Was ist ein Hitzschlag?
Der menschliche Körper ist dazu in der Lage, große Unterschiede in der Hitzeeinwirkung auszugleichen. Sieht sich der Körper allerdings mit starker Hitze oder einer verlängerten Hitzeexposition konfrontiert, können die
Mechanismen der körpereigenen Wärmeregulierung überlastet werden, sodass sich die Körperkerntemperatur
ohne geeignete Gegenmaßnahmen stetig erhöht. Ein mäßiger, kurzfristiger Anstieg der Körpertemperatur ist zwar in der Regel gut verträglich, steigt sie jedoch auf über 41 Grad, kommt es zu Proteindenaturierungen, die infolge zellulärer Dysfunktion zur
Funktionsstörung der menschlichen Organe führen. Unbehandelt verschlechtert sich der Zustand der Betroffenen, wobei Organe wie
Gehirn, Herz und Nieren zunehmend geschädigt werden können. 20% der Überlebenden weisen nach einem Hitzeschlag Schäden am Gehirn auf.
Was sind die Ursachen eines Hitzschlages?
Das sogenannte Hyperthermie-Syndrom wird durch die Erhöhung der Körperkerntemperatur auf über 40 Grad Celsius verursacht und tritt zumeist in den Sommermonaten auf.
Je nach Ursache wird die schwerste Form der Hitzeerkrankungen
in 2 Typen unterteilt:
- klassischer Hitzschlag
- Überlastungshitzschlag
Wie entsteht der klassische Hitzschlag?
Der
klassische Hitzschlag ist die
Folge einer dauerhaften Exposition des Körpers gegenüber sehr hohen Temperaturen. Er tritt typischerweise dann auf, wenn man sich über einen längeren Zeitraum einem anhaltend heißen und feuchten Klima aussetzt. Am häufigsten davon betroffen sind ältere Personen sowie Menschen mit chronischen Leiden. Der Anstieg der Körpertemperatur erfolgt hierbei
über einen Zeitraum von 2 bis 3 Tagen. Beim klassischen Hitzschlag weisen die Betroffenen in der Regel eine heiße, trockene Haut auf.
Wie entsteht ein Überlastungshitzschlag?
Der Überlastungshitzschlag wird durch
übermäßige körperliche Anstrengung bei sehr hohen Temperaturen ausgelöst. Davon hauptsächlich betroffen sind junge aktive Personengruppen wie Sportler:innen, Fabrikarbeiter:innen oder Rekrut:innen des Militärs. Prinzipiell kann jeder, der sich bei heißen Temperaturen starker körperlicher Belastungen aussetzt, einen Überlastungshitzschlag erleiden. Der Anstieg der Körperkerntemperatur erfolgt hierbei
binnen weniger Stunden. Die Haut kann entweder trocken oder feucht vom Schweiß sein.
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Was sind die Symptome eines Hitzschlages?
Zu den
wichtigsten Symptomen des Hyperthermie-Syndroms zählen:
- Körperkerntemperatur von über 40 Grad (Rektalmessung)
- Rötung der Haut
- Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- schnelle und flache Atmung
- Herzrasen
- Dysfunktion des ZNS (Verwirrung, Unruhe, Krampfanfälle, Koma)
Was sind die Risikofaktoren eines Hitzschlages?
Prinzipiell gilt:
Jeder kann einen Hitzeschlag erleiden. Das
Risiko wird aber
durch mehrere Faktoren gesteigert:
- Alter (Kinder und Senioren als Risikogruppe)
- Übermäßige körperliche Betätigung bei heißem Wetter
- Fehelende Akklimatisierung gegenüber heißem Wetter
- Anhaltende Hitzewellen ohne Kühlungsmöglichkeiten
- Chronische Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge
- Einnahme bestimmter Medikamente
1. Alter
Die
Fähigkeit des Körpers,
mit großer Hitze umzugehen, ist
von der Stärke des ZNS abhängig. Während das ZNS bei Kindern noch ausreift, beginnt es sich im Alter von etwa 65 Jahren wieder abzubauen. Infolge sind die Fähigkeiten von Senioren und Kindern, mit starken Schwankungen der Körpertemperatur umzugehen, weniger stark ausgeprägt. Zusätzlich weisen beide Gruppen Schwierigkeiten auf, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, was zu einer weiteren Erhöhung des Risikos führt.
