Vergleich der T-Zellen von COVID-Erkrankten mit schwerem und mildem Verlauf
In ihrer Untersuchung hat das Team um Stefanie Kreutmair die an der Immunabwehr beteiligten Zellen von 121 COVID-19-Patient:innen genauer untersucht. Die Ergebnisse wurden verglichen mit den Daten von 21 gesunden Menschen und mit denen von 25 Patient:innen, die an einer schweren, aber nicht durch SARS-CoV-2 verursachten Lungenentzündung erkrankt waren.
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Immunparalyse bei schwerem COVID-Verlauf
Menschen mit schwerer Pneumonie anderer Ursache zeigten in weiten Teilen ähnliche Erkrankungsabläufe und Immunreaktionen wie Patient:innen mit einer Infektion mit SARS-CoV-2: Alle Reserven des Immunsystems werden mobilisiert. Dazu gehört etwa die Alarmierung des Knochenmarks, wo neue Abwehrzellen gebildet werden, die sogenannte „Notfall-Myelopoese“. In beiden Patient:innengruppen zeigten sich bei schweren Verläufen zudem Zeichen einer Immunparalyse, also einer Hemmung des Immunsystems.
Führt der Mangel an Killer-T-Zellen zu schweren COVID-Verläufen?
Welche Immunreaktion jedoch spezifisch für SARS-CoV-2 abläuft, war bisher nicht klar – das Wissen darum ist jedoch essenziell, um schwere COVID-19-Fälle auch frühzeitig spezifisch behandeln zu können. Mit einem neuartigen Analyseverfahren konnten die Forscherin und ihr Team nun identifizieren, worin das Besondere in der Immunantwort bei einem schweren COVID-19-Verlauf liegt: Es ist der Mangel einer bestimmten Gruppe von Killer-T-Zellen im Blut schon bei der Aufnahme in die Klinik. Dies könnte ein wichtiges Frühwarnzeichen für einen schweren Verlauf der SARS-CoV-2-Infektion sein und sich als Indikatorwert eignen.
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Bluttest zur Früherkennung schwerer COVID-Verläufe?
„Die Ergebnisse könnten unmittelbaren Einfluss auf die Behandlung von Patient:innen mit COVID-19 im Krankenhaus haben“, erklärt DGIM-Generalsekretär Prof.Dr. med. Georg Ertl. „Der Bluttest könnte helfen, das Risiko für einen schweren Verlauf frühzeitig zu erkennen. Diese Patient:innen könnten dann engmaschiger überwacht und
frühzeitig spezifisch gegen SARS-CoV-2 behandelt werden“, so Ertl. Prof.Dr. med. Johannes Mann, Vorsitzender des Preiskomitees, erklärt: „Bei einem ausgezeichneten Bewerberfeld und 30 eingegangenen hochrangigen Arbeiten konnten wir uns einstimmig auf die von Dr. Stephanie Kreutmair eingereichte, ausgezeichnete Publikation einigen.“