Schmerzmedizin | Beiträge ab Seite 8
Diagnose und Therapie der chronischen inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie
Sertürner Preis 2015 für Studie zu schlafbezogenen Atemstörungen vor und nach Opioidentzug
Der Sertürner Preis wurde in diesem Jahr an Dr. med. Dr. phil. Andreas Schwarzer vom Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum, vergeben. Schwarzer erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine prospektive kontrollierte Studie zu schlafbezogenen Atemstörungen (Sleep-disordered breathing, SDB) vor und nach dem Opioidentzug. Ziel der Studie war es festzustellen, ob bei älteren Patienten unter einer Opioidmedikation das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöht ist.
Neue Tageshöchstdosis für retardiertes Oxycodon/Naloxon zugelassen: 160 mg/80 mg
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat für die Fixkombination aus retardiertem Oxycodon und retardiertem Naloxon (Targin®) eine Erhöhung der Tagesdosis genehmigt. Seit dem 20. Juli 2015 kann das Analgetikum in der neuen Dosierung von 160 mg Oxycodon und 80 mg Naloxon angewendet werden, etwa durch Einnahme von zwei Tabletten in der Wirkstärke von 40 mg/20 mg zweimal täglich (1). Ärzte können die Schmerztherapie dadurch noch flexibler titrieren und individueller an die Bedürfnisse von Patienten anpassen, ohne Kompromisse in der Verträglichkeit eingehen zu müssen.
Aktivierte TRP-Kanäle leiten Schmerzprozesse ein, Kaliumkanal TRESK schwächt sie ab
Schmerzen sind eines der fünf klassischen Merkmale von Entzündungen. Verantwortlich für diese Art von Schmerz sind spezielle Entzündungssubstanzen, die Nervenzellen im betroffenen Gewebe sensibilisieren. In der Folge leitet die Nervenzelle ein elektrisches Signal verstärkt zum Gehirn weiter und löst dort die Schmerzempfindung aus. Tatsächlich ist das Geschehen jedoch deutlich komplexer als bisher bekannt. Wissenschaftlern der Universität Würzburg ist jetzt der Nachweis gelungen, dass diese Entzündungssubstanzen nicht nur Schmerzen verursachen. Professor Erhard Wischmeyer, Privatdozent Dr. Frank Döring und die Diplom-Biologin Sina Kollert vom Physiologischen Institut der Uni konnten zeigen, dass die Substanzen gleichzeitig eine zweite Art von Kanälen in den Nervenzellwänden aktivieren und damit der Schmerzentstehung entgegen wirken. In der Fachzeitschrift Scientific Reports stellen sie ihre Arbeit vor.
Kosten-Nutzen-Analyse: SPG-Stimulationstherapie ist medikamentöser Behandlung bei Clusterkopfschmerz langfristig überlegen
In einer kürzlich im Journal of Headache Pain veröffentlichten Studie (1) wurde die SPG-Stimulationstherapie mit den gängigen medikamentösen Therapien in Bezug auf Kosten und Nutzen verglichen. Dabei zeigte sich, dass die erstattungsfähige Methode der Standardtherapie mit Medikamenten bei der Behandlung von Clusterkopfschmerz langfristig überlegen ist - aus ökonomischer Sicht und in Bezug auf die Lebensqualität der Betroffenen.
Oxycodon statt Piritramid: Bessere Verträglichkeit durch weniger opioidinduzierte Nebenwirkungen
Die patientenkontrollierte i.v.-Analgesie (PCIA) zählt zu den etablierten Verfahren der postoperativen Schmerztherapie. Bei einer Umstellung einer PCIA von Piritramid auf Oxycodon (Oxygesic® injekt) traten die opioidtypischen Nebenwirkungen hoch signifikant seltener (p < 0,0001) auf - so das Ergebnis einer retrospektiven Analyse (1) von 6.945 Patientendaten.
10 Jahre painDETECT - Fortschritt beim Nervenschmerz
Das painDETECT®-Projekt feiert zehnjähriges Jubiläum: Weltweit nutzen Ärzte den gleichnamigen Fragebogen, um Patienten mit neuropathischen Schmerzen frühzeitig aufspüren und gezielt behandeln zu können. In den vergangenen Jahren hat sich das Verständnis für neuropathische Schmerzen erheblich verbessert - nicht zuletzt dank Projekts, das seit 2004 vom Deutschen Forschungsverbund Neuropathischer Schmerz (DFNS) in Zusammenarbeit mit Pfizer durchgeführt wird.
Packungsgrößenumstellung bei Palexia retard: 4 Tabletten mehr in N1 und N2
Palexia® retard kann von Anfang an eine wirksame und verträgliche Therapieoption zur Behandlung starker chronischer Schmerzen sein. Seit Anfang Juni bietet Grünenthal bei allen Wirkstärken von Palexia® retard die Packungsgrößen 24 (N1) und 54 (N2) statt vorher 20 und 50 aus. Das bedeutet für den Patienten: mehr Tabletten bei gleicher Zuzahlung. Die Aktualisierung der Arzneimitteldatenbanken in den Arztinformationssystemen erfolgt ab dem 1.7.2014. In der Übergangsphase sind alle Packungsgrößen verfügbar.
EFIC 2013: Zusammenhang zwischen Schmerzempfindlichkeit, Rauchen und Depression
Raucher und ehemalige Raucher haben eine geringere Toleranz gegen Schmerzen als Menschen, die nie Zigaretten konsumiert haben. Das zeigt eine neue norwegische Studie, die beim Kongress der Europäischen Schmerzföderation EFIC in Florenz vorgestellt wurde. Eine schottische Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen Schmerzempfindlichkeit, Rauchen und Depression.
„Patientenatlas Schmerz“ - Aufklärung von Patienten als Basis für den Therapieerfolg
Ziel moderner Schmerztherapien ist es, die Qualität der Versorgung zum Nutzen der Patienten ständig zu verbessern. Ein wichtiger Eckpfeiler dabei ist vor allem die umfassende Aufklärung des Patienten über seine individuelle Schmerzerkrankung. Erst das Wissen darum macht letztlich eine gemeinsame systematische Planung der Behandlung möglich und bahnt damit den Therapieerfolg. Erstmals ist jetzt mit dem „Patientenatlas Schmerz“ eine umfassendes Kompendium erarbeitet worden, welches genau diesen Anforderungen gerecht wird: die Unterstützung der gemeinsamen Analyse der Schmerzsituation im Arzt-Patienten-Gespräch und die Erleichterung des Verständnisses der Patienten für ihre chronischen Beschwerden.
Pregabalin auch als Lösung zum Einnehmen erhältlich
Pregabalin steht nun auch als Lösung zum Einnehmen zur Verfügung. Die neue Darreichungsform bietet vor allem Patienten, die unter Schluckbeschwerden leiden, eine hilfreiche Behandlungsalternative. Pregabalin ist zugelassen für die Therapie Erwachsener mit peripheren oder zentralen neuropathischen Schmerzen sowie für die Behandlung generalisierter Angststörungen (GAD) bei Erwachsenen. Darüber hinaus ist es als Zusatztherapie bei Patienten mit partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung im Erwachsenenalter indiziert (1).