Rauchen hat auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Zähne und Zahnfleisch
„Der Konsum von Tabak ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung eines Mundhöhlenkarzinoms“, erläutert Dr. Romy Ermler, Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Ebenso ist bei Menschen, die rauchen, das Risiko für die Entstehung einer Parodontitis deutlich erhöht.
Ein rauchfreies Leben tut der Gesundheit somit in vielerlei Hinsicht gut.“
5% aller bösartigen Tumoren betreffen die Mundhöhle
Die 2-mal jährlich empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen bei Zahnärzt:innen sind nicht nur für gesunde Zähne und Zahnfleisch wichtig, sondern auch für die Erkennung von Mundhöhlenkrebs. Veränderungen der Mundschleimhaut in der Mundhöhle werden so frühzeitig erkannt. Denn 5% aller bösartigen Tumoren betreffen die Mundhöhle. Bei Männern ist Mundhöhlenkrebs sogar die siebthäufigste Krebsart.
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Erschienen am 31.05.2023 • Der Kampf gegen das Rauchen ist gerade in Deutschland schwer. Welche Mängel bei der Tabakprävention immer noch bestehen, lesen Sie hier!
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Mundhöhlenkrebs: Flecken im Mund abklären lassen
Tabakkonsum gilt als einer der wesentlichen Risikofaktoren für die Entwicklung des Mundhöhlenkarzinoms. Wichtig zu wissen: Besonders schädlich sind filterlose oder starke Zigaretten. Aber auch der Dampf von
E-Zigaretten kann krebserregende oder entzündungsfördernde Stoffe enthalten. „Jede Veränderung der Mundschleimhaut, wie weiße oder rote Flecken, die länger als 2 Wochen andauert, sollte bei Zahnärzt:innen abgeklärt werden - auch wenn sie nicht schmerzt. Denn gerade symptomlose Veränderungen sind gefährlich, da Patient:innen sie oft übersehen“, erklärt Ermler. Verdächtig sind auch raue, verdickte, verhärtete und eingezogene Stellen oder offene Geschwüre.
Raucher:innen verlieren mehr Zähne durch Parodontitis
Das Nervengift Nikotin verengt die feinen Blutgefäße des Zahnfleischs. Das Gewebe ist nicht mehr so gut durchblutet und die Abwehr des Körpers gegen mögliche Entzündungen herabgesetzt. Zahnfleischbluten - ein wichtiges Warnsignal für Parodontitis – bleibt bei Raucher:innen aus. Betroffene bemerken die Entzündung des zahnumgebenden und zahntragenden Gewebes meist erst spät. So haben Raucher:innen herkömmlicher Zigaretten ein 4- bis 6-fach erhöhtes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln. Unbehandelt kann diese langfristig zum Verlust der Zähne führen. Auch verschlechtert Rauchen den Erfolg der Behandlung einer Parodontitis. Raucher:innen verlieren mehr Zähne durch eine Parodontitis als Menschen, die nicht rauchen.