Journal MED

Neurologie/Psychiatrie | Beiträge ab Seite 5

Menschen mit Depressionen oder Angststörungen benötigen rasche psychotherapeutische Hilfe. Doch nur wenige Betroffene erhalten eine zeitnahe leitliniengerechte Therapie. Seit 3 Jahren können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf Rezept verordnet werden. Mit dem interaktiven Online-Therapieprogramm deprexis®, das über eine überzeugende Datenlage verfügt und dauerhaft im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet ist, kann Erwachsenen mit einer Depression unterschiedlicher Schweregrade eine effektive und niederschwellige Behandlung angeboten werden. Inwieweit DiGA sowohl Patient:innen als auch Therapeut:innen unterstützen können, was bei der Verordnung zu beachten ist und wie die digitale Therapieunterstützung im klinischen Alltag optimal eingesetzt werden kann, beleuchtete ein Symposium im Rahmen des diesjährigen DGPPN-Kongresses unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Dieter Braus, Eltville.
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Medizin

Multiple Sklerose: BTK-Inhibitor Tolebrutinib

Das Verständnis zum Krankheitsverlauf bei der Multiplen Sklerose (MS) erlebt derzeit einen Wandel. Neurolog:innen diskutierten anlässlich des 96. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2023 in Berlin die schleichende Zunahme der MS-Symptomatik unabhängig von Schüben, die auf schwelende neuroinflammatorische Prozesse im ZNS zurückgeführt wird. „Die schubunabhängige Progression kann klinisch relevante Ausmaße für viele MS-Patient:innen annehmen“, betonte Dr. med. Boris-Alexander Kallmann, niedergelassener Neurologe in Bamberg. Als einen vielversprechenden Ansatz zur Reduktion der schwelenden und akuten Neuroinflammation wurde u.a. der ZNS-gängige BTK-Inhibitor (Bruton-Tyrosinkinase; BTK) Tolebrutinib vorgestellt, der aktuell in einem umfassenden klinischen Phase-III-Studienprogramm für alle Subtypen der MS untersucht wird.
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Medizin

Neuer Ursprung von Stammzellen bei Patient:innen mit Hirnschäden entdeckt

Neurologische Erkrankungen wie Trauma, Schlaganfall, Epilepsie und verschiedene neurodegenerative Krankheiten führen zu einem unumkehrbaren Verlust von Nervenzellen, den Neuronen. Damit beinträchtigen sie die Gehirnfunktion stark. Obwohl diese Erkrankungen weltweit stetig zunehmen, fehlen immer noch effektive Behandlungsoptionen. Die Ursachen sind zum einen, dass verlorene Nervenzellen nicht ersetzt werden können und zum anderen, dass Zellen um die Verletzung herum möglicherweise nicht förderlich für die Genesung sind.
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Colitis ulcerosa

Multiple Sklerose und Colitis ulcerosa: Effektive Therapien für langfristigen Behandlungserfolg früh einsetzen

Der selektive Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator Ozanimod wird zur Therapie der schubförmig remittierender Multiplen Sklerose (RRMS) und bei mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) angewendet. Mit der ersten Interimsanalyse der nicht-interventionellen Studie (NIS) OzEAN liegen erstmals Real-World-Daten zu Ozanimod bei RRMS vor. Bei einem Fachpressegespräch plädierten Expert:innen aus Neurologie und Gastroenterologie für einen frühzeitigen Therapiebeginn mit Ozanimod, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen.
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Medizin

Depressionen bei jungen Menschen: Chatbot-App soll Versorgungslücke schließen

Das neuentwickelte, 3-monatige Programm iCAN (intelligente, Chatbot-assistierte ambulante Nachsorge) soll 13- bis 25-jährigen Menschen mit Depressionen helfen, nach einer Klinikbehandlung gut in den Alltag zurückzukehren. iCAN besteht aus einer Chatbot-App und Telefongesprächen mit Psycholog:innen. Die Wirksamkeit des iCAN-Programms wird seit Oktober 2023 in einer deutschlandweiten Studie überprüft. Es werden weiterhin Studienteilnehmende gesucht.
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Medizin

