Sonntag, 22. Dezember 2024
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Medizin

Mit Online-Psychotherapie Depressionen lindern

von Abdol A. Ameri

Mit Online-Psychotherapie Depressionen lindern
© tadamichi - stock.adobe.com
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können als Ergänzung zur persönlichen ärztlichen Behandlung die Versorgungsqualität verbessern – auch im Bereich psychischer Erkrankungen. Gut belegt ist die Wirkung des Online-Therapieprogramms deprexis® zur Therapieunterstützung bei Depressionen.
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Lange Wartezeiten auf Therapieplatz in Deutschland

Menschen mit einer Depression müssen in Deutschland durchschnittlich 5,7 Wochen auf ein psychotherapeutisches Erstgespräch warten (1). Bis zum Beginn einer Richtlinien-Psychotherapie vergehen durchschnittlich 19,9 Wochen (1). Evidenz-basierte digitale Gesundheitsanwendungen können diese Versorgungslücke schließen und den Betroffenen wirkungsvolle Unterstützung im Umgang mit der Depression bieten, so Prof. Dr. Michael Landgrebe, Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken Agatharied. Gesundheits-Apps haben das Potenzial die Patienten-Autonomie und die Selbstwirksamkeit zu steigern; sie ermöglichen eine kontinuierliche, zeitlich flexible Behandlung und haben ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis (2). Ärzte und Psychotherapeuten können die im DiGA-Verzeichnis gelisteten Produkte auf Rezept verschreiben. Voraussetzung für die Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis ist der Nachweis eines positiven Versorgungseffekts.
 
 

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1 Jahr „App auf Rezept“ – Patientennutzen auf dem Prüfstand

Erschienen am 03.11.2021Damit der Rauchstopp gelingt, die Blutzuckerwerte konstant gut bleiben oder starkes Übergewicht sinkt, müssen Patienten die eigene Krankheit dauerhaft im Blick haben. Dabei helfen inzwischen erstattungsfähige digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs). Wie steht es um die sogenannte „App auf Rezept“ nach einem Jahr der Einführung? Eine Einschätzung und einen Ausblick geben Expertinnen und Experten der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) beim DGIMTalk am 8. November 2021. Sie diskutieren zudem, wie der medizinische Nutzen der Apps in Studien untersucht werden kann und was wir zur Digitalisierung im Gesundheitswesen von den europäischen Nachbarn lernen können.

Erschienen am 03.11.2021undefined

© carballo - stock.adobe.com

Online-Therapieprogramm deprexis® im DiGA-Verzeichnis aufgenommen

Das Online-Therapieprogramm deprexis® ist eines der wenigen zertifizierten Medizinprodukten, die dauerhaft in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurden. Es verfügt über eine starke Evidenz aus zahlreichen Studien. Eine aktuelle Metaanalyse aus zwölf randomisierten Studien mit insgesamt 2901 Teilnehmern bestätigte signifikante und klinisch relevante Effekte auf depressive Symptome (durchschnittlich Effektstärke 0,51) (3). Das interaktive Therapieprogramm kann zur Therapieunterstützung von Patienten mit Depressionen und depressiven Verstimmungen angewendet werden. Ärzte und Psychotherapeuten können deprexis® auf Rezept verordnen; die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Patienten mit ärztlich bestätigten Diagnose Depression, können die DiGA auch ohne ärztliches Rezept direkt bei der Krankenkasse beantragen. Nach Erhalt des Zugangscodes kann das Therapieprogramm für 90 Tage genutzt werden.
 
 

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App gegen Burnout

Erschienen am 21.10.2021Der Therapiekurs HelloBetter Stress und Burnout ist vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dauerhaft als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zugelassen worden und kann somit auf Rezept verordnet werden. Es ist die weltweit erste und bis jetzt einzige verschreibungsfähige digitale Intervention zur Behandlung von Burnout-Symptomatik (ICD-Kodierung: Z73).

Erschienen am 21.10.2021undefined

© opticaltech - stock.adobe.com

DiGA als Ergänzung der traditionellen Psychotherapie

Nach den Erfahrungen von Dipl.-Psych. Otto Willich, Wilhelmshaven, kann es in vielen Fällen sinnvoll sein, die Patienten durch Nachfragen oder kurze E-Mails an die Nutzung des Therapieprogramms zu erinnern. Dadurch könnte eine regelmäßige Anwendung unterstützt und längere Unterbrechungen verhindert werden. Überdies werde auch die Therapeuten-Patienten-Bindung verbessert. „Die Patienten erleben es als eine besondere Art von Zuwendung, wenn der Therapeut zusätzlich zu den anderen Maßnahmen das Therapieprogramm als Ergänzung empfiehlt und in die Behandlung integriert.“ Für eine optimale Einbindung dieser DiGA in das Gesamttherapiekonzept ist es laut Willich wichtig, dass der Arzt/Therapeut das Programm und seine verschiedenen Module genau kennt – selbst ausprobieren sei das Beste.

Quelle: Symposium „E-Mental Health: Erfahrungen aus einem Jahr BfArM-DiGA-Verzeichnis“, im Rahmen des DGPPN-Kongresses, 26.11.2021; Veranstalter: Servier

Literatur:

(1) Studie der Bundestherapeutenkammer 2018; https://www.bptk.de/wp-content/uploads/2019/01/20180411_bptk_studie_wartezeiten_2018.pdf
(2) Rubeis G. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci 2021; 271; 549-555
(3) Twoney C et al. PLosOne 2020; 15: e0228100


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