Harninkontinenz: Wichtige Handlungsempfehlungen in aktualisierter Leitlinie
Leitlinien-Koordinator Professor Andreas Wiedemann, Leiter der Arbeitsgruppe Inkontinenz bei der DGG, sagt: „Wir haben wichtige neue Handlungsempfehlungen erarbeitet, die insbesondere bei hochaltrigen Patient:innen zu mehr Lebensqualität führen können.“ Insgesamt 14 Kapitel inklusive Literaturquellen umfasst das rund 150-seitige Dokument der Leitlinie. Das Themenspektrum reicht von Diagnosemethoden und Assessmentinstrumenten über medikamentöse und operative Therapie bis hin zu Toilettentraining und Hilfsmitteln.
Neue Kapitel zur instrumentellen Harnblasen-Langzeitdrainage und zu psychosomatischen Aspekten bei Hochaltrigen
„Komplett neu ist das Kapitel zur instrumentellen Harnblasen-Langzeitdrainage. Denn gerade hier gibt es viele neue Daten über die Lebensqualität von Katheter-Trägern. Bei geriatrischen Patient:innen ist es häufig so, dass sie nicht mehr therapiert werden können oder keinen Therapiewunsch haben, aber dank Katheter noch versorgt werden können“, erklärt Leitlinien-Koordinator Wiedemann. Neu ist ebenfalls ein Kapitel, das sich explizit mit psychosomatischen Aspekten von Harninkontinenz bei älteren Menschen befasst.
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Erschienen am 28.07.2022 • Harnröhrenkatheter oder Bauchdeckenkatheter – Was bietet mehr Lebensqualität? Die überraschende Antwort lesen Sie bei uns!
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Leitlinie adressiert noch mehr fachliche Anwendungsbereiche
Auch alle anderen Kapitel wurden in einem strukturierten Konsensprozess mit allen Fachgesellschaften überarbeitet. „Die Reichweite der fachlichen Anwendung dieser Leitlinie ist noch größer geworden. Sie ist nicht nur für Geriater gedacht, sondern für alle, die geriatrische Patient:innen mit Harninkontinenz in ihren Abteilungen und Praxen behandeln“, sagt Wiedemann. Mit Blick auf die besondere Vulnerabilität geriatrischer Patient:innen ergänzt er: „Manchmal kann es auch Sinn machen, eine abgeänderte oder kürzere Version eines Behandlungsprogramms durchzuführen, um diesem Umstand gerecht zu werden. Auch dafür gibt die vorliegende neue Leitlinie konkrete Handlungsempfehlungen zur Orientierung.“
An der zweijährigen Gemeinschaftsarbeit zur Aktualisierung der Leitlinie waren neben der DGG ebenso die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU), die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), die Deutsche Kontinenz Gesellschaft (DKG) sowie die Inkontinenz Selbsthilfe und die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) beteiligt.
Weitere Informationen zur
S2k-Leitlinie „Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten – Diagnostik und Therapie“