neurodegenerative Erkrankungen | Beiträge ab Seite 3
Medizin
Alzheimer: RNA-Metylierung verantwortlich für die Störung der mitochondrialen Proteinsynthese
Ein Forschungsteam der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat einen Mechanismus entdeckt, wie es bei Alzheimer-Patient:innen zu einem Versagen der Mitochondrien kommt und damit zu einer reduzierten Versorgung des Gehirns mit Energie. Prof. Dr. Kristina Friedland vom Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften hat gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Dr. Mark Helm diese Studie geleitet. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um die Pathophysiologie der Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen. An den Forschungen beteiligt waren auch Arbeitsgruppen der Universitätsmedizin Mainz, das Institut für Molekulare Biologie (IMB), die Universität von Lothringen und die Medizinische Universität Wien. Die Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht (1).
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Medizin
ALS: Heimbeatmung verlangsamt Krankheitsprogression
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) führt als chronische neurodegenerative Erkrankung innerhalb weniger Jahre zu schwerer Behinderung und Tod. Eine nächtliche Atemunterstützung mittels nichtinvasiver mechanischer Ventilation (NIMV) kann die Symptome des Atemversagens lindern, die Lebensqualität verbessern und das Überleben verlängern. Eine Studie zeigte nun erstmals, dass die NIMV auch zu einer signifikanten Verlangsamung des motorischen bzw. funktionellen Krankheitsverlaufs führt (1). Die Optimierung der NIMV mit frühzeitigem Beginn stellt damit einen bedeutenden Fortschritt in der Versorgung Betroffener dar.
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Medizin
Demenz: Schlaganfall erhöht das Risiko stark
Ein Schlaganfall kann das Risiko einer Demenz um 80% erhöhen. Das haben Forschende der McMaster University in Hamilton, Kanada, jetzt nachgewiesen. Dieser Zusammenhang bleibt auch dann bestehen, wenn andere Risikofaktoren berücksichtigt wurden. Weltweit erleiden jedes Jahr rund 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Schätzungen nach leidet rund jeder 2. dieser Patient:innen dauerhaft unter gesundheitlichen Einschränkungen.
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Medizin
Neue Klassifikation von Parkinson eröffnet neue Therapiemöglichkeiten
Forschende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein haben einen Vorschlag für eine biologisch-basierte, dreiteilige Klassifikation für die Parkinson-Krankheit erarbeitet (1). Eine Neudefinition der Krankheitsklassifikation von Parkinson ist dringend notwendig, da die bisherige, klinische Einteilung dem Wissensstand über die Erkrankung nicht mehr gerecht wird und insbesondere für die Erforschung neuer Therapieoptionen unzureichend ist. Der Beitrag des internationalen Forschungsteams wurde aktuell in der renommierten Fachzeitschrift „Lancet Neurology“ veröffentlicht.
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Patienteninfos
Demenz: Nutzen von Präventionsprogrammen bestätigt
Auf Risikogruppen fokussierte Präventionsprogramme, die in früheren Lebensabschnitten beginnen, senken die Kosten des Gesundheitssystems für den Umgang mit Demenz. Sie sind somit ein sinnvolles Mittel für die Zukunft, in der mit stark steigenden Zahlen Demenzbetroffener zu rechnen ist. Zu dem Schluss kommt eine Studie derIMC Krems University of Applied Sciences und der Universität für Weiterbildung Krems.
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Medizin
Parkinson: Subkutane Folgetherapie ohne Operation
Foslevodopa/Foscarbidopa, LDp/CDp kann nun in Deutschland verordnet werden. Der Wirkstoff ist zugelassen zur Behandlung der fortgeschrittenen, auf Levodopa reaktiven Parkinson-Krankheit mit schweren motorischen Fluktuationen und Hyperkinesie oder Dyskinesie, wenn verfügbare Kombinationen von Antiparkinsonmitteln nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt haben (1).
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Multiple Sklerose
Multiple Sklerose: Bruton-Tyrosinkinase-Inhibition könnte eine neue Ära in der Therapie einläuten
Ist die MS-Therapie „mit ihrem Latein am Ende“? Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man den Schlagzeilen der Wirtschafts- und Finanzmedien Glauben schenkt. So weckte die Nachrichtenagentur dpa-AFX Geldanleger mit der Schocker-Meldung zum Nikolaus-Tag 2023: „Die enttäuschende Wirksamkeit des MS-Hoffnungsträgers Evobrutinib belastet Aktien der Merck KGaA am Mittwoch schwer.“ Woran diese „Wirksamkeit“ gemessen wurde, interessiert die Gemeinde der Finanzstrategen aber ebenso wenig wie die Tatsache, dass der „Hoffnungsträger“ mit seinem völlig neuen Therapieansatz bei MS überhaupt nicht gescheitert ist. Schließlich handelt es sich bei Evobrutinib um einen prominenten Vertreter der neuen Substanzklasse der Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi), die eben nicht dafür entwickelt wurden, noch ein Hundertstel mehr an Senkung der jährlichen Schubfrequenz (ARR = annualized relapse rate) gegenüber einer ohnehin schon sehr gut wirksamen Vergleichssubstanz herauszuholen.
