Ursache und Folgen eines Hirninfarktes
Mehr als tausend Liter Blut fließen täglich durch das Gehirn, damit es seine Funktionen erfüllen kann. Verstopft ein Blutgefäß jedoch durch ein Blutgerinnsel (
Thrombus), so wird das dazugehörige Hirnareal nicht mehr durchblutet und es kann seine Aufgabe nicht mehr ausführen. Dann kommt es zu einem
Schlaganfall. „Wenn das Sprachzentrum oder das Areal im Gehirn davon betroffen sind, das für die Bewegung verantwortlich ist, dann kommt es häufig zu massiven Folgen wie Sprach- oder
Lähmungserscheinungen“, betont Professor Schäbitz, Pressesprecher der DSG. „Trifft ein Hirninfarkt einen unauffälligeren Bereich im Gehirn, dann können die Symptome viel unspezifischer sein, dazu gehören etwa diffuser Schwindel, Kribbel-Missempfindungen und Koordinationsstörungen. Häufig werden diese Beschwerden gar nicht als Schlaganfallsymptome wahrgenommen. Manchmal spüren die Betroffenen auch gar keine Symptome, vor allem wenn diese nur kurzzeitig auftreten oder während des Schlafes.“ Häufig werden stumme Hirninfarkte erst als Zufallsbefund bei einer Computertomografie (CT) oder bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes entdeckt.
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Erschienen am 24.11.2021 • AstraZeneca stellt Arztpraxen Servicematerial unter dem Motto “Erkennen, Erzählen, Erleben” bereit.
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Risikofaktoren für einen weiteren Hirnschlag
Trotzdem ist so ein
stummer Schlaganfall gefährlich, denn auch dieser erhöht das Risiko für einen weiteren Hirnschlag. „Stumme Hirninfarkte sind gar nicht so selten“, warnt der 1. Vorsitzende der DSG, Professor Dr. med. Darius Nabavi. Neben dem Alter gelten vor allem Bluthochdruck und Vorhofflimmern, aber auch
Rauchen, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung,
Übergewicht,
Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte als Risikofaktoren.
Bluthochdruck und Vorhofflimmern als wichtige Risikofaktoren eines Hirninfarktes
„Aktuelle Studien zeigen, dass wichtige Risikofaktoren
Bluthochdruck und
Vorhofflimmern sind, die unbedingt diagnostiziert und optimal behandelt werden sollten“, so Nabavi. Unter Vorhofflimmern versteht man eine Form der Herzrhythmusstörung, bei der sich die Vorhöfe der Herzkammern unregelmäßig und zu schnell zusammenziehen. Gerade das Vorhofflimmern sei ein ernster Risikofaktor für einen
Schlaganfall, weil hierbei leicht kleine Blutgerinnsel entstehen, die dann im Gehirn einen Schlaganfall auslösen können. „Hier ist ein verlängertes Rhythmusmonitoring notwendig, auch wenn keine verdächtigen Beschwerden vorliegen “, rät Nabavi.
Intellektuelle Leistungen nehmen nach stummen Hirninfarkten ab
Die Studienergebnisse zeigen auch, dass nach stummen Schlaganfällen die intellektuellen Leistungen des Betroffenen abnehmen. „Es kann bei wiederholten Schlaganfallereignissen im schlimmsten Falle zur sogenannten
vaskulären Demenz kommen“, erläutert Schäbitz. „Sie hat andere Ursachen als die Alzheimer-Demenz, aber auch in diesem Fall kommt es zu Konzentrationsschwierigkeiten und anderen verminderten kognitiven Leistungen.“