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Zulassung | Beiträge ab Seite 19

Die Zulassung von Apixaban (Eliquis®) bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (nvVHF) mit mindestens einem Risikofaktor für einen Schlaganfall wurde erweitert: Sie können den Faktor Xa-Hemmer nun auch während und nach einer Katheterablation weiter einnehmen (1). Die Entscheidung der Europäischen Kommission stützt sich dabei auf Daten der prospektiven, randomisierten, offenen Phase-IV-Studie AXAFA-AFNET 52, in der die ununterbrochene Gabe von Apixaban im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA) bei Patienten mit nvVHF untersucht wurde, die sich einer Katheterablation unterzogen.
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Adalimumab-Biosimilar: Mehr Flexibilität für Patienten durch längere Haltbarkeit

Das Adalimumab von Biogen (IMRALDITM) bietet den Patienten Flexibilität – auch bei der Lagerung. So hat eine kürzlich publizierte Studie gezeigt, dass das Adalimumab von Biogen bis zu 28 Tage – und damit doppelt so lange wie andere Adalimumab-Präparate – außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden kann (1, 2). Darüber hinaus ist es gekühlt nicht wie andere Präparate nur 2 Jahre, sondern insgesamt 3 Jahre haltbar.
In der Studie von Park et al. wurde die Stabilität von 36 Monate lang gekühlt gelagerten Adalimumab-Proben (Prüfpräparat: IMRALDITM) getestet, nachdem sie im Anschluss an die 36 Monate 4 Wochen lang lichtgeschützt bei Raumtemperatur (25 ± 2°C) und 60 ± 5 % relativer Luftfeuchtigkeit gelagert worden waren (2).
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Migräne-Medikation: Rabattverträge für CGRP-Antikörper Galcanezumab

Das Unternehmen Lilly Deutschland GmbH hat für den CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide)-Antikörper Galcanezumab (Emgality®) mit mehreren gesetzlichen Krankenkassen Rabattverträge abgeschlossen, die zum 1. Juli bzw. 1. August 2019 in Kraft getreten sind. Sie decken aktuell mehr als 30% der gesetzlich Versicherten ab. Verhandlungen mit weiteren Krankenkassen laufen. Galcanezumab wird zur Migräne-Prophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens 4 Migränetagen pro Monat eingesetzt und mittels Fertigpen einmal pro Monat (in der Erhaltungsphase) subkutan injiziert (1).Unter den bereits in Kraft getretenen Verträgen befindet sich mit der TK (Techniker Krankenkasse) Deutschlands größte Krankenkasse. Weitere Rabattverträge bestehen mit der AOK Rheinland/Hamburg, der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) sowie mit spectrumK, einem Dienstleister, der viele kleinere Krankenkassen vertritt.
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Nicht-dystrophe Myotonie: Mexiletin für neues Anwendungsgebiet zugelassen

Mexiletin ist seit Dezember 2018 unter dem Namen NaMuscla® zur Behandlung der nicht-dystrophen Myotonie (NDM) bei Erwachsenen zugelassen (1). Bis 2009 wurde das Arzneimittel in Deutschland als Therapeutikum bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt. „Wirkstoffe für ein völlig neues Anwendungsgebiet zu erschließen, hat zahlreiche Vorteile“, so Prof. Dr. York Zöllner, Hamburg, auf einem von Hormosan organisierten Symposium im Rahmen des DGM-Kongresses in Göttingen (2). „Der Wirkstoff ist pharmakologisch gut charakterisiert, und es liegen Langzeitdaten zu seiner Sicherheit vor.“ Im Falle von Mexiletin geht die Langzeiterfahrung für kardiologische Indikationen bis in die 1970er Jahre zurück. Auch als Medikament zur Linderung der Myotonie-Symptome kann Mexiletin bereits auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückblicken. In der aktuellen S1-Leitlinie wird Mexiletin noch als Off-Label-Medikament der 1. Wahl zur Behandlung der Myotonie bei NDM empfohlen (3).
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Entzündliche Polyneuropathien: Intravenöse Immunglobuline und subkutane Immunglobulin-Gabe werden bedeutende Therapieoptionen

