Journal MED

Neurologie/Psychiatrie | Beiträge ab Seite 7

Eine substituierende Therapie mit Testosteron bei Männern mit symptomatischem Hypogonadismus ist bzgl. möglicher negativer Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System seit jeher umstritten. Zurückliegende kleinere Untersuchungen zeigten kontroverse Ergebnisse. Es wurden teils protektive Mechanismen einer Testosterontherapie im Hinblick auf das Herz-Kreislauf-System beschrieben. Eine mögliche Erhöhung des Risikos für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall wurde jedoch ebenso diskutiert.
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Medizin

Alzheimer: Phase-III-Ergebnisse zu Donanemab

Im Rahmen der diesjährigen Alzheimer’s Association International Conference (AAIC) in Amsterdam wurden die Phase-III-Ergebnisse der TRAILBLAZER-ALZ 2-Studie zu Donanemab bei früher symptomatischer Alzheimer-Erkrankung veröffentlicht (1). Die Daten wurden zeitgleich im Journal of the American Medical Association (JAMA) publiziert (2). Sie bestätigen erneut die Relevanz des therapeutischen Ansatzes der neuen Generation von Beta-Amyloid-Antikörpern, zu denen auch Donanemab zählt. Ziel der künftigen, neuartigen Medikamente ist der möglichst frühzeitige Eingriff in das Krankheitsgeschehen, um den Verlust kognitiver und funktioneller Fähigkeiten bei Betroffenen zu verlangsamen und den Krankheitsverlauf zu verzögern. Die jüngsten Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung für Menschen im Frühstadium einer Alzheimer-Erkrankung (1, 2).
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Medizin

Demenz: Neuer Test ermöglicht frühere Diagnose

Forscher:innen von der University of Bath und der University of Bristol haben einen bahnbrechenden Test zur Früherkennung von Demenz und Alzheimer entwickelt, der derzeit auf seine Marktreife getestet wird. Der Test, der den Namen Fastball EEG trägt, ist ein passiver und nicht-invasiver Ansatz, bei dem die Gehirnwellen einer Person gemessen werden, während sie sich Bilder ansieht, die auf einem Bildschirm aufleuchten. Die Patient:innen tragen dabei ein EEG-Headset, das für die Analyse der Ergebnisse mit einem Computer verbunden ist. Dank einer Zusatzfinanzierung in Höhe von rund 1,76 Millionen Euro durch das National Institute for Health and Care Research (NIHR) wird eine schnelle Entwicklung und Testung ermöglicht.
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Gesundheitspolitik

Schlaganfall-Experten fordern angemessenen Vorhaltekostenanteil für zertifizierte Stroke Units

Weitere 5.000 Schlaganfall-Patienten könnten jährlich in Deutschland das erste Jahr nach einem Hirninfarkt überleben, wenn alle Patienten in Krankenhäusern mit Spezialabteilungen – sogenannten Stroke Units – behandelt würden. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Analyse der Reformkommission zur Krankenhausversorgung. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft e.V. (DSG) begrüßt das besondere Augenmerk, das auf die Akutversorgung des Schlaganfalls gelegt wird. Neben dem für den Erfolg der Akuttherapie relevanten Zeitfaktor, der für eine regionale Krankenhaus-versorgung spricht, weisen die hohen Anforderungen an fachliche Expertise, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Medizintechnik auf die Notwendigkeit der Zentralisierung der Versorgung hin. Insbesondere für den flächendeckenden Einsatz der mechanischen Thrombektomie ist eine überregionale Zusammenarbeit der Spezialeinrichtungen notwendig. Die DSG fordert daher von der Bundesregierung bei der weiteren Planung der Krankenhausreform an dem bundesweiten Netzwerk an zertifizierten Stroke Units festzuhalten und zudem ausreichend finanzielle, abgestufte Mittel dafür einzuplanen.
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Medizin