2. Übermäßige körperliche Betätigung bei heißem Wetter
Wer sich trotz Hitze übermäßig stark betätigt, erhöht das Risiko, einen lebensgefährlichen Hitzeschaden zu erleiden. Zu den
klassischen Situationen, die zum Hyperthermie-Syndrom führen können, zählen insbesondere die
militärische Ausbildung von Rekrut:innen sowie
Lauf-intensive Sportarten wie Fußball oder Marathon.
3. Fehlende Akklimatisierung gegenüber heißem Wetter
Steigen die Temperaturen über wenige Tage stark an, steigt auch das Risiko für Hitzeerkrankungen. Dies gilt nicht nur für frühsommerliche Hitzewellen, sondern insbesondere für Reisen in ein heißeres Klima. Wer sich einem
plötzlichen Anstieg der Umgebungstemperatur ausgesetzt sieht, sollte sich
dringend körperlich schonen, bis der Körper sich akklimatisiert hat.
4. Anhaltende Hitzewellen ohne Kühlungsmöglichkeiten
Bei
sommerlichen Hitzewellen mit tropischen Nächten und anhaltend hoher Außentemperatur steigt die Gefahr eines Hitzeschlags stark an.
Insbesondere ältere Menschen und Kinder leiden auch ohne körperliche Aktivität unter einer andauernden Hitzebelastung. Eine Senkung der Raumtemperatur mithilfe einer Klimaanlage sowie das Aufsuchen kühlerer Orte entlastet die körpereigene Wärmeregulierung.
5. Chronische Erkrankungen
Chronische Krankheiten können das Risiko eines Hitzschlags erheblich erhöhen. Insbesondere Personen mit
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder der Lunge weisen ein erhöhtes Risiko auf, ein Hyperthermie-Syndrom zu erleiden. Aber auch
Übergewicht, Bewegungsmangel sowie frühere Hitzschläge können das Risiko erhöhen.
6. Medikation
Einige Medikamente beeinflussen die Wärmeregulierung des menschlichen Körpers und erhöhen somit das allgemeine Risiko für Hitze-Beschwerden. Hierunter fallen vor allem
Medikamente, die die Blutgefäße verengen, den Blutdruck regulieren oder dem Organismus Wasser entziehen. Aber auch die Einnahme von
Antidepressiva,
Antipsychotika, Medikamente zur Behandlung von ADHS oder
Drogen wie Kokain und Amphetamin erhöhen das Risiko für einen Hitzschlag.
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Wie wird ein Hitzschlag diagnostiziert?
Die Diagnosestellung des Hyperthermie-Syndroms
erfolgt in der Regel bereits
durch die Vorgeschichte mit starker Hitze und körperlicher Anstrengung. Der Hitzschlag wird durch folgende
2 Merkmale charakterisiert:
- eine Körperkerntemperatur von über 40 Grad
- sowie eine erhebliche Dysfunktion des ZNS
Zur
Absicherung der Diagnose wird eine
rektale Messung der Körperkerntemperatur durchgeführt. Die
Überprüfung der Organe auf Schäden und Dysfunktionen erfolgt durch eine Reihe von Labortest. Die Laboruntersuchungen umfassen unter anderem die
Ermittlung der Elektrolytwerte sowie die
Erstellung eines vollständigen Blutbilds und eines Leberprofils.
Welche Differentialdiagnosen gilt es bei Hyperthermie zu beachten?