Entzündliche Polyneuropathien stehen in der Neurologie oft etwas abseits der Aufmerksamkeit. Zu Unrecht, finden Fachärzte wie Prof. Dr. Fabian Klostermann, Berlin. „Denn genaues Hinschauen lohnt sich, um solche Polyneuropathien zu identifizieren, die gut behandelbar sind“, sagt Klostermann.  Durch einen rechtzeitigen Therapiebeginn könnten den Patienten häufig irreversible Beeinträchtigungen erspart bleiben. So zum Beispiel bei der chronischen inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP) durch den Einsatz von Immunglobulinen.
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CIDP: Heimselbsttherapie mit subkutan applizierbarem Immunglobulin

Intravenöse Immunglobuline (IVIg) sind bei chronischer inflammatorischer demyelinisierender Polyneuropathie (CIDP) bereits als Akut- und Erhaltungstherapie etabliert. Für die Erhaltungstherapie steht CIDP-Patienten alternativ jetzt auch das subkutan applizierbare Immunglobulin (SCIg) zur Heimselbsttherapie zur Verfügung. Es ist das einzige subkutane Immunglobulin, das – nach Stabilisierung mit IVIg – als Immunmodulationstherapie für die Erhaltungstherapie der CIDP zugelassen ist. Die Zulassung erfolgte aufgrund der Ergebnisse der PATH-Studie (1). Es bietet eine wirksame und sichere Symptomkontrolle der CIDP und ermöglicht Patienten eine flexible Anwendung, die einfach in den Alltag integrierbar ist (1).
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Seltene Erkrankung: abdominelle Beschwerden und rezidivierende Hautschwellungen deuten auf hereditäres Angioödem hin

Plötzlich auftretende heftige Abdominalschmerzen sind möglicherweise Alarmzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung. Trotz einer ausführlichen Differentialdiagnose wird nicht immer die Ursache gefunden. Die anhaltende Ungewissheit und die permanente Angst vor der nächsten Schmerzattacke belastet viele Patienten. Wird dann nach Jahren oder Jahrzehnten eine seltene Erkrankung diagnostiziert, z.B. das hereditäre Angioödem (HAE), sind viele Betroffene geradezu erleichtert. HAE ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch plötzliche Schwellungsattacken der Haut und der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt gekennzeichnet ist. Der Verdacht auf HAE liegt nahe, wenn zusätzlich zu den abdominellen Beschwerden rezidivierende Hautschwellungen auftreten. Mit dem Befund können konkrete Behandlungsstrategien entwickelt und Krankheitsrisiken abgeschätzt werden. Im Rahmen des 125. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 2019 berichtete Dr. Emel Aygören-Pürsün, Universitätsklinikum Frankfurt, über das weite Spektrum möglicher Ursachen von Abdominalschmerzen – von harmlos bis lebensbedrohlich. Prof. Dr. Petra Staubach, Universitätsmedizin Mainz, stellte die verschiedenen Therapieansätze beim HAE und insbesondere die seit Februar verfügbare subkutane Routineprophylaxe Lanadelumab (TAKHZYRO▼®) vor.
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Seltene Lungenerkrankung: Heimselbsttherapie bei Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Bei Patienten mit der seltenen Lungenerkrankung Alpha-1-Antitrypsin (A1-AT)-Mangel kann die Behandlung mit Humanem Alpha1-Proteinase-Inhibitor den Abbau von Lungengewebe effektiv verlangsamen (1, 2).* Einige Patienten jedoch empfänden unter anderem die wöchentliche Fahrt zum Arzt für die nötige i.v. Infusion als umständlich, sagte PD Dr. Timm Greulich, Marburg (3). In solchen Fällen kann eine Heimselbsttherapie geeignet sein, wie erste gute Erfahrungen aus den USA belegen (4).
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Zulassung von Lanadelumab zur Prophylaxe von HAE-Attacken