Schlaganfallbedingte Spastik: Empfohlene Behandlung wird zu selten angewandt

Spätestens seit der aktuellen Analyse der Regierungskommission zur Krankenhausversorgung wird deutlich, dass die Qualität der Versorgung von Schlaganfallpatient:innen in Deutschland optimiert werden muss. Doch auch bei der Versorgung in der Zeit nach dem Schlaganfall bestehen Qualitätsmängel, wie eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Jena anhand von Krankenkassendaten nachweist. Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass nur die Minderheit der Patient:innen, die nach einem Schlaganfall an einer Spastik leiden, entsprechend den medizinischen Empfehlungen behandelt wird. Insbesondere wird die empfohlene Injektionstherapie mit Botulinumtoxin nur bei 1% der Betroffenen durchgeführt.
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Medizin

Stress und Herzgesundheit: Wenn die Psyche das Herz aus dem Takt bringt

Klimakrise und Inflation, Ärger am Arbeitsplatz, Streit in der Familie, Mobbing in sozialen Medien: Immer mehr Menschen stehen unter Druck. Laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) fühlen sich 84% der 18- bis 70-Jährigen zumindest gelegentlich gestresst, 43% sogar häufig oder sehr häufig. Das Alarmierende: Die Belastung nimmt offenbar zu. So hat gut jede:r 2. Befragte das Gefühl, dass das Leben in den vergangenen 1 bis 2 Jahren anstrengender und stressiger geworden ist.
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Medizin

MS-Patient:innen können auf künstliche Intelligenz hoffen

Künstliche Intelligenz (KI) ist in der Medizin ein Hoffnungsträger geworden. Helfen soll sie auch bei der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS). Dazu unterstützt die Europäische Kommission im Rahmen der Innovative Health Initiative das Projekt CLAIMS (Clinical impact through AI-assisted MS care) für 4 Jahre mit fast 10 Millionen Euro. Beteiligt sind 15 Partner aus 9 Ländern. Zu ihnen gehört die Ruhr-Universität Bochum, vertreten durch das Institut für Neuroradiologie im St. Josef-Hospital.
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Psychiatrische Erkrankungen

Der totgeschwiegene Paragraf. Ärztlich-assistierter Suizid in Deutschland

„Palliativmedizinische Maßnahmen bedeuten eine Verbesserung der Lebensqualität, keine Schmerzfreiheit“, betont Dr. Norbert Schürmann, Facharzt für Anästhesie und Allgemeinmedizin. Er leitet seit 15 Jahren die Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin am St. Josef-Krankenhaus in Moers. Über seine Patient:innen sagt er: „Es ist sehr schön mit ihnen zu arbeiten. Die Patient:innen sind geerdet, die wissen, was im Leben wichtig ist – allen voran die Lebensqualität“.
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Medizin

Hirnstamm-Screening bei Schlaganfall-Patient:innen: Mit Ultraschall frühzeitig Post-Stroke-Depressionen erkennen

Depressionen gehören zu den häufigsten Komplikationen eines Schlaganfalls. Bisher konnte man nicht sicher voraussagen, welche Patient:innen eine sogenannte Post-Stroke-Depression entwickeln werden. Jetzt gibt es jedoch Hinweise darauf, dass es dafür einen Risikofaktor geben könnte, den man per Ultraschall ermitteln kann. Aktuelle sonografische Untersuchungen der ersten hierzu geführten prospektiven Studie „PROMoSD“ zeigen bei einigen Schlaganfallpatient:innen Veränderungen am Hirnstamm, die mit einer deutlichen Erhöhung des Post-Stroke-Depressionsrisiko einhergehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) begrüßt diese vielversprechenden Erkenntnisse. Im Rahmen eines Hirnstamm-Screenings könnten Risikopatient:innen in Zukunft frühzeitig erkannt und behandelt werden. Das schonende Verfahren ist leicht durchzuführen, flächendeckend verfügbar und kostengünstig.
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Medizin

Chronischer Stress hemmt die Knochenheilung

Eine Studie der Ulmer Universitätsmedizin hat aufgedeckt, über welche molekularen Mechanismen psychische Traumen und andere massive Stresserfahrungen die Heilung von Knochenbrüchen verzögern. Das Forschungsteam, zu dem auch Wissenschaftler:innen aus Kanada und Japan gehörten, konnte nachweisen, dass bestimmte Immunzellen unter Stress ein Enzym produzieren, das wiederum die Ausschüttung von Stresshormonen befördert. Diese Stresshormone wirken lokal am Knochen und hemmen dort die Umwandlung von Knorpel- in Knochenzellen. Sie verzögern damit die Knochenbildung und Frakturheilung (1).
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Medizin