Sollte die
Diagnose eines Hitzschlags nicht eindeutig sein, müssen
andere Krankheitsbilder berücksichtigt werden, die eine Hyperthermie sowie Störungen des ZNS verursachen können. Zu den
wichtigesten Differentialdiagnosen der Hyperthermie zählen:
- akute Infektionen wie Sepsis, Malaria oder Meningitis
- malignes neuroleptisches Syndrom
- Serotoninsyndrom
- Hyperthyreose
- interiktaler Status epilepticus
- Schlaganfall
- medikamentöse Therapie
- thyreotoxische Krise
Welche Komplikationen können bei einem Hitzschlag auftreten?
Beim Hitzschlag handelt es sich um einen
ärztlichen Notfall, der zu einer Reihe von Komplikationen führen kann. Die
Ausprägung der Komplikationen wird
durch die Dauer des Zustands beeinflusst.
Zu den schwerwiegenden Komplikationen gehören Organschädigung und Tod.
Komplikation bei Hyperthermie: Organschädigung
- Ohne schnelle und effektive Behandlung kann die stark erhöhte Körpertemperatur zum Anschwellen des Gehirns und lebenswichtiger Organe führen. Dauerhafte Schäden können nicht ausgeschlossen werden.
- Unabhängig von einer Behandlung bleiben bei 20% der Überlebenden Hirnschäden zurück. Bei wenigen Patient:innen manifestiert sich eine dauerhafte Niereninsuffizienz.
Komplikation bei Hyperthermie: Tod
- Bleibt eine Behandlung aus, versterben 80% der Betroffenen.
Welche Therapien gibt es bei einem Hitzschlag?
Das Hyperthermie-Syndrom wird durch eine am besten
unmittelbar einsetzende aggressive Kühlung des Organismus therapiert.
Ziel der Ersten Hilfe ist es, die
Körperkerntemperatur mit sofortiger Wirkung zu
reduzieren.
Welche Notfall-Maßnahmen können bei einem Hitzschlag ergriffen werden?
- Transport des Betroffenen in eine kühlere, schattige Umgebung
- Entfernen der Kleidung
- Kühlung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln
Was sind wichtigsten Kühlungstechniken bei Hyperthermie?
Die Reduktion der Körperkerntemperatur von Hyperthermie-Patient:innen kann mithilfe
unterschiedlicher Maßnahmen erfolgen. Je nach Verfügbarkeit lässt sich die Überhitzung des Körpers mit folgenden Kühlungstemperaturen reduzieren:
- Eintauchen des ganzen Körpers ins kalte Wasser (Mittel der Wahl)
- Verdunstungskühlung
- Unterstützende Kühlung
- Unabdingbarer Verzicht auf fieber-senkende Mittel
1. Eintauchen des ganzen Körpers in kaltes Wasser
Diese Methode ist das
Mittel der Wahl und kann auch in Notfallsituationen angewendet werden,
wenn die Patient:innen stabil genug sind. Das Eintauchen in kaltes Wasser führt zu einer rapiden Abkühlung der Körpertemperatur und dadurch zu den
niedrigsten Morbiditäts- und Mortalitätsraten. Die betroffene Person kann auch kalt geduscht, mit einem Gartenschlauch abgespritzt oder mittels eines Schwamms großflächig mit kaltem Wasser gekühlt werden.
2. Verdunstungskühlung
Als ebenfalls sehr effektiv kann sich die Verdunstungskühlung erweisen.
Voraussetzung hierfür sind allerdings eine
ausreichende periphere Durchblutung und eine angemessene Herzleistung des Betroffenen sowie eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Eine effektive Verdunstungskühlung wird erzeugt, indem die Person mit lauwarmem Wasser benetzt und mit Luft befächert wird.
- Achtung: Bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit von über 80% kann mittels Verdunstung kaum mehr eine Kühlung erzeugt werden.
3. Unterstützende Kühlung
Des Weiteren können
Eis, chemische Kältepackungen oder kühle Tücher zur Kühlung eingesetzt werden. Diese werden vornehmlich an jene Positionen des Körpers angebracht, an denen ein starker Wärmeaustausch stattfinden kann. Hierzu zählen der
Hals, die
Achselhöhlen, die
Leistengegend oder
haarlose Hautflächen wie Handflächen, Fußsohlen und Wangen.