Die EU-Kommission hat den Wirkstoff Lanadelumab zur Prophylaxe von Attacken eines hereditären Angioödems (HAE) bei Patienten ab 12 Jahren zugelassen. Lanadelumab ist der erste in Europa verfügbare humane monoklonale Antikörper, der spezifisch das Plasma-Kallikrein hemmt. Mit einer subkutanen Applikation von 300 mg Lanadelumab alle 2 Wochen kann die Häufigkeit der HAE-Attacken um 87% reduziert werden (1). In Deutschland wird der Wirkstoff ab dem 15. Januar 2019 erhältlich sein.
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Daten aus dem Deutschen Hepatitis C-Register belegen Effektivität und Ökonomie aktueller HCV-Therapien

Erkrankungen an Leber, Magen, Darm oder Bauchspeicheldrüse zählen nach Herz-Kreislaufstörungen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und ihre Sektion Endoskopie richtete gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) Mitte September in München im Rahmen ihrer 73. Jahrestagung den wichtigsten deutschen Fachkongress aus. Der Kongress stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Vision gestaltet Wirklichkeit: Spannungsfeld Ökonomie – Mensch – Digitalisierung“. Experten des Deutschen Hepatitis C-Registers (DHC-R) präsentierten im Rahmen des wissenschaftlichen Kongresses aktuelle Daten zur Therapie der Hepatitis C, die Sicherheit, Effektivität und Ökonomie belegen.
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CHMP-Zulassungsempfehlung für Lanadelumab zur Prophylaxe von HAE-Attacken

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat die Zulassung für Lanadelumab zur Prophylaxe von Attacken eines hereditären Angioödems (HAE) bei Patienten ab 12 Jahren empfohlen (1). Bei Zulassung wäre Lanadelumab der erste in der EU verfügbare humane monoklonale Antikörper, der spezifisch das Plasma-Kallikrein hemmt.
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Still-Syndrom: Frühe Therapie mit Anakinra bietet Aussicht auf Remission

Die Zulassung von Anakinra (Kineret®) zur Behandlung des Still-Syndroms (SJIA und AOSD) eröffnet neue Perspektiven. Dies machten die Vortragenden bei einem Frühstückssymposium der Firma Sobi auf dem 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Mannheim (1) deutlich. Erstmals ist es jetzt möglich, bei SJIA und AOSD im Label frühzeitig, auch firstline, ein Biologikum einzusetzen. Dabei öffnet der frühe Therapiebeginn ein „window of opportunity“: Erste Langzeitdaten über 3 Jahre zeigen, dass die alleinige Gabe von Anakinra einen hohen Anteil der Patienten in die vollständige Remission führt (1). Die frühe Behandlung könnte gerade die Prognose von Kindern verändern, die den rekombinanten Interleukin (IL)-1-Rezeptorantagonisten bereits ab dem achten Lebensmonat erhalten dürfen.
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MS: Selektive Immun-Rekonstitution durch Cladribin

Multiple Sklerose (MS)-Therapien können in 2 Hauptkategorien unterschieden werden: Erhaltungs- und Immun-Rekonstitutions-Therapien. Bei letzteren differenziert man zwischen selektiven und nicht-selektiven Therapien (1). Cladribin (MAVENCLAD®) gilt als selektive Immun-Rekonstitutions-Therapie (SIRT) und ist seit September 2017 auf dem deutschen Markt erhältlich (2). „Die neue Therapie kann zu nachhaltigen qualitativen Veränderungen des Immunsystems führen und das erworbene Immunsystem selektiv beeinflussen“, erklärte Prof. Dr. Dr. Sven Meuth vom Universitätsklinikum Münster beim 14. MS-Symposium von Merck. Denn sowohl T- und B-Zellen, die maßgeblich an der Pathogenese der MS beteiligt sind, werden vorübergehend reduziert (3). Anschließend erholt sich die Lymphozytenpopulation wieder (Abb. 1), ihre Zusammensetzung jedoch scheint nach neuesten Daten nachhaltig verändert zu sein (Rekonstitution) (4,5). Durch dieses Targeting bleibt das angeborene Immunsystem erhalten (6).
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Sporadische Lymphangioleiomyomatose (LAM): Sirolimus erhält EU-Zulassungserweiterung

