Donnerstag, 21. November 2024
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Stumme Hirninfarkte: Unbemerkt, aber nicht harmlos

Stumme Hirninfarkte: Unbemerkt, aber nicht harmlos
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Sprach- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen – die Folgen eines Schlaganfalls sind häufig gravierend. Der Hirninfarkt ist in der Regel ein lebensveränderndes, einschneidendes Erlebnis – dieser kann aber auch unbemerkt verlaufen. Solche „stummen Ereignisse“ sind dennoch nicht ungefährlich. Nach mehreren Ereignissen dieser Art kann die Gedächtnisleistung des Betroffenen stark leiden. Zudem steigt nach einem stummen Hirninfarkt das Risiko erheblich, erneut eine Durchblutungsstörung zu erleiden. Expert:innen der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) machen darauf aufmerksam, dass solche Ereignisse ernst genommen und professionell behandelt werden müssen.
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Ursache und Folgen eines Hirninfarktes

Mehr als tausend Liter Blut fließen täglich durch das Gehirn, damit es seine Funktionen erfüllen kann. Verstopft ein Blutgefäß jedoch durch ein Blutgerinnsel (Thrombus), so wird das dazugehörige Hirnareal nicht mehr durchblutet und es kann seine Aufgabe nicht mehr ausführen. Dann kommt es zu einem Schlaganfall. „Wenn das Sprachzentrum oder das Areal im Gehirn davon betroffen sind, das für die Bewegung verantwortlich ist, dann kommt es häufig zu massiven Folgen wie Sprach- oder Lähmungserscheinungen“, betont Professor Schäbitz, Pressesprecher der DSG. „Trifft ein Hirninfarkt einen unauffälligeren Bereich im Gehirn, dann können die Symptome viel unspezifischer sein, dazu gehören etwa diffuser Schwindel, Kribbel-Missempfindungen und Koordinationsstörungen. Häufig werden diese Beschwerden gar nicht als Schlaganfallsymptome wahrgenommen. Manchmal spüren die Betroffenen auch gar keine Symptome, vor allem wenn diese nur kurzzeitig auftreten oder während des Schlafes.“ Häufig werden stumme Hirninfarkte erst als Zufallsbefund bei einer Computertomografie (CT) oder bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes entdeckt.
 
 

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Risikofaktoren für einen weiteren Hirnschlag

Trotzdem ist so ein stummer Schlaganfall gefährlich, denn auch dieser erhöht das Risiko für einen weiteren Hirnschlag. „Stumme Hirninfarkte sind gar nicht so selten“, warnt der 1. Vorsitzende der DSG, Professor Dr. med. Darius Nabavi. Neben dem Alter gelten vor allem Bluthochdruck und Vorhofflimmern, aber auch Rauchen, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte als Risikofaktoren.

Bluthochdruck und Vorhofflimmern als wichtige Risikofaktoren eines Hirninfarktes

„Aktuelle Studien zeigen, dass wichtige Risikofaktoren Bluthochdruck und Vorhofflimmern sind, die unbedingt diagnostiziert und optimal behandelt werden sollten“, so Nabavi. Unter Vorhofflimmern versteht man eine Form der Herzrhythmusstörung, bei der sich die Vorhöfe der Herzkammern unregelmäßig und zu schnell zusammenziehen. Gerade das Vorhofflimmern sei ein ernster Risikofaktor für einen Schlaganfall, weil hierbei leicht kleine Blutgerinnsel entstehen, die dann im Gehirn einen Schlaganfall auslösen können. „Hier ist ein verlängertes Rhythmusmonitoring notwendig, auch wenn keine verdächtigen Beschwerden vorliegen “, rät Nabavi.

Intellektuelle Leistungen nehmen nach stummen Hirninfarkten ab

Die Studienergebnisse zeigen auch, dass nach stummen Schlaganfällen die intellektuellen Leistungen des Betroffenen abnehmen. „Es kann bei wiederholten Schlaganfallereignissen im schlimmsten Falle zur sogenannten vaskulären Demenz kommen“, erläutert Schäbitz. „Sie hat andere Ursachen als die Alzheimer-Demenz, aber auch in diesem Fall kommt es zu Konzentrationsschwierigkeiten und anderen verminderten kognitiven Leistungen.“

Quelle: Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)


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