- Achtung: Diese Methode ist nur zur Verstärkung der Kühlung geeignet. Als einziges Kühlverfahren ist sie keinesfalls ausreichend!
4. Warum sollten bei Hyperthermie keine Fieber-senkenden Mitteln verwendet werden?
Eine
Fieber-senkende Medikation beispielsweise mittels Paracetamol ist aufgrund der ausgeschalteten Wärmeregulierung des Körpers
wirkungslos und
kann zur Nierenschädigung beitragen.
5. Welche weiterführenden Maßnahmen sollten bei einem Hitzschlag ergriffen werden?
Sollte sich eine
Herz-Lungen-Wiederbelebung als erforderlich erweisen, muss diese
simultan zur Kühlung erfolgen. Um die Atmung bei Patient:innen mit Bewusstseinsstörungen sicherzustellen, kann eine
Intubation mit ergänzendem Sauerstoff notwendig werden. Die
Hydration ist mit 0,9%iger Kochsalzlösung einzuleiten. Die Patient:innen müssen
nach der Ersten Hilfe dringend
intensivmedizinisch versorgt werden.
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Wie lassen sich Hitzekrankheiten wie Hitzschlag vorbeugen?
Im Allgemeinen gilt: Jeder
Hitzschlag ist nicht nur
vorhersehbar, sondern auch
immer vermeidbar.
Bei anhaltenden Hitzeperioden und Temperaturen von über 25 Grad können folgende Maßnahmen einen Hitzschlag vorbeugen:
- Tragen von leichter, heller Kleidung
- Vermeiden eines Sonnenbrand
- Meiden von direkter Sonnenstrahlung
- Kopf und Nacken vor Sonne schützen
- Ausreichend Trinken
- Medikamenteneinnahme und Vorerkrankungen beachten
- Niemanden im Auto warten lassen
- Auf Risikogruppen wie Kinder und Senioren achten
- Meiden von körperlicher Anstrengung
- Erste Anzeichen eines Hitzschlags kennen und erkennen
1. Tragen von leichter, heller Kleidung
Das Tragen locker sitzender, leichter Kleidung ermöglicht die
ungehinderte Wärmeabgabe des Körpers an die Umgebungsluft.
- Tipp: Helle Kleidung sorgt zusätzlich dafür, dass der Stoff den Großteil der Sonneneinstrahlung reflektiert.
2. Vermeiden eines Sonnenbrands
Ein Sonnenbrand stört die Fähigkeit des Körpers, sich effizient zu kühlen. Um die Haut zu schützen, werden
Breitspektrum-Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 15 empfohlen. Beim Breitspektrum-Sonnenschutz handelt es sich um Mittel, die 2 Arten von UV-Strahlung blockieren: UV-A-Strahlen und UV-B-Strahlen. Zusätzlich gilt: Die intensive Mittagssonne sollte generell gemieden werden.
3. Meiden von direkter Sonneneinstrahlung
Nicht nur während der Mittagszeit sollte ein längerer Aufenthalt im Freien vermieden werden. Bei sehr hohen Umgebungstemperaturen sollten
schattige Plätze aufgesucht werden, um eine Überhitzung des Organismus zu vermeiden.
4. Kopf und Nacken vor der Sonne schützen
Um sich vor einem sogenannten Sonnenstich zu schützen, sollte darauf geachtet werden,
Kopf und Nacken nicht der direkten Sonneneinstrahlung auszu
setzen. Insbesondere
kleine Kinder sollten beim Aufenthalt in der Sonne
immer eine Kopfbedeckung mit Nackenschutz tragen.
5. Ausreichend Trinken
Beim Schwitzen verliert der Organismus sehr viel Wasser. Bei normalen Temperaturen liegt der Flüssigkeitsverlust über das Schwitzen bei rund einem halben Liter. Bei sommerlicher Hitze kann der Flüssigkeitsverlust über den Schweiß bis zu 6 Liter betragen, weshalb darauf geachtet werden sollte,
ausreichend Flüssigkeit zuzuführen.
