Die Cannabistherapie ist im Praxisalltag noch immer unterrepräsentiert
Die symptomatische Behandlung chronischer Erkrankungen mit medizinischem
Cannabis gewinnt mehr und mehr an Aufmerksamkeit, sowohl bei den Patient:innen als auch bei den Ärzt:innen. Dennoch ist die Option einer
Cannabistherapie in Fachkliniken sowie im niedergelassenen Bereich noch immer unterrepräsentiert. Die häufigsten Gründe: Zeitmangel, fehlende fachliche Expertise und Praxiserfahrung mit dieser Therapieform. Das ist nachvollziehbar, allein mit Blick auf die bisher nicht vorhandenen Leitlinien. Zudem bedarf eine umfassende Patientenbetreuung der Abdeckung therapiebegleitender Themen wie Apotheken- oder Behördenkommunikation, aber auch Fragen seitens Patient:innen rund um Fahrtüchtigkeit oder der Mitführung von Cannabismedikation im Ausland.
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Erschienen am 20.10.2022 • Der Bundesgesundheitsminister hat Eckpunkte zur geplanten kontrollierten Cannabis-Legalisierung vorgelegt. Was ist künftig straffrei möglich?
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Zentrale Anlaufstelle für fachbezogene Fragen zur Cannabistherapie
Die Telemedizin-Plattform Algea Care bietet mit der Einführung eines speziell für Behandler:innen erarbeiteten, sich im Ausbau befindlichen Fachportals nun eine zentrale Anlaufstelle rund um jegliche Fachfragen zu
medizinischem Cannabis. Ärzt:innen finden hier neben einer Leistungsübersicht der Plattform u.a. Informationen zu Fort- und Weiterbildung, Patientenzuweisungen und Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen des aufgebauten medizinischen Netzwerks. „Uns haben in der Vergangenheit zunehmend Anfragen oder Zuweisungen von niedergelassenen Kolleg:innen erreicht, für deren Patient:innen eine Cannabistherapie potenziell infrage kam, die sie jedoch selbst aus verschiedensten Gründen nicht umsetzen konnten“, berichtet Dr. med. Lisa Schmidberg, ärztliche Leiterin bei Algea Care. „Dies haben wir zum Anlass genommen, ein speziell auf den Informationsbedarf von Behandler:innen ausgerichtetes Angebot zur Verfügung zu stellen, das interessierten Kolleg:innen sowohl umfassende Inhalte zur Therapie mit medizinischem Cannabis, aber auch Zuweisungsmöglichkeiten für Patient:innen bietet.“
Cannabistherapie: Versorgungssituation von Patient:innen verbessern
In erster Linie soll das neue Informations- und Zuweisungsangebot für Ärzt:innen mehr Aufklärung innerhalb medizinischer Zielgruppen bieten, um die
Versorgungssituation von Patient:innen im Hinblick auf eine Behandlung mit medizinischem Cannabis weiter zu verbessern.
Kostenübernahme erleichtern und Evidenz zu medizinischem Cannabis ausbauen
Im Rahmen der fortlaufenden Aufklärung und Entstigmatisierung innerhalb medizinischer Fachkreise setzt sich die Telemedizin-Plattform weiterhin für den Ausbau der wissenschaftlichen Evidenz sowie eine vereinfachten Kostenübernahme auch seitens gesetzlicher Krankenkassen ein. Parallel sollen laufende Forschungskooperationen mit aktuell 5 deutschen Universitäten zu Indikationen wie neuropathischen Schmerzen,
Depressionen und
ADHS ärztliche Vorbehalte gegenüber einer Cannabistherapie weiter ausräumen.