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Medizin
MS: Neuroinflammation und BTK-Inhibitoren
Das Verständnis zum Krankheitsverlauf bei der Multiplen Sklerose (MS) erlebt derzeit einen Wandel. Neurolog:innen diskutierten anlässlich des 96. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2023 in Berlin die schleichende Zunahme der MS-Symptomatik unabhängig von Schüben, die auf schwelende neuroinflammatorische Prozesse im ZNS zurückgeführt wird. „Die schubunabhängige Progression kann klinisch relevante Ausmaße für viele MS-Patient:innen annehmen“, betonte Dr. med. Boris-Alexander Kallmann, niedergelassener Neurologe in Bamberg. Als einen vielversprechenden Ansatz zur Reduktion der schwelenden und akuten Neuroinflammation wurde u.a. der ZNS-gängige BTK-Inhibitor (Bruton-Tyrosinkinase; BTK) Tolebrutinib vorgestellt, der aktuell in einem umfassenden klinischen Phase-III-Studienprogramm für alle Subtypen der MS untersucht wird.
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Medizin
Multiple Sklerose: BTK-Inhibitor Tolebrutinib
Das Verständnis zum Krankheitsverlauf bei der Multiplen Sklerose (MS) erlebt derzeit einen Wandel. Neurolog:innen diskutierten anlässlich des 96. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2023 in Berlin die schleichende Zunahme der MS-Symptomatik unabhängig von Schüben, die auf schwelende neuroinflammatorische Prozesse im ZNS zurückgeführt wird. „Die schubunabhängige Progression kann klinisch relevante Ausmaße für viele MS-Patient:innen annehmen“, betonte Dr. med. Boris-Alexander Kallmann, niedergelassener Neurologe in Bamberg. Als einen vielversprechenden Ansatz zur Reduktion der schwelenden und akuten Neuroinflammation wurde u.a. der ZNS-gängige BTK-Inhibitor (Bruton-Tyrosinkinase; BTK) Tolebrutinib vorgestellt, der aktuell in einem umfassenden klinischen Phase-III-Studienprogramm für alle Subtypen der MS untersucht wird.
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Colitis ulcerosa
Multiple Sklerose und Colitis ulcerosa: Effektive Therapien für langfristigen Behandlungserfolg früh einsetzen
Der selektive Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator Ozanimod wird zur Therapie der schubförmig remittierender Multiplen Sklerose (RRMS) und bei mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) angewendet. Mit der ersten Interimsanalyse der nicht-interventionellen Studie (NIS) OzEAN liegen erstmals Real-World-Daten zu Ozanimod bei RRMS vor. Bei einem Fachpressegespräch plädierten Expert:innen aus Neurologie und Gastroenterologie für einen frühzeitigen Therapiebeginn mit Ozanimod, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen.
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Medizin
Gesunder Lebensstil senkt das Demenzrisiko
Individuell angepasste Änderungen des Gesundheits- und Lebensstils können den Gedächtnisverlust im Alter verzögern oder sogar verhindern. Dies zeigt die SMARRT-Studie unter der Leitung von Forscher:innen der University of California San Francisco (UCSF) und Kaiser Permanente Washington.
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Multiple Sklerose
Anti-CD20-Antikörper und Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor: Bewährte und neue Ansätze bei MS
Von Ocrelizumab zur Infusionsbehandlung können Patient:innen mit Multipler Sklerose (MS) bereits seit Jahren profitieren. Künftig könnte eine subkutane (s.c.) Injektion des B-Zell-gerichteten Behandlungsansatzes mehr Flexibilität eröffnen. Daneben zeichnen sich mit den Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitoren auch neue Entwicklungen ab.
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Medizin
MS: Reduktion von Memory-B-Zellen durch Cladribin ermöglicht Krankheitskontrolle
Erstmalig konnte anhand von Daten, die auf dem ACTRIMS-/ECTRIMS- und dem DGN-Kongress präsentiert wurden, ein Zusammenhang zwischen der Kontrolle der Krankheitsaktivität von Multipler Sklerose (MS) und der anhaltenden Reduktion von Memory-B-Zellen nach Einnahme von Cladribin-Tabletten gezeigt werden (1). Die gleichzeitige Rekonstitution der B-Zell-Subgruppen liefert eine Erklärung für den Erhalt der Immunkompetenz (2). Zusätzlich konnte beobachtet werden, dass Cladribin-Tabletten sNfL, einen Biomarker für neuroaxonale Schäden, nachhaltig reduzieren (3). Diese Ergebnisse erweitern das Verständnis zur Wirkweise von Cladribin-Tabletten und untermauern den besonderen Stellenwert des Therapeutikums innerhalb der verlaufsmodifizierenden MS-Therapien.
