlingsmonat März endet, gilt zwar auch für Influenza, ist für RSV aber besonders ausgeprägt, und spielt bei Infektionen mit SARS-CoV-2 nur eine untergeordnete Bedeutung. Das haben die Daten des Sentinelsystems der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) beim Robert Koch-Institut (RKI) zur Erfassung und Auswertung aller ARE aus den letzten Jahren ergeben. Von schweren Krankheitsverläufen und Hospitalisierungen während der RSV-Saison sind demnach vor allem ältere Personen und Menschen mit chronischen Grunderkrankungen betroffen. Für sie steht mittlerweile ein hocheffektiver adjuvantierter Impfstoff (Arexvy®) zur Verfügung, der rechtzeitig vor der Saison gegeben, mindestens noch für eine weitere Saison bestmöglichen Schutz bietet.

Erneut hohe Krankheitslast durch RSV: Über 16.000 Hospitalisierungen in der letzten Saison

Von der 40. Meldewoche (MW) 2023 bis zur 12. MW 2024 wurden dem RKI über alle Altersgruppen hinweg insgesamt 54.005 labordiagnostisch bestätigte RSV-Infektionen gemeldet. Bei 16.212 (30%) dieser Fälle wurde angegeben, dass die Patient:innen hospitalisiert waren. Damit sorgte die letzte RSV-Welle wieder für eine erhebliche Krankheitslast und ließ sich mit der vorhergehenden Saison vergleichen. Damals waren zwischen November 2022 und Juni 2023 allein bei Erwachsenen 12.000 Krankenhauseinweisungen notwendig. Über 80% der intensivmedizinisch behandelten Fälle betrafen dabei Menschen ab 60 Jahren.
 
 

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Erhöhtes Risiko für schweren Verlauf bei älteren Menschen

„RSV-Infektionen betreffen alle Altersgruppen. Ältere Menschen haben aber aufgrund ihrer schwächer werdenden Immunantwort ein erhöhtes Risiko für einen schweren RSV-Verlauf, insbesondere, wenn zum Beispiel pulmonale, kardiovaskuläre oder endokrinologische Grunderkrankungen vorliegen,“ erklärte die Fachärztin für Allgemeinmedizin Dr. Petra Sandow, Berlin, und betonte: „Die Daten zur RSV-bedingten Krankheitslast, zur Hospitalisierung und zu Todesfällen bei Älteren sind gravierend und zeigen, dass es einen hohen Bedarf gibt, gerade ältere Menschen vor einem schweren RSV-Verlauf zu schützen.“ In diesem Zusammenhang berichtete sie von eigenen Erfahrungen aus ihrer Praxis. Bereits in der vergangenen Saison hatte sie die Impfung ihren Patient:innen mit einem erhöhten Risiko für eine schwere RSV-Infektion empfohlen und auch bei ihnen eingesetzt. „Anfangs bestand zwar noch ein gewisser Beratungsaufwand, da viele Patienten noch nicht ausreichend über RSV und die damit verbundenen Gefahren informiert waren, das wurde aber schnell und problemlos zur Routine – zumal sich die Impfung gut mit der Gabe der Influenza-Vakzine in einem Termin kombinieren ließ.“

Quelle: Pressekonferenz „Ältere Menschen vor RSV schützen – Was leistet der neue RSV-Impfstoff?“ am 15. April 2024 anlässlich des DGIM-Kongresses in Wiesbaden; Veranstalter: GSK


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