Multiple Sklerose: Neue Generation des Auto-Injektors für die Therapie mit Interferon β-1a

Für Patient:innen mit Multipler Sklerose (MS) und einer Therapie mit Interferon β-1a steht seit Kurzem die 3. Generation des elektronischen Auto-Injektors zur Verfügung. Im Rahmen einer Presseveranstaltung wurden die neuen und optimierten Funktionen des Medizinprodukts demonstriert. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Wirkstoffs präsentierte Professor Dr. Ralf Gold, Bochum, überraschende Insights zu Interferonen und zu deren heutigem Stellenwert in der MS-Therapielandschaft.
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Medizin

Betroffene mit seltener Hautkrankheit tragen erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

Patient:innen mit kutanem Lupus erythematodes (CLE), einer seltenen Autoimmunerkrankung der Haut, haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-und Gefäßerkrankungen. Das zeigte eine Studie der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, des Instituts für Entzündungsmedizin und des Lübecker Instituts für Experimentelle Dermatologie (LIED) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, und der Universität zu Lübeck. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Ralf Ludwig, Direktor des LIED und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters Precision Medicine in Chronic Inflammation (PMI), und PD Dr. Dr. Katharina Boch, Oberärztin der Hautklinik, nutzte für die Arbeit die globale Medizindatenbank TriNetX. Beteiligt an der Studie war auch die Bar-Ilan-Universität in Israel.
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Medizin

Morbus Parkinson: Update zur Behandlung mit Safinamid

Seit 8 Jahren hat sich der Wirkstoff Safinamid als Add-on-Medikament in der Therapie der Parkinson-Krankheit etabliert. Behandler schätzen neben der guten Wirkung auf die Motorik auch die Effekte auf nichtmotorische Symptome der Erkrankung, die wahrscheinlich aufgrund des dualen Wirkmechanismus – dopaminerg und antiglutamaterg – erzielt werden können. Doch auch gerade im Bereich der nichtmotorischen Beschwerden besitzt der Wirkstoff großes Potenzial.
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Medizin

Nanomaterialien als Schalter im Gehirn – präzises Verfahren zur Therapie neurologischer Erkrankungen

Funktionelle Nanomaterialien könnten schon bald die Aktivität von Neuronen im Gehirn steuern. Mit dieser minimalinvasiven Methode will Prof. Dr. Danijela Gregurec die Therapie neurologischer Erkrankungen wie Depression, Panikstörungen, Epilepsie oder Alzheimer revolutionieren. Die Chemikerin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat gemeinsam mit Forschenden aus Italien, Spanien, Großbritannien und Finnland das Projekt BRAINSTORM gestartet. Gregurec verfolgt die Vision, nicht nur neuronale Schaltkreise drahtlos zu steuern, sondern sogar mit einzelnen Proteinen zu kommunizieren und dadurch ein tieferes Verständnis der Funktionsweise unseres Gehirns zu erlangen.
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Medizin

MS ist kein Stigma und kann jeden betreffen: Expert:inneninterview zum Welt-MS-Tag am 30. Mai

Bei Multipler Sklerose (MS) zerstören Immunzellen die Isolationsschicht der Nervenfasern im Gehirn und Rückenmark. Zunehmende Behinderungen sind die Folge. Die Erkrankung betrifft immer mehr junge Menschen. Markus Reindl und Harald Hegen, MS-Experten an der Medizinischen Universität Innsbruck, berichten im Interview über Forschungsfortschritte wie neue Biomarker und Immuntherapien, die den Betroffenen zu besserer Lebensqualität verhelfen.


 
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Medizin

Parkinson: KI erkennt besondere Sprechmuster

Japanische Forscher:innen haben mittels Künstlicher Intelligenz (KI) zur Verarbeitung natürlicher Sprache die Charakteristika des Sprechens bei Patient:innen mit Parkinson untersucht. Demnach nutzen die Betroffenen mehr Verben und weniger Substantive sowie Füllwörter, wie Masahisa Katsuno und Katsunori Yokoi von der Nagoya University Graduate School of Medicine in Zusammenarbeit mit der Aichi Prefectural University und der Toyohashi University of Technology konstatieren.
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