Lieferengpässe derzeit bei 10 Arzneimitteln gegen Allergien
Mitten in der
Heuschnupfensaison werden nun auch Medikamente gegen
Allergien knapp. Derzeit gebe es bei 10 Arzneimitteln gegen Allergien Lieferengpässe, sagte ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Betroffen sind demnach unter anderem das Heuschnupfen-Spray Mometason und das Antihistaminikum Fexofenadin. Die Wirkstoffkombination Natriumcromoglicat/Reproterol zur Behandlung von
Asthma sei voraussichtlich bis Ende September von einem Lieferengpass betroffen, erklärte der BfArM-Sprecher.
Versorgung von Patient:innen mit Allergie in Deutschland vernachlässigt
Der Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA) warnt vor den Folgen.„Die Versorgung von Allergie-Patient:innen wird in Deutschland seit vielen Jahren sträflich vernachlässigt. Viele Heuschnupfenmittel müssen Patient:innen selbst bezahlen, was ohnehin schon eine schlechtere Behandlung nach sich zieht“, sagte AeDA-Präsident Prof. Ludger Klimek vom Allergiezentrum in Wiesbaden. Der Allergie-Experte sieht eine echte Versorgungslücke entstehen: „Gerade das Antihistaminikum Fexofenadin und das antientzündliche Nasenspray Mometason sind für viele Allergiker:innen besonders verträglich und wirksam.“ Apotheker:innen müssten alternativ andere Präparate besorgen. Die wirksamsten Alternativen sind aber nur auf Rezept von Ärzt:innen zu erhalten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Achtung, Pollen! Zahl der Heuschnupfengeplagten steigt
Erschienen am 13.04.2023 • Die Zahl der Pollenallergiker:innen wird immer mehr. Wie man trotz Allergie gut durch den Alltag kommt erfahren Sie hier!
Erschienen am 13.04.2023 • Die Zahl der Pollenallergiker:innen wird immer mehr. Wie man trotz Allergie gut durch den Alltag kommt...
© Sandor Jackal - stock.adobe.com
Ärzteverband Deutscher Allergologen fordert eine konzertierte Aktion des Gesundheitsministeriums gegen den Medikamentenmangel
Apotheken melden schon seit Monaten
Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten wie etwa Hustensaft für Kinder oder
Krebsmitteln. Die Kritik von Pharmaverbänden an den von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplanten Maßnahmen gegen den
Medikamentenmangel mit einer nur teilweisen Aushebelung von Festbeträgen und der Reform von Rabattverträgen scheint sich nun auch für Allergiemedikamente zu bestätigen. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hielt Lauterbachs Plan ohnehin nicht dafür geeignet, zu einer Verringerung von Abhängigkeiten und einer erhöhten Versorgungssicherheit zu führen. In dieser Situation fordert der Ärzteverband Deutscher Allergologen dringend eine konzertierte Aktion des Gesundheitsministeriums für die 24 Millionen
Pollenallergiker:innen in Deutschland unter Beteiligung der Ärzteverbände.