MS: Reduktion von Memory-B-Zellen durch Cladribin ermöglicht Krankheitskontrolle

Erstmalig konnte anhand von Daten, die auf dem ACTRIMS-/ECTRIMS- und dem DGN-Kongress präsentiert wurden, ein Zusammenhang zwischen der Kontrolle der Krankheitsaktivität von Multipler Sklerose (MS) und der anhaltenden Reduktion von Memory-B-Zellen nach Einnahme von Cladribin-Tabletten gezeigt werden (1). Die gleichzeitige Rekonstitution der B-Zell-Subgruppen liefert eine Erklärung für den Erhalt der Immunkompetenz (2). Zusätzlich konnte beobachtet werden, dass Cladribin-Tabletten sNfL, einen Biomarker für neuroaxonale Schäden, nachhaltig reduzieren (3). Diese Ergebnisse erweitern das Verständnis zur Wirkweise von Cladribin-Tabletten und untermauern den besonderen Stellenwert des Therapeutikums innerhalb der verlaufsmodifizierenden MS-Therapien.
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psychiatrische Erkrankungen

Burnout bei Ärzten: Ursachen, Folgen, Maßnahmen

Dokumentation von Behandlungsschritten, Terminorganisation, Zusammentragen von Vorbefunden – ökonomische, rechtliche und bürokratische Vorgaben nehmen im Alltag von Ärzten in Kliniken und Praxen eine immer größere Rolle ein. Für die eigentliche Patientenversorgung bleibt trotz steigender Patientenzahlen immer weniger Zeit. Auf einer Konferenz des Berufsverbandes für Gastroenterologie Deutschland (BVGD) sprachen Ärzte über den Einsatz der BVGD für bessere Bedingungen im Gesundheitssystem, die besondere Gefährdung von Klinikärzten und jungen Medizinern, das Potential junger Ärzte und Pfleger und wie Zeit- und Kostendruck sowie überbordende Bürokratie abgebaut werden können. Journalmed.de hat für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose: BTK-Inhibitor Evobrutinib als neue Option

Mit geschätzten 2,9 Millionen Erkrankten ist die Multiple Sklerose (MS) die häufigste nicht traumatische, zu starken Beeinträchtigungen führende neurologische Erkrankung bei jungen Erwachsenen. Mit den heute verfügbaren Immuntherapien kann eine MS zumeist wirksam behandelt werden. Sie versagen jedoch bei einer effektiven Modulation der schubunabhängigen Krankheitsprogression (PIRA = Progression Independant of Relapse Activity).
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Medizin

Multiple Sklerose: Aktuelle Daten zu Tolebrutinib

Der Blick auf das Krankheitsbild der Multiplen Sklerose (MS) hat sich gewandelt und das Phänomen der schwelenden Neuroinflammation rückt verstärkt in den Fokus. Menschen, die mit MS leben, entwickeln oft trotz wirksamer etablierter Therapien im Verlauf ihrer Erkrankung zunehmend Funktionseinschränkungen. Derzeitige Therapien adressieren nicht alle Aspekte der Erkrankung: sie können zwar wirksam Schübe reduzieren, verhindern allerdings nicht die schubunabhängige fortschreitende Erkrankungsprogression, die auf die schwelende Neuroinflammation zurückgeführt wird.  Diese Lücke zu schließen und die Krankheitsprogression aufzuhalten, ist daher ein angestrebtes, aber bislang noch unerreichtes Therapieziel.
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Patienteninfos

Mehr Menschen mit Depressionen

Sind es die zahlreichen Krisen, zunehmender Stress und Druck in einer dauerbeschleunigten Leistungsgesellschaft, traumatische Erlebnisse, genetische Faktoren – oder alles zusammen? Fakt ist: Immer mehr Menschen leiden an Depressionen. Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse sind bundesweit mittlerweile 14,5% der Versicherten an einer depressiven Episode und/oder einer wiederkehrenden Depression erkrankt, also rund jede:r Siebte.
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Medizin

