COVID-19-Infektionen und deren Folgen sind aktuell die häufigste Berufskrankheit
Das Coronavirus hat die Welt nach wie vor im Griff. Mit dem Fortschreiten der Pandemie rücken auch die Langzeitfolgen beruflich bedingter Erkrankungen zunehmend in den Fokus der Arbeitsmedizin. Seit Beginn der Pandemie vor 2 Jahren sind fast 203.000 Verdachtsmeldungen bei den Unfallversicherungen eingegangen. Damit sind COVID-19-Infektionen und deren Folgen aktuell mit Abstand die häufigste gemeldete Berufskrankheit. Ein Thema auch auf der 62. Wissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin, die am Mittwoch eröffnet wurde.
Beschäftigte im Gesundheitswesen, in der Wohlfahrtspflege und im Labor, sowie Berufe mit einem vergleichbaren Infektionsrisiko sind in der Regel aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, weshalb es in dieser Berufsgruppe häufiger zu einer Anerkennung von COVID-19 als Berufskrankheit kommt. Von einem Arbeitsunfall ist dann die Rede, wenn die Ansteckung am Arbeitsplatz erfolgt, jedoch nicht als Folge einer bestimmten beruflichen Tätigkeit mit einem erhöhten Risiko zu sehen ist. „Aus diesem Grund ist hier künftig verstärkt betriebsärztliche Expertise gefragt, wenn es um die richtige Einordnung geht. Betriebsärztinnen und Betriebsärzte verfügen über eine entsprechende Ausbildung, Gefährdungen am Arbeitsplatz richtig einschätzen zu können“, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) Prof. Thomas Kraus.
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Erschienen am 15.12.2021 • Die Versorgung der Betroffenen mit Long-COVID stellt das Gesundheitssystem vor Herausforderungen. Ergebnisse einer aktuellen Studie lesen Sie hier!
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Pflegekräfte sind die Berufsgruppe, in denen sich versicherte Personen mit 66,5% aller Verdachtsanzeigen am häufigsten infizieren und erkranken. Ärztinnen und Ärzte machen 4,5% der Meldungen aus. Insbesondere schwere Krankheitsverläufe können nach derzeitigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand mit Langzeitfolgen assoziiert werden (Post-COVID/Long-COVID) und Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit habenQuelle:
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM)