Freitag, 29. November 2024
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Medizin

Erforschung von Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 und weitere Coronaviren

Erforschung von Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 und weitere Coronaviren
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Wirkstoffe gegen SARS-CoV-2 und möglichst auch gegen weitere Coronaviren zu finden – dieses Ziel verfolgt ein Team der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) um den DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung)-Wissenschaftler Prof. Thomas Schulz seit dem Auftreten des Virus. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Team des DZIF-Wissenschaftlers Prof. John Ziebuhr an der Justus-Liebig-Universität Gießen vom DZIF mit rund 440.000 Euro gefördert.
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Nachweis von Stoffen, die SARS-CoV-2 hemmen können

Bisher ist es den Wissenschaftler:innen bereits gelungen, aus einer Sammlung von rund 60.000 niedermolekularen Verbindungen 300 Stoffe herauszusuchen, die das humane Coronavirus HCoV-229E hemmen können, das mit dem SARS-CoV-2 verwandt, aber harmloser ist. Diese Arbeiten führten sie u.a. mit dem Team von Prof. Thomas Pietschmann vom TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung durch, einer gemeinsamen Einrichtung der MHH und des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und eine Mitgliedseinrichtung des DZIF. Das Forschungsteam konnte bisher zeigen, dass 8 dieser Stoffe auch SARS-CoV-2 besonders wirkungsvoll hemmen können.

Entwicklung von Medikamenten durch die Identifizierung neuer Zielstrukturen

Nun werden die Forschenden erkunden, wo genau und vor allem wie die besten 5 dieser erfolgsversprechenden Moleküle wirken. „Wir erforschen beispielsweise, was genau ihre Zielstruktur ist – also ob sie im Virus wirken oder in der Zelle – und was sie dort verändern,“ erläutert Dr. Amelie Wachs aus der Arbeitsgruppe von Schulz. „Hemmen sie zum Beispiel ein virales Enzym oder verändern sie Strukturen, die für die Vermehrung von Coronaviren essenziell sind?“ Ihre Kollegin Talia Schneider fügt hinzu: „Wir erhoffen uns durch die Identifizierung womöglich neuer Zielstrukturen, bisher unbekannte Details über das Virus zu erfahren. Aufbauend auf diese Kenntnisse könnten – gegebenenfalls nach weiterer Optimierung dieser Substanz – neue wirkungsvolle Medikamente kreiert werden.“
 
 

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Erschienen am 19.07.2022Eine Studie untersucht die molekularbiologischen Ursachen, die zu long-Covid führen – mehr lesen Sie hier!

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Erforschung von Medikamenten, die gegen möglichst viele verschiedene Coronaviren wirken

Der Forschungsansatz des DZIF-geförderten Projektes unterscheidet sich grundlegend von dem vieler anderer Forschungsgruppen, die nach Substanzen suchen, die an bereits bekannte Zielstrukturen des SARS-CoV-2 Virus binden und es so hemmen können. Wenn diese dabei Substanzen verwenden, die bereits als Medikamente zugelassen sind, oder Wirkstoffe, für die es bereits umfangreiche Sicherheitsdaten in Bezug auf die Anwendung beim Menschen gibt, können die Ergebnisse relativ schnell in der Klinik angewendet werden. Dieser Weg ist aber weniger ergiebig in Bezug auf neue Erkenntnisse über SARS-CoV-2 und verwandte Coronaviren. Der Ansatz des nun vom DZIF geförderten Projekts, bislang nicht charakterisierte Substanzen zu screenen und im Anschluss deren Zielstrukturen zu identifizieren, bietet hingegen neue Möglichkeiten: Es können bisher unbekannte Ansatzpunkte für Medikamente gefunden werden, die gegen möglichst viele verschiedene Coronaviren wirken.

Ältere Menschen stehen im Fokus des Exzellenzclusters RESIST

Diese Forschung ist vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen wichtig, da sie ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf bei einer SARS-CoV-2-Infektion haben. Diese Menschen stehen auch im Fokus des Exzellenzclusters RESIST (Resolving Infection Susceptibility), dessen Sprecher Schulz ist. Im von der MHH geleiteten Exzellenzcluster RESIST arbeiten mehr als 50 Teams daran, besonders gefährdete Menschen besser vor Infektionen zu schützen. Zu RESIST gehören in der Klinik tätige Ärzt:innen, denen die Situation der Patient:innen sehr vertraut ist, sowie Grundlagenwissenschaftler:innen , die Krankheitserreger und deren Zusammenwirken mit dem Immunsystem bis ins kleinste Detail erforschen. RESIST besteht aus 6 Partner-Institutionen und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Weitere Informationen über den Exzellenzcluster RESIST erhalten Sie auf der RESIST-Homepage.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung e. V. (DZIF)


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