- Tipp: Das Rote Kreuz rät dazu, die Flüssigkeitszufuhr im Sommer um 1 Liter zu erhöhen. Somit sollte man bei sommerlicher Hitze zwischen 2,5 und 3 Liter Wasser trinken. Bei sportlicher Betätigung mehr.
6. Medikation und Vorerkrankungen bedenken
Wer unter
chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen leidet oder auf Medikamente angewiesen ist, die die Wärmeableitung oder Flüssigkeitszufuhr des Körpers beeinträchtigen, sollte
körperliche Belastungen meiden und kühle Orte aufsuchen. Zusätzlich ist verstärkt auf typische Symptome zu achten, die eine akute Hitzeerkrankung nahelegen.
7. Niemanden im Auto warten lassen
Das Zurücklassen von Kindern in geparkten Autos ist eine der
häufigsten Ursachen für hitzebedingte Todesfälle bei Kindern. Der Innenraum eines in der Sonne geparkten Autos erhöht sich binnen 10 Minuten um etwa 11 Grad! Um zu verhindern, dass Mensch und Tier einen Hitzeschaden nimmt, sollten alle Beteiligten das Auto verlassen.
- Tipp: Um zu vermeiden, dass beispielsweise Kinder unbemerkt in ein geparktes Auto einsteigen, sollte das Auto sicherheitshalber verriegelt werden.
8. Auf Risikogruppen wie Kinder und Senioren achten
Da Kinder und Senioren zu den
am stärksten gefährdeten Personengruppen zählen, sollte unbedingt
auf das Verhalten dieser Personengruppe geachtet werden, um hitzebedingte Verhaltensänderungen frühzeitig zu erkennen. Kleinkinder sollten überdies unter keinen Umständen in der Sonne spielen, Säuglinge keinesfalls der direkten Sonne ausgesetzt werden! Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie auf einen entsprechenden Sonnenschutz ist zudem zu achten.
9. Meiden von körperlicher Anstrengung
An heißen Tagen sollte körperliche Anstrengung vermieden werden – dies gilt
insbesondere für
ältere Menschen und Personen mit chronischen Leiden.
- Tipp: Da die Tageshöchsttemperatur erst gegen 17 Uhr erreicht wird, sollten notwendige Arbeiten am frühen Morgen erledigt werden.
10. erste Anzeichen kennen und erkennen
Generell gilt: Bei den ersten Anzeichen einer Überhitzung sollte erstens
sofort die pralle
Sonne verlassen und ein schattiger, kühler Ort aufgesucht werden. Zweitens sollten die Betroffenen
Elektrolyte-haltige Getränke trinken und sich vorerst
körperlich schonen. Klingen die Symptome nicht ab, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
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Wie unterscheiden sich Sonnenstich, Hitzekollaps und Hitzschlag?
Hitzschlag, Hitzekollaps und Sonnenstich zählen zu den
lebensbedrohlichen Hitzeerkrankungen und stellen einen medizinischen Notfall dar. Sie alle werden von extremer Hitze ausgelöst und ähneln sich in ihrer Symptomatik.
Das Auseinanderhalten der Krankheitsbilder und das frühzeitige Erkennen der entsprechenden Anzeichen
kann im Ernstfall Leben retten.
Was sind die Besonderheiten des Sonnenstichs?
Werden
Kopf und Nacken über einen längeren Zeitraum
schutzlos intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann es zu einer
Überhitzung des Gehirns und der Hirnhäute kommen. Die Hitze reizt die Hirnhäute, was zu den klassischen Sonnenstich-Symptomen führt.
Im
Unterschied zum Hitzschlag ist die
Körpertemperatur beim Sonnenstich in der Regel
unverändert. Die
Funktion des ZNS ist
weitgehend ungestört.
Welche Symptome treten bei einem Sonnenstich auf?
