Medikamentenmangel – Kassen kritisieren Pharmabranche
Nach Warnungen vor einem Medikamentenmangel in einem offenen Brief durch Kinderärzte aus mehreren europäischen Ländern haben die Krankenkassen die Pharmabranche kritisiert. Das Schreiben zeige, dass die Nicht-Lieferung bestimmter Arzneimittel ein europaweites Problem für die Menschen sei, sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), Florian Lanz. „Es gab ein gemeinsames Vertrauen in die Pharmaindustrie, dass sie im Zweifel die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherstellt. Dieses Vertrauen ist mittlerweile erschüttert“, fügte er hinzu.
Kinderärzte warnen vor Medikamentenmangel
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatte zuvor vor einem zunehmenden Mangel an Medikamenten für Kinder gewarnt. Verbandspräsident Thomas Fischbach sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), es fehle an Fieber- und Schmerzmedikamenten in kindgerechter Darreichungsform. Auch das Antibiotikum Penizillin gebe es derzeit nicht.Brandbrief an Gesundheitsminister
Fischbach zählt zu den Mitunterzeichnern eines offenen Briefs der Kinderärzte aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz sowie aus Südtirol an die Gesundheitsminister der Länder, über den die NOZ zuerst berichtet hatte. Darin heißt es: „Die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen ist durch den Medikamentenmangel europaweit gefährdet. Eine schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung ist dringend erforderlich!“Fischbach sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Brief sei Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und auch den Mitgliedern des Gesundheitsausschusses des Bundestages bereits zugegangen.
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Erschienen am 02.05.2023 • Derzeit sind diese Präparate bundesweit so knapp, dass auch für schwer erkrankte Kinder nicht ausreichend Antibiotika zur Verfügung stehen.
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dpa