Neue COVID-19-Leitlinie bezieht aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit ein
Die aktualisierte Leitlinie umfasst Empfehlungen über den gesamten Verlauf der Erkrankung von der ambulanten Therapie bis zur Behandlung im Krankenhaus. „Nach wie vor werden täglich Hunderte neue wissenschaftliche Arbeiten zu COVID-19 publiziert. Die vorliegende Leitlinie bezieht alle neuen und gesicherten Erkenntnisse mit ein und ist für ein strukturiertes, sicheres und ressourcenschonendes Management von COVID-19-Patient:innen in Praxis und Krankenhaus unerlässlich“, sagt Prof. Dr. Stefan Kluge, Koordinator der Leitlinie und Vorstandsmitglied der DGIIN. Da an der Erstellung alle an der Therapie beteiligten Fachgruppen mitgewirkt haben, enthält die Leitlinie eine fächerübergreifende Betrachtung.
Aktualisierte Empfehlungen zur medikamentösen Therapie von COVID-19
Die
medikamentöse Therapie von COVID-19-Patient:innen nimmt in der aktualisierten Leitlinienfassung einen besonderen Stellenwert ein. So enthält sie aktualisierte Empfehlungen zu zahlreichen Medikamenten. „Wir gehen in der Leitlinie ausführlich auf die derzeit eingesetzten Medikamente ein. Die Leitlinie stellt klar heraus, dass bei Patient:innen mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf eine medikamentöse Frühtherapie erfolgen sollte“, so Prof. Dr. Christoph Spinner, Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI).
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Förderung durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses
Mithilfe der Förderung durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und der Unterstützung des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement (AWMF-IMWi) konnten die Autor:innen erneut wichtige therapeutisch relevante Fragestellungen mit systematischen Evidenzsynthesen hinterlegen. „Die Sichtung der Literatur und die systematischen Evidenzsynthesen waren Grundlage für die konsentierten Empfehlungen in der Leitlinie“, so Prof. Dr. Nicole Skoetz, Professorin für Öffentliches Gesundheitswesen an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.
Thromboseprophylaxe mit Heparin bei hospitalisierten COVID-19-Patient:innen
Prof. Dr. Florian Langer von der Deutschen Gesellschaft für Thrombose und Hämostaseforschung e.V. (GTH) weist auf die Notwendigkeit einer adäquaten
Thromboseprophylaxe mit Heparin bei hospitalisierten Patient:innen hin: „In den ersten Wellen der Pandemie haben wir viele Erkrankte mit Thrombosen und Lungenembolien gesehen. Die Leitlinie empfiehlt hierzu, bei im Krankenhaus behandelten COVID-19-Patient:innen mit moderater Krankheitsaktivität und erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf eine intensivierte Antikoagulation zu erwägen, also die Gabe von Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung in einer höheren als sonst üblichen Dosierung.“
Umfassende Empfehlungen zum Umgang mit COVID-19
Die Leitlinie umfasst Empfehlungen über den gesamten Verlauf der ambulanten und stationären Behandlung. Von der Diagnostik über die Therapie bis hin zum weiteren Krankheitsverlauf. Darüber hinaus beinhaltet sie viele andere Aspekte wie Besonderheiten bei intensivmedizinischen Patient:innen, beispielsweise zur Wachbauchlagerung sowie hygienische, ethische und palliativmedizinische Aspekte.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e.V. (DGIIN)
(1) „S3-Leitlinie Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19“ von DGIIN, DIVI, DGP und DGI, AWMF-Leitlinienregister, abrufbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/113-001, Letzter Zugriff: 31.01.2024.