Junge Diabetes-Typ-2-Patient:innen haben ein erhöhtes Risiko für einen frühzeitigen Tod
Menschen, die bereits in jungen Jahren einen
Diabetes mellitus Typ 2 entwickeln (Young-onset type 2 diabetes mellitus), haben ein höheres Risiko, frühzeitig zu versterben, weswegen Diabetologen diesen besondere Aufmerksamkeit schenken müssen. Es gilt, Diabetes assoziierte Komplikationen zu verhindern, die Lebensqualität zu optimieren sowie die Lebenserwartung zu normalisieren.
Diabetestherapie zielt neben dem Blutzuckerspiegel auch auf das Gewicht, kardiovaskuläre Erkrankungen und die Nieren ab
Die bei Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzte Medikation adressiert dabei schon lange nicht mehr „nur“ den Blutzuckerspiegel, sondern wirkt sich – abhängig vom verabreichten Wirkstoff – auch aus auf
- das Gewicht: Dass GLP-1-Rezeptor-Agonisten bei der Gewichtsreduktion unterstützen, zeigt z. B. die Studie von Davies (1): Nach der Gabe von 2,4 mg Semaglutid verringerte sich das Gewicht im Vergleich zu Placebo um durchschnittlich 10%.
- kardiovaskuläre Erkrankungen: Während Menschen mit Diabetes und Schlaganfall von GLP1-Rezeptor-Agonisten profitieren, zeigen SGLT2-Inhibitoren bei Herzinsuffizienz einen deutlichen Vorteil.
- die Nieren: SGLT2-Inhibitoren beispielsweise haben sich bei Nierenerkrankungen positiv erwiesen.
Die Entscheidung für oder gegen eine Therapie wird individuell für jede:n Patient:in getroffen – und zwar mit diesem zusammen. Weitere wichtige Prinzipien sind zudem die Vermeidung einer therapeutischen Trägheit (Re-Evaluierung der Therapie) und eine sensible Kommunikation (Mensch mit Diabetes statt Diabetiker).
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Einteilung in Subtypen zur zielgerichteten Behandlung von Typ-2-Diabetes und Prädiabetes
Erschienen am 10.11.2022 • Eine Studie konnte Subtypen von Typ-2-Diabetes identifizieren. Welche Vorteile sich dadurch für die Behandlung ergeben, lesen Sie hier!
Erschienen am 10.11.2022 • Eine Studie konnte Subtypen von Typ-2-Diabetes identifizieren. Welche Vorteile sich dadurch für die...
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Insulintherapie: Kontinuierliche Glukosemess-Sensoren, Smartpens, Insulinpencaps
Doch auch für die Patient:innen mit Insulintherapie ist die Behandlung individueller und smarter geworden. Kontinuierliche Glukosemess-Sensoren beispielsweise generieren bis zu 144 Werte am Tag und informieren daher besser als die klassische „blutige“ Methode. Allein die reine Visualisierung der Glukosestoffwechsellage kann, wie Studien (2, 3) zeigen konnten, u. a. die Time in Range um 10% verbessern (2) oder, in der Schwangerschaft eingesetzt, das Risiko für schwere Ereignisse des Kindes nach der Geburt halbieren.
Smartpens, welche Daten zu den Insulininjektionen speichern, können bei der Optimierung der Therapie ebenfalls unterstützen. Eine Real-World-Studie (4) aus dem Jahr 2022 zeigt beispielsweise, dass sich durch die Nutzung des Novopen 6 die hypoglykämischen Ereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit
Diabetes mellitus Typ 1, intensivierter Insulintherapie sowie einer kontinuierlichen Glukosemessung am Tag um mehr als 30% und die in der Nacht um knapp 25% reduzierten. Eine weitere Neuerung sind Insulinpencaps. Dies sind smarte Kappen, die auf die Insulinpens gesteckt werden und ebenfalls die Time in Range positiv beeinflussen (5,6).
Mehr Informationen zu Diabetes erhalten Sie auch in der Folge „
Diabetes: Geschlechterunterschiede bei Entstehung, Diagnostik und Behandlung“ unseres Podcasts GENDER Med.
Quelle: Symposium anlässlich der diatec 2023 „Moderne Diabetestherapie - individuell und smart“, Berlin, 27.01.2023, Veranstalter: Novo Nordisk