Glenzocimab reduziert das Sterberisiko nach einem Schlaganfall
11. Februar 2024
Je schneller das Blut nach einem akuten ischämischen Schlaganfall wieder normal fließen kann, desto geringer sind die Schäden im Gehirn. Dazu müssen die Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst und gegebenenfalls zusätzlich mechanisch entfernt werden. Ein internationales Forschungsteam hat nun im Rahmen der ACTIMIS-Studie den Nutzen von Glenzocimab zusätzlich zur Standard-Behandlung getestet. Dabei konnte das Sterberisiko um fast ein Drittel reduziert werden. Die Ergebnisse wurden und in „The Lancet Neurology“ veröffentlicht (1).
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Reduziertes Sterberisiko durch Gabe von Glenzocimab nach einem Schlaganfall
Glenzocimab ist ein Antikörperfragment, das die Wirkung des Blutplättchen-Glykoproteins VI hemmt (GP-VI-Antagonist). In der Studie erhielten die Patient:innen 1000 mg Glenzocimab zusätzlich zur Standardtherapie innerhalb von 4,5 Stunden nach Beginn der Schlaganfall-Symptome. Dadurch konnte die Häufigkeit von therapiebedingten schwerwiegenden Blutungskomplikationen im Gehirn im Vergleich zu einem Placebo von 10% auf 0% reduziert werden. Das Sterberisiko sank von 21% auf 8%.
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Patient:innen mit schweren Schlaganfällen profitieren möglicherweise am meisten
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem Patient:innen mit schweren Schlaganfällen, bei denen nach Standardtherapie ein erhöhtes Risiko für intrakranielle Blutungen besteht, am meisten von der Behandlung mit Glenzocimab profitieren könnten“, so Prof. Dr. Martin Köhrmann, stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und einer der beiden weltweiten Studienleiter. Dies wird derzeit auch in der Folgestudie „Actisave“ an einer deutlich größeren Anzahl von Patient:innen untersucht.
Quelle: Universitätsklinikum Essen
Literatur:
(1) Mazighi M. et al. Safety and efficacy of platelet glycoprotein VI inhibition in acute ischaemic stroke (ACTIMIS): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 1b/2a trial, Lancet Neurology 2024, abrufbar unter: https://www.thelancet.com/journals/laneur/article/PIIS1474-4422(23)00427-1/fulltext, Letzter Zugriff: 09.02.2024.