Dienstag, 3. Dezember 2024
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Medizin

Standardimpfungen bieten indirekten Schutz gegen COVID

von Ute Ayazpoor

Standardimpfungen bieten indirekten Schutz gegen COVID
© Davizro Photography - stock.adobe.com
Durch Impfungen wird das Immunsystem insgesamt gestärkt und damit ein Schutz vor vermeidbaren Erkrankungen aufgebaut.  Diese Erkenntnis ist nicht neu, konnte aber in der Corona-Pandemie anhand aktueller Beobachtungsstudien erneut untermauert werden.
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Impfungen „trainieren“ das menschliche Immunsystem

Schon im 18. Jahrhundert wurde beobachtet, dass durch Impfungen nicht nur Erkrankungen vermieden werden, sondern darüber hinaus offenbar das Immunsystem „trainiert“ werden kann. So trug die Pockenimpfung zur Heilung von Hautausschlägen und chronischen Infektionen bei, und Geimpfte schienen weniger anfällig für Masern, Scharlach, Keuchhusten oder Syphilis zu sein (1). Später gab es auch Hinweise für eine Stärkung des Immunsystems u.a. nach Masern-, Pneumokokken- oder Tuberkulose-Impfungen (2). Eine Beobachtungsstudie, die die Mayo-Klinik im Rahmen der Corona-Pandemie durchführte, konnte die Theorie der „trained immunity“ für verschiedene Standardimpfungen, darunter Influenza, Pneumokokken, Gürtelrose etc., bestätigen. In der Studiengruppe, die innerhalb der letzten 5 Jahre Standardimpfungen gegen diese Krankheiten erhalten hatten, wurde eine niedrigere Rate an SARS-CoV-2-Infektionen beobachtet (3).
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Standardimpfungen für Ältere: Influenza, Pertussis, Pneumokokken und Herpes Zoster

Erschienen am 14.06.2021Welche Standardimpfungen – neben COVID – ältere Patienten erhalten sollten, lesen Sie auf – Lesen Sie mehr unter www.journalmed.de!

Erschienen am 14.06.2021Welche Standardimpfungen – neben COVID – ältere Patienten erhalten sollten, lesen Sie auf – Lesen Sie mehr...

©Aleksej - stock.adobe.com

Impfungen gegen Pneumokokken und Herpes Zoster schützen indirekt auch gegen COVID

Dass Impfungen gerade auch bei älteren Menschen die „Fitness“ des Immunsystem steigern können, erläuterte Prof. Dr. med. Martina Prolog, Fach-Immunologin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Infektiologie und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Würzburg. Hier haben retrospektive Studien gezeigt, dass – abgesehen von der Corona-Impfung selbst – auch Impfungen gegen Pneumokokken mit einem konjugierten Impfstoff (4) und gegen Herpes Zoster mit einem adjuvantierten Totimpfstoff (5) das Risiko an COVID-19 zu erkranken bzw. bei Erkrankung hospitalisiert zu werden, zu verringern scheinen: Nach eine Pneumokokken-Impfung waren COVID-19-Diagnosen um 35%, Hospitalisierungen um 32% und die Mortalität um 32% seltener. Nach einer Herpes Zoster-Impfung war das Risiko für eine COVID-Diagnose um 16% und für eine Hospitalisierung sogar um 32% niedriger. 

Quelle: Online-Presseveranstaltung „Training fürs Immunsystem – Neue Erkenntnisse aus der Pandemie zur Rolle von Impfungen in puncto Immunfitness“, 25.01.2022; Veranstalter: GSK

Literatur:

(1) Mayr A et al., J Vet Med 2004, B51. 199-201
(2) Benn CS et al., Clinical Microbiology and Infection 2019; 25:1473-1478
(3) Pawlowski C et al., Nat Sci Rep 2021. https://doi.org/10.1038/s41598-021-83641-y
(4) Lewnard JA et al., J Infect Dis 2021, Doi: 10.1093/infdis/jiab128
(5) Bruxvoort KJ et al., J Inf Dis 2022, Manuscript accepted



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