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Multiple Sklerose
Multiple Sklerose: BTK-Inhibitor Evobrutinib als neue Option
Mit geschätzten 2,9 Millionen Erkrankten ist die Multiple Sklerose (MS) die häufigste nicht traumatische, zu starken Beeinträchtigungen führende neurologische Erkrankung bei jungen Erwachsenen. Mit den heute verfügbaren Immuntherapien kann eine MS zumeist wirksam behandelt werden. Sie versagen jedoch bei einer effektiven Modulation der schubunabhängigen Krankheitsprogression (PIRA = Progression Independant of Relapse Activity).
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Medizin
Multiple Sklerose: Aktuelle Daten zu Tolebrutinib
Der Blick auf das Krankheitsbild der Multiplen Sklerose (MS) hat sich gewandelt und das Phänomen der schwelenden Neuroinflammation rückt verstärkt in den Fokus. Menschen, die mit MS leben, entwickeln oft trotz wirksamer etablierter Therapien im Verlauf ihrer Erkrankung zunehmend Funktionseinschränkungen. Derzeitige Therapien adressieren nicht alle Aspekte der Erkrankung: sie können zwar wirksam Schübe reduzieren, verhindern allerdings nicht die schubunabhängige fortschreitende Erkrankungsprogression, die auf die schwelende Neuroinflammation zurückgeführt wird. Diese Lücke zu schließen und die Krankheitsprogression aufzuhalten, ist daher ein angestrebtes, aber bislang noch unerreichtes Therapieziel.
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Medizin
Parkinson: Subkutane Levodopa-Therapie verbessert ON- und OFF-Zeiten
Im Rahmen eines Fachgesprächs stellten Expert:innen aktuelle Studiendaten der subkutanen Levodopa-Therapie (Foslevodopa/Foscarbidopa) bei Morbus Parkinson vor, deren Markteinführung in Kürze erwartet wird. Mit der subkutanen Therapieform wird Patient:innen mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson eine nicht invasive kontinuierliche 24-Stunden-Therapie zur Verfügung stehen, mit der eine Verlängerung der ON-Zeiten mit guter Symptomkontrolle und eine Reduktion der OFF-Zeiten sowie der Morgenakinese erreicht werden kann.
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Medizin
Parkinson: Neue Hoffnung für austherapierte Betroffene
Bei fortschreitender Parkinson-Erkrankung kommen Therapien zum Einsatz, die beispielsweise Operationen am Gehirn erfordern. Obwohl mehrere Optionen existieren, wird selten mehr als eine angewandt. Hilft diese nicht mehr, gelten Erkrankte meist als austherapiert. Eine Studie unter der Leitung von Forschenden der Technischen Universität München (TUM) zeigt nun, dass auch vermeintlich hoffnungslose Fälle noch von einem Therapiewechsel profitieren können (1).
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Medizin
ApoE4 beschleunigt die Entstehung der Alzheimer Demenz
Etwa die Hälfte aller Patient:innen mit Alzheimer-Demenz trägt die problematische E4-Variante des Apolipoprotein E (ApoE)-Gens im Erbgut. Wie genau diese Genvariante das Fortschreiten des Erkrankungsprozesses beeinflusst, hat ein Team von Forschenden des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung des LMU Klinikums unter Leitung von Dr. Nicolai Franzmeier untersucht. „Unser Befund könnte Auswirkungen auf die zeitliche Planung neuer Anti-Amyloid-Therapien haben, die wahrscheinlich bald auch in Europa zugelassen werden“, sagt Anna Mary Steward, die Erstautorin der neuen Publikation, die jetzt im renommierten Fachjournal JAMA Neurology erschienen ist (1).
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Medizin
Multiple Sklerose: Erste Real-World-Daten zum Einsatz von Ozanimod
Im Rahmen des MSMilan 2023 – der 9. gemeinsamen Tagung des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) und des American Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ACTRIMS) – wurden erste Ergebnisse einer aktuellen Interimsanalyse zur Patientenpopulation und Therapiepersistenz aus der nicht-interventionellen Studie (NIS) OzEAN vorgestellt (#P1458). OzEAN ist die erste NIS dieser Größe in Deutschland bei Patient:innen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) unter Behandlung mit dem Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptormodulator Ozanimod (1, 2).
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Medizin
Multiple Sklerose: Langfristige Progressionsverzögerung mit Ocrelizumab
Beim diesjährigen Kongress der European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) in Mailand wurden Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von Ocrelizumab bei der schubförmigen Multiplen Sklerose (RMS) als auch bei früher primär progredienter MS (PPMS) aus nunmehr 10 Jahren präsentiert (1, 2). Zusammen mit aktuellen Real-World-Daten, welche die langjährige Erfahrung mit dem Anti-CD20-Antikörper in Klinik und Praxis wiederspiegeln, heben die Ergebnisse die Bedeutung von Ocrelizumab für die Verlangsamung der Behinderungsprogression und den Erhalt der Mobilität bei MS hervor (3, 4).
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