- heißer, hochroter Kopf – kühle Körperhaut
- Unruhe, Schwindel
- Übelkeit, Erbrechen
- Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Nackensteifigkeit
- Bewusstseinsstörung, Bewusstlosigkeit
- bei (Klein-)Kindern: eventuell hohes Fieber
Wichtig: Die
ersten Anzeichen für einen Sonnenstich
können auch
zeitverzögert auftreten, d. h. lange Zeit nach dem Verlassen der starken Sonneneinstrahlung!
Achtung: Kleinkinder sind aufgrund ihrer dünnen Schädeldecke, der fehlenden Behaarung und der geöffneten Fontanelle
besonders gefährdet! Hier sollte unbedingt genau auf entsprechende Symptome und Beschwerden geachtet werden. Zudem sollten Kinder sich keinesfalls eine längere Zeit mit ungeschütztem Kopf in der Sonne aufhalten. Schlimmsten Falls droht hier ein schwerer Sonnenstich.
Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sind bei einem Sonnenstich zu ergreifen?
- Person in den Schatten bringen
- Oberkörper erhöht lagern
- Kopf mit kalten, feuchten Tüchern kühlen
- kühle Getränke reichen
Was sind die Besonderheiten der Hitzeerschöpfung?
Wird bei sommerlicher Hitze und körperlicher Betätigung der Flüssigkeitshaushalt vernachlässigt, kann es durch intensives Schwitzen zu einem
erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolyte-Verlust kommen. Infolge der
Dehydrierung und des Elektrolyte-Mangels wird der
Kreislauf empfindlich geschwächt. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen kann es durch einen
plötzlichen Blutdruckabfall zu einem
Schockzustand kommen – dem sogenannten
Hitzekollaps.
Im
Gegensatz zum Hyperthermie-Syndrom ist die
Wärmeregulierung beim Hitzekollaps
nicht gestört und die
Funktion des ZNS weitestgehend erhalten. Zudem ist die Körpertemperatur mitunter nur leicht erhöht.
Welche Symptome treten bei einer Hitzeerschöpfung auf?
- Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Schwindel
- Schwächegefühl, Erschöpfung
- leicht erhöhte Körpertemperatur
- starke Schwitzanfälle (anfänglich Hautrötung und starkes Schwitzen, später oft blasse Haut und kalter Schweiß)
- trockene Schleimhäute, Durstgefühl
- erhöhter Puls, niedriger Blutdruck
- Bewusstlosigkeit
Wichtig: Unbehandelt kann die Hitzeerschöpfung nicht nur in einen Hitzekollaps, sondern auch in einen
Hitzschlag münden!
Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sind bei der Hitzeerschöpfung zu ergreifen?
- Person zu einem kühlen Platz vornehmlich im Schatten bringen
- Kleidung öffnen
- Körper und Kopf kühlen
- Betroffene mit Flüssigkeit und Elektrolyten versorgen, bspw. mit leicht gesalzenem Leitungswasser oder mit isotonischen Getränken
- liegend ruhen, Beine leicht erhöht lagern
Exkurs: Wie behandelt man einen Hitzschlags bei Haustieren?
Achtung: Auch Tiere wie Hunde oder Katzen können sich beispielsweise im Auto aufheizen und gesundheitliche Schäden davontragen. Hier ist zu beachten, dass Human- und Veterän-Medizin sich in der Therapie aufgrund der
unterschiedlichen Physiologie unterscheiden.
Zwar verfolgen beide das Ziel, die Körpertemperatur zu senken, jedoch reagiert das
Herz-Kreislauf-System von bspw.
Hunden empfindlicher auf rapide Temepraturunterschiede, sodass bei der
Kühlung von Hunden besondere Vorsicht geboten ist. Zusätzlich führt eine aggressive Kühlung des Hundekörpers beispielsweise durch Tauchen in kaltes Wasser zu einer Verengung der Blutgefäße der Haut, die eine weitere Wärmeabgabe sogar behindern kann.
Tipps zur Behandlung von Haustieren finden Sie hier.
Red. journalmed.de