Parkinson: Subkutane Levodopa-Therapie verbessert ON- und OFF-Zeiten

Im Rahmen eines Fachgesprächs stellten Expert:innen aktuelle Studiendaten der subkutanen Levodopa-Therapie (Foslevodopa/Foscarbidopa) bei Morbus Parkinson vor, deren Markteinführung in Kürze erwartet wird. Mit der subkutanen Therapieform wird Patient:innen mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson eine nicht invasive kontinuierliche 24-Stunden-Therapie zur Verfügung stehen, mit der eine Verlängerung der ON-Zeiten mit guter Symptomkontrolle und eine Reduktion der OFF-Zeiten sowie der Morgenakinese erreicht werden kann.
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Medizin

Parkinson: Neue Hoffnung für austherapierte Betroffene

Bei fortschreitender Parkinson-Erkrankung kommen Therapien zum Einsatz, die beispielsweise Operationen am Gehirn erfordern. Obwohl mehrere Optionen existieren, wird selten mehr als eine angewandt. Hilft diese nicht mehr, gelten Erkrankte meist als austherapiert. Eine Studie unter der Leitung von Forschenden der Technischen Universität München (TUM) zeigt nun, dass auch vermeintlich hoffnungslose Fälle noch von einem Therapiewechsel profitieren können (1).
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Medizin

ApoE4 beschleunigt die Entstehung der Alzheimer Demenz

Etwa die Hälfte aller Patient:innen mit Alzheimer-Demenz trägt die problematische E4-Variante des Apolipoprotein E (ApoE)-Gens im Erbgut. Wie genau diese Genvariante das Fortschreiten des Erkrankungsprozesses beeinflusst, hat ein Team von Forschenden des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung des LMU Klinikums unter Leitung von Dr. Nicolai Franzmeier untersucht. „Unser Befund könnte Auswirkungen auf die zeitliche Planung neuer Anti-Amyloid-Therapien haben, die wahrscheinlich bald auch in Europa zugelassen werden“, sagt Anna Mary Steward, die Erstautorin der neuen Publikation, die jetzt im renommierten Fachjournal JAMA Neurology erschienen ist (1).
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Medizin

Multiple Sklerose: Erste Real-World-Daten zum Einsatz von Ozanimod

Im Rahmen des MSMilan 2023 – der 9. gemeinsamen Tagung des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) und des American Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ACTRIMS) – wurden erste Ergebnisse einer aktuellen Interimsanalyse zur Patientenpopulation und Therapiepersistenz aus der nicht-interventionellen Studie (NIS) OzEAN vorgestellt (#P1458). OzEAN ist die erste NIS dieser Größe in Deutschland bei Patient:innen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) unter Behandlung mit dem Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptormodulator Ozanimod (1, 2). 
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Patienteninfos

Schlaganfall: Warnsignale, Therapien und der Stand der Forschung

Mit knapp 270.000 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland ist der Schlaganfall der häufigste Grund für eine Behinderung im Erwachsenenalter und die dritthäufigste Todesursache. Liegt ein Verdacht auf einen Schlaganfall vor, zählt jede Minute: Je schneller die Patient:innen adäquat versorgt werden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine neurologischen Schäden zurückbleiben. Anlässlich des Weltschlaganfalltages am 29. Oktober informiert Prof. Dr. Götz Thomalla, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), über zentrale Warnsignale, Therapien und den aktuellen Stand der Schlaganfallforschung.
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Medizin

Multiple Sklerose: Langfristige Progressionsverzögerung mit Ocrelizumab

Beim diesjährigen Kongress der European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) in Mailand wurden Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von Ocrelizumab bei der schubförmigen Multiplen Sklerose (RMS) als auch bei früher primär progredienter MS (PPMS) aus nunmehr 10 Jahren präsentiert (1, 2). Zusammen mit aktuellen Real-World-Daten, welche die langjährige Erfahrung mit dem Anti-CD20-Antikörper in Klinik und Praxis wiederspiegeln, heben die Ergebnisse die Bedeutung von Ocrelizumab für die Verlangsamung der Behinderungsprogression und den Erhalt der Mobilität bei MS hervor (3, 4).
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