ALS kann zu einer vollständigen Lähmung der Skelettmuskulatur führen
In Deutschland leben 6.000 bis 8.000 Menschen mit
ALS. Jährlich gibt es ca. 2.000 Neuerkrankungen. ALS ist eine schwere Erkrankung des motorischen Nervensystems, bei der die motorischen Nervenzellen, die für die willkürliche Steuerung der Muskulatur verantwortlich sind, fortschreitend ihre Funktion verlieren. Die geschädigten motorischen
Nervenzellen befinden sich im Gehirn und im Rückenmark. Durch den Abbau von Nervenzellen kann es zu Symptomen wie Kraftminderung und Muskelschwäche,
Muskelschwund oder Steifheit kommen. Im Krankheitsverlauf wird die Mobilität der Hände, Arme, Beine sowie des Rumpfes und der Zunge eingeschränkt oder geht sogar ganz verloren. Die Erkrankung kann zu einer vollständigen Lähmung der Skelettmuskulatur führen. ALS tritt meist im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auf. (1)
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Erschienen am 03.11.2022 • Ein Medikament aus der Immuntherapie könnte das Fortschreiten der neurodegenerativen Erkrankung ALS verlangsamen. Lesen Sie hier mehr dazu!
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Doris Ruess Stiftung fördert Doktorarbeiten, Kongressvorbereitungen und Reisekosten
Neben Forschungsarbeiten wie Doktorarbeiten, sollen beispielsweise auch Kongressvorbereitungen oder Reiskosten zu denselben, gefördert werden. Gewünscht sind Mediziner:innen, die zu Amyotropher Lateralsklerose forschen und dafür finanzielle Unterstützung benötigen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Otto, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Halle, wurde überlegt, wie man das noch sehr wenig erforschte Thema für Doktorand:innen der Medizin attraktiver gestalten kann. „Wir sind sehr unbürokratisch, es gibt keine Vorgaben oder Pakete. Es wird nach plausibler Beschreibung des Vorhabens individuell entschieden, ob Förderungsbedarf besteht oder nicht“, erklärt Prof. Dr. Peter Ruess.
ALS ohne Ausnahme tödlich – Doris-Ruess-Stiftung will das ändern
Familie Ruess hat die Stiftung aus persönlichen Gründen ins Leben gerufen. Mutter und Ehefrau Doris Ruess war an ALS erkrankt und ist anschließend an den Folgen der Erkrankung verstorben. Sie war der Mittelpunkt für die ganze Familie und stets dankbar für das, was sie erleben durfte: Eine glückliche Familie. Doris Ruess hätte ein stark ausgeprägtes soziales Wesen und dachte stets daran, wie sie anderen helfen könne. Auch nach ihrem Tod soll dieser Charakterzug weiterwirken können. Nach einem Jahr Trauer möchte die Familie nun wieder nach vorne blicken und gründete daher die Doris-Ruess-Stiftung. Obwohl ALS seit etwa 100 Jahren bekannt ist, verläuft die Erkrankung ohne Ausnahme tödlich. Daran möchte Familie Ruess etwas ändern. Anderen Betroffenen und deren Familien soll mit den Forschungsergebnissen eine Perspektive, Hoffnung und Halt gegeben werden.
Weitere Informationen sind abrufbar auf der
Webseite der Doris-Ruess-Stiftung.