Mittwoch, 22. Januar 2025
Navigation öffnen
Medizin

Mikrobiom-Signaturen ermöglichen präzise Diagnosen der NAFLD

Mikrobiom-Signaturen ermöglichen präzise Diagnosen der NAFLD
© Rasi – stock.adobe.com
Forschenden gelang es in einer Studie mit medizinischen Daten von mehr als 1.200 Personen, spezifische Mikrobiom-Signaturen zu identifizieren, die eine präzise Vorhersage der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) ermöglichen. Die Probanden litten an verschiedenen Stoffwechselkrankheiten wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Atherosklerose, die alle als typische Begleiterkrankungen einer NAFLD gelten.

Genaue Mechanismen der Entstehung der NAFLD nicht bekannt

Die NAFLD betrifft bis zu 40% der Bevölkerung in westlichen Ländern und ist eine der häufigsten Stoffwechselkrankheiten weltweit. Sie zeichnet sich durch eine übermäßige Einlagerung von Fett in den Leberzellen aus, die zu einem etwa 10% erhöhten Lebergewicht bei eingeschränkter Leberfunktion führen kann. Trotz intensiver Forschung sind die genauen Mechanismen der Krankheitsentstehung und ihres Verlaufs bislang nicht vollständig geklärt. Das Darmmikrobiom scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen, denn es beeinflusst die Darm-Leber-Achse und könnte so maßgeblich an der Entstehung von NAFLD beteiligt sein.

Zusammensetzung des Darmmikrobioms als Indikator für NAFLD

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI), ist der Frage nachgegangen, ob die Zusammensetzung des Mikrobioms aus vielen unterschiedlichen Mikroorganismen-Arten ein Indikator für NAFLD sein könnte. Die Studie hat genau dies bestätigt: Eine spezifische Zusammensetzung des Darmmikrobioms könnte künftig als Werkzeug für präzisere Diagnosen und neue Therapieformen genutzt werden.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Indikator für Gesundheitszustand der Leber identifiziert

Erschienen am 22.01.2024Forschende haben im Mausmodell einen Indikator identifiziert, der das Risiko eine Lebererkrankung zu erleiden, angibt. Mehr dazu lesen Sie hier!

Erschienen am 22.01.2024Forschende haben im Mausmodell einen Indikator identifiziert, der das Risiko eine Lebererkrankung zu...

© SciePro – stock.adobe.com

Mikrobiomsignaturen ermöglichen eine gezielte Diagnostik

Bei den gefundenen Signaturen handelt es sich um spezifische Arten des Darmmikrobioms und um bakterielle Stoffwechselprodukte, die helfen können, NAFLD-Patient:innen von Nicht-NAFLD-Patient:innen zu unterscheiden. Sie erlauben die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen und sind daher besonders geeignet für eine gezielte Diagnostik. Unterstützt durch maschinelle Lernmodelle erzielten die Forschenden mit den erhobenen Datensätzen eine Diagnosegenauigkeit von über 90%.

Bestimmte Mikrobiom-Netzwerke sind mit der Entwicklung von NAFLD verknüpft

In der Studie wurden moderne ökologische Netzwerkanalysen eingesetzt, um zu entschlüsseln, wie verschiedene Mikroorganismen in ihrer natürlichen Umgebung, dem menschlichen Darm, miteinander interagieren. Diese Analysen basieren auf interdisziplinären, datenbasierten und computergestützten Methoden, um die Beziehungen zwischen den Arten und ihrer Umgebung besser zu verstehen. Die Forschenden konnten zeigen, dass bestimmte Mikrobiom-Netzwerke direkt mit der Entwicklung von NAFLD verknüpft sind. Diese Ansätze liefern nicht nur präzise diagnostische Einblicke, sondern auch ein tieferes Verständnis der Krankheitsmechanismen.

Quelle: Leibniz-HKI Jena

Literatur:

(1) Nychas E. et al. (2025) Discovery of robust and highly specific microbiome signatures of Non-Alcoholic Fatty Liver Disease, Microbiome, DOI: https://doi.org/10.1186/s40168-024-01990-y.



Stichwörter

Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Mikrobiom-Signaturen ermöglichen präzise Diagnosen der NAFLD"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.