Auslöser: Plasmodien
Malaria ist eine Krankheit, die durch Plasmodien ausgelöst wird. Sie gehört zu den am meisten verbreiteten Infektionskrankheiten: Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge gab es im Jahr 2019 weltweit rund 229 Millionen Fälle, 409.000 Menschen starben an der Krankheit. Am stärksten betroffen ist Afrika.
Deutlich stabilere Form
In Laborversuchen konnte der Wirkstoff Artemisone bereits sehr gute Ergebnisse im Kampf gegen die schädlichen Parasiten erzielen. Allerdings kommt er bisher noch nicht zum Einsatz. „Die Substanz ist zu instabil, wird vom Körper nicht gut aufgenommen. Bisherige Zubereitungen waren sehr aufwendig herzustellen“, sagt Prof. Dr. Karsten Mäder vom Institut für Pharmazie der MLU. Seine Arbeitsgruppe ist spezialisiert auf die Konzeption und Herstellung von Arzneistoff-Trägersystemen. Ziel ist es, Wirkstoffe so aufzubereiten, dass verschiedene Eigenschaften optimiert werden, zum Beispiel die Wirksamkeit, die Aufnahme im menschlichen Körper oder die Stabilität der Substanz. „Für Artemisone haben wir eine neue Formulierung entwickelt, die im Grunde auf dem Vermischen des Wirkstoffs mit anderen Substanzen basiert. Das ist ein sehr einfacher Prozess, der zu einer deutlich stabileren Form führt und der auch in einfachen Laboren oder Fabriken durchgeführt werden kann“, sagt Mäder.
Wahrscheinlich weniger Nebenwirkungen
An der Hebräischen Universität wurde die neue Substanz an einem Tiermodell für schwere Malaria getestet. Sie wurde vom Körper gut aufgenommen und konnte die Parasiten erfolgreich bekämpfen. Hierfür war eine geringere Menge nötig als bei bisherigen Zubereitungen. Das ist mit einem Vorteil verbunden: Bei einer geringeren Dosis ist auch mit weniger Nebenwirkungen zu rechnen.
Auch bei Schistosomiasis sehr effizient
In einer früheren Studie konnte das Team zudem zeigen, dass die neue Wirkstoffzubereitung auch für die Behandlung der
Wurminfektion Schistosomiasis sehr effizient ist. Diese Krankheit ist in den Tropen ebenfalls weit verbreitet.
Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.