Für die nationale Spender:innensuche mehr potenzielle Blutstammzellspenden als die USA
Das Sozialgesetzbuch regelt in Deutschland, dass zur Koordinierung der Suche und Auswahl von nicht-verwandten Stammzellspender:innen eine zentrale Stelle benannt sein muss. Das ZKRD übernimmt seit 1992 diese Aufgabe. Daher laufen alle Suchanfragen nach passenden Spender:innen für Patient:innen innerhalb Deutschlands grundsätzlich
über das ZKRD als einziges nationales Register des Landes. Anders als in Deutschland existieren in den USA 2 Spenderregister und mehrere Nabelschnurblutbanken. Dennoch übertrifft die Zahl der im ZKRD gelisteten Blutstammzellspenden die Gesamtzahl der Registrierungen in den USA. Zuvor hatten die US-amerikanischen Register und Nabelschnurblutbanken den größten Anteil zu den weltweit knapp 40 Millionen registrierten Stammzellspender:innen sowie Nabelschnurblutspenden beigetragen.
Für Zusammenarbeit des ZKRD viele Beteiligte nötig
PD Dr. Joannis Mytilineos, medizinischer Geschäftsführer des ZKRD, sieht im Erreichen des Meilensteins eine Bestätigung der Arbeit des ZKRD, weist jedoch gleichzeitig darauf hin, dass es dabei um ein Zusammenspiel vieler Akteur:innen geht: „Unser gemeinsames Ziel ist es, für jeden Patienten und jede Patientin so schnell wie möglich den besten Spender oder die beste Spenderin zu finden. Und das geht nur in einem gut funktionierenden Netzwerk aus Partnern wie Spenderdateien, Sucheinheiten und Transplantationszentren“, führt Mytilineos aus.
ZKRD als Knotenpunkt zwischen allen Beteiligten
Die Suche nach einem/r geeigneten nicht-verwandten Spender:in für die Transplantation von Blutstammzellen ist ein komplexer Prozess, an dem viele Partner:innen beteiligt sind. Durch die enge Vernetzung können sich die einzelnen Organisationen, darunter u.a. die Spenderdateien, Sucheinheiten und Transplantationszentren, auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Das ZKRD bildet den Knotenpunkt des Systems und ist der gemeinsame Ansprechpartner für alle Beteiligte. Andernfalls müssten sich diese beispielsweise selbst um das Weiterleiten der Spender:innenlisten, Anfragen und Ergebnisse kümmern. So gleicht die
im ZKRD entwickelte Software die Patient:innendaten mit denen der gemeldeten Spender:innen ab. Die Datenbank des ZKRD enthält hierfür die für die Suche relevanten Daten in pseudonymisierter Form, welche die Spender:innendateien in ihren Typisierungsaktionen erhoben haben. Nach dem Abgleich stellt die Software eine Liste mit potenziell passenden Spender:innen für jeden/jede Patient:in zusammen und leitet diese automatisch an die jeweilige Sucheinheit weiter. So können dann z.B. Spender:innen für eine weitere Blutuntersuchung ausgewählt werden. Die Anfrage und auch das Ergebnis werden automatisch über das System an die Institution versandt, die die Information benötigt.
Immer mehr Anfragen an das ZKRD auch aus dem Ausland
Durch die enge Zusammenarbeit der Beteiligten wurde das ZKRD so zu einem der effizientesten Register weltweit – bereits 2020 stieg die Gesamtanzahl der Suchanfragen für Patient:innen aus dem In- und Ausland auf über eine halbe Million, jährlich kommen etwa 30.000 hinzu.
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