Nächtliche epileptische Anfälle bergen das Risiko eines SUDEP
Nächtliche epileptische Anfälle werden oft übersehen, obwohl sie zu gefährlichen Situationen führen können, die das Risiko eines SUDEP (Sudden Unexpected Death in Epilepsy) bergen. Wenn Kinder in der Nacht einen schweren (längerdauernden, motorischen, tonisch-klonischen) Anfall erleiden, wünschen sich Eltern oder Betreuer:innen zur Sicherheit und zur Unterstützung dabei zu sein. Aber wie wacht man rechtzeitig auf?
In einem bahnbrechenden Forschungsprojekt wurden 53 4 bis 16-jährige Kinder gemeinsam mit Ihren Familien in ihrem häuslichen Umfeld über einen längeren Zeitraum beobachtet, und zwar vor und während der Verwendung der NightWatch.
NightWatch warnt bei Risiko von epileptischen Anfällen während des Schlafs
NightWatch ist ein zertifiziertes Medizinprodukt – ein WSDD (Wearable Seizure Detection Device) – das Betreuer:innen warnt, wenn es während des Schlafs epileptische Anfälle mit hohem Risiko feststellt. Die PROMISE-Studie wurde im Rahmen einer Zusammenarbeit der niederländischen Institute SEIN, Kempenhaeghe, UMC Maastricht und UMC Utrecht durchgeführt. Während der Studie erkannte NightWatch 492 von insgesamt 552 aufgetretenen schweren motorischen Anfällen mit einer mittleren Erkennungsempfindlichkeit von 100%. Darüber hinaus führte die Verwendung der NightWatch zu einer erheblichen Verringerung des
Stresslevels bei den Eltern und Betreuer:innen (1).
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Erschienen am 14.04.2021 • Unwissenheit schafft Berührungsängste – Betroffene scheuen sich insbesondere im Beruf, über die Krankheit zu sprechen. Lesen Sie mehr auf www.journalmed.de!
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2 Monaten nach dem Einsatz von NightWatch: Deutliche Verringerung des Stresslevels
Dr. Roland Thijs,
Neurologe und Studienleiter, hebt die dringende Notwendigkeit einer zuverlässigen Anfallserkennung hervor: „Die Mehrzahl der nächtlichen epileptischen Anfälle verläuft unbemerkt, während solche Anfälle zu einer möglichen Gefahrensituation führen können. Diese Studie unterstreicht, welche wichtige Rolle ein zuverlässiges Anfallserkennungssystem wie NightWatch im Zusammenhang mit Sicherheit und Unterstützung für Familien, die von Epilepsie betroffen sind, darstellt.“ Innerhalb von nur 2 Monaten nach dem Einsatz von NightWatch berichten Betreuer:innen über eine deutliche Verringerung ihres Stresslevels. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist die deutliche Senkung der
Gesundheitskosten nach der Integration von NightWatch in den Tagesablauf der Familien.
NightWatch als das Standard Epilepsie Anfallserkennungssystem im häuslichen Umfeld
Deutsche und österreichische Ärzt:innen aus dem Bereich Neurologie und Neuropädiatrie verordnen schon jetzt häufig die NightWatch als das Standard Epilepsie Anfallserkennungssystem im häuslichen Umfeld. Die Kostenerstattung erfolgt zum Großteil über die Krankenversicherungen. „Wir setzen uns dafür ein, die Versorgung mit Anfallserkennung für alle Epilepsiebetroffenen zu ermöglichen, und wir sind optimistisch, dass diese Studienergebnisse die bisher schon sehr gute Zusammenarbeit mit den deutschen und österreichischen Krankenkassen noch verbessern wird“, so NightWatch Landesmanagerin für Deutschland und Österreich, Birgit-Elisabeth Langen.
Nennung von Maßnahmen zur Risikominimierung bei Epilepsie entscheidend
Prof. Dr. Angela M. Kaindl, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie der Charité in Berlin: „Wir klären möglichst alle Patient:innen mit Epilepsie bzw. deren Familien über Komplikationen inklusive SUDEP auf. Hierbei ist die Nennung von Maßnahmen zur Risikominimierung entscheidend, damit Familien eine aktive Rolle übernehmen können. Neben der Anfallskontrolle, dem Angebot eines insbesondere nächtlichen Monitorings, bieten wir auch Laienreanimationskurse an. Es ist sehr erfreulich, dass es nun diese wissenschaftliche Studie zur Anwendung von NightWatch im häuslichen Umfeld gibt.“