Die Europäischen Kommission (EC) hat Sirolimus zur Behandlung von Patienten mit sporadischer Lymphangioleiomyomatose (LAM) zugelassen hat. Sirolimus ist nun auch für die Behandlung dieser seltenen progredienten Lungenerkrankung indiziert. Sirolimus (Rapamune®) ist damit die erste zugelassene medikamentöse Therapie für Patienten mit sporadischer LAM, um deren Lungenfunktion zu stabilisieren.
„Die Zulassung von Sirolimus ist ein enorm wichtiger Schritt für Patientinnen, die an dieser seltenen Lungenerkrankung leiden. Unser Ziel ist es, dass Menschen mit einer Seltenen Erkrankung die gleiche Chance auf eine effektive und sichere Versorgung erfahren wie Menschen mit häufigen Erkrankungen“ so Nicole Schlautmann, Leiterin der Geschäftseinheit Rare Disease bei Pfizer in Deutschland.
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Schwerpunkte

COPD: Update 2018

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist durch eine meist progredient verlaufende Atemwegsobstruktion charakterisiert. Prognosebestimmend und Basis für die Pharmakotherapie ist das Ausmaß der Symptome und die Exazerbationshäufigkeit. Die pharmakologische Basistherapie besteht aus der inhalativen Gabe von einem oder 2 Bronchodilatatoren, die durch ein inhalatives Kortikosteroid zur Reduktion einer erhöhten jährlichen Exazerbationsrate ergänzt wird. Die inhalative Triple-Therapie (duale Bronchodilatation zusätzlich zu einem inhalativen Kortikosteroid) eignet sich für Patienten mit ≥ 2 Exazerbationen/Jahr. In der höchsten Risikogruppe sind alle Medikamentenkombinationen möglich, wenngleich von einer dauerhaften systemischen Kortikosteroidtherapie abgeraten wird. Nicht-pharmakologische Therapiemaßnahmen wie Tabakrauchentwöhnung, Influenza-/Pneumokokken-Impfungen, Rehabilitationsmaßnahmen inkl. Lungensport und Verfahren zur Lungenemphysemreduktion flankieren die Pharmakotherapie.
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30 Jahre Zulassung von MTX in der Therapie der rheumatoiden Arthritis

Bei einem Symposium in Amsterdam wurde die Zulassung von Methotrexat (MTX) vor 30 Jahren in der Therapie der rheumatoiden Arthritis gefeiert  (RA) (1,2). Seit der Zulassung reißt der Strom der neuen Erkenntnisse zu diesem Arzneimittel nach wie vor nicht ab. Dank dieser Entwicklungen wird die Wirkweise immer besser verstanden, werden neue Indikationen erschlossen und relevante Aspekte der Patientenadhärenz herausgearbeitet. In der Praxis führt dies zu einer stetigen Therapieoptimierung, auch hinsichtlich Dosierung und Darreichungsform, wie im Medac-Symposium herausgestellt wurde.
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Allogene Stammzelltherapie zur Behandlung von komplexen Perianalfisteln bei Morbus Crohn

Eine häufige und schwerwiegende Komplikation bei Morbus Crohn sind komplexe perianale Fisteln, die eine starke Belastung für den Patienten darstellen und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen (1). Die aktuell verfügbaren medikamentösen und chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten sind nicht immer kurativ. Hier könnte die allogene mesenchymale Stammzelltherapie Cx601 (Darvadstrocel/Alofisel®*#) den erwachsenen Patienten mit nicht-aktivem/gering aktivem luminalem Morbus Crohn, wenn die Fisteln unzureichend auf mindestens eine konventionelle oder biologische Therapie angesprochen haben, neue Hoffnung geben. In der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ADMIRE-CD erreichten die mit Alofisel® behandelten Patienten signifikant häufiger eine kombinierte Remission‡ in Woche 24 und Woche 52 als die Patienten der Kontrollgruppe (1,2). Über die Herausforderungen einer interdisziplinären Versorgung komplexer Perianalfisteln bei Morbus Crohn sowie den Stellenwert der neuen Stammzelltherapie Alofisel® im Therapiealgorithmus diskutierten Experten auf einem von Takeda unterstützten Satellitensymposium im Rahmen des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK) unter dem Vorsitz von Dr. Andreas Ommer, Essen.
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