Laut STIKO-Mitglied Martin Terhardt zählen als Risikofaktoren unter anderem besonders starkes Übergewicht, angeborene Immunschwäche, Herzfehler, chronische schwere Lungenerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen, neurologische Erkrankungen und Tumorerkrankungen. Diese Gruppen entsprächen ungefähr 10% der Altersgruppe.
Keine Corona-Impfung für gesunde Kinder empfohlen
Für gesunde Kinder im genannten Alter ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO derzeit hingegen keine Corona-Impfung, „weil schwere Verläufe in dieser Altersgruppe sehr selten sind und der weitaus größte Teil der Infektionen bei gesunden Kindern mild oder asymptomatisch verläuft“.
Für die Impfung der Kinder von 6 Monaten bis 4 Jahren solle demnach vorzugsweise der Kinder-Impfstoff von BioNTech/Pfizer (Comirnaty) verwendet werden, der kürzlich in der EU zugelassen worden und niedriger dosiert ist. 3 Dosen (im Abstand von 3 und 8 Wochen) seien für eine Grundimmunisierung notwendig. Bei Kindern, die bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben, sind 2 Impfdosen empfohlen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
EMA: Angepasster BioNTech-Impfstoff auch für Kinder ab 5 Jahre
Erschienen am 14.11.2022 • Zulassung des an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffes von BioNTech/Pfizer auch für Kinder ab 5 Jahren empfohlen.
Erschienen am 14.11.2022 • Zulassung des an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffes von BioNTech/Pfizer auch für Kinder...
© Feydzhet Shabanov – stock.adobe.com
Impf-Empfehlung für Kinder mit Kontakt zu Risikogruppen angepasst
Zudem passte die STIKO am Donnerstag ihre Empfehlung für Kinder unter 12 Jahren mit Kontakt zu Risikogruppen an: Bisher galten hier zum Beispiel Angehörige mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf als Grund für eine Impfung. Diese Empfehlung werde nun „relativiert“, schreibt die STIKO. „Aktuelle Daten zeigen, dass die Impfung nur für einen kurzen Zeitraum vor der Übertragung der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 schützt und dieser Infektionsschutz nicht verlässlich ist“, hieß es. Daher empfehle die STIKO hier eine individuelle Abwägung unter Berücksichtigung des Elternwunsches.