PAH: Nutzen von Sotatercept im fortgeschrittenen Stadium bestätigt
Seit September 2024 ist Sotatercept zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) zugelassen. Dessen Wirksamkeit wurde zuvor in der klinischen Studie STELLAR an stabilen Patient:innen untersucht. Jetzt belegt die Nachfolgestudie ZENITH den Nutzen des Medikamentes auch bei PAH-Betroffenen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium mit einem hohen Risiko, innerhalb eines Jahres zu versterben (1).
Vorteil mit Sotatercept bei Hochrisiko-Patient:innen
In der ZENITH-Studie erhielten alle Teilnehmenden bereits die maximal verträgliche Standardtherapie gegen PAH. Die Patient:innen wurden zusätzlich entweder mit Sotatercept oder Placebo behandelt. IIn der Sotatercept-Gruppe verringerte sich das Risiko für eine klinische Verschlechterung – definiert als längerer Krankenhausaufenthalt, Lungentransplantation oder Tod – um mehr als 75 % im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Auch hinsichtlich Lebensqualität, körperlicher Belastbarkeit und pulmonalem Gefäßwiderstand zeigte Sotatercept klare Vorteile gegenüber Placebo. Aufgrund dieser Überlegenheit wurde die Studie vorzeitig beendet.
PAH: Seltene und gefährliche Erkrankung
PAH gehört zu den seltenen Erkrankungen, ist aber sehr schwerwiegend. Betroffen sind hauptsächlich Frauen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren. Die Diagnose ist schwierig, weil die Symptome wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit, geschwollene Füße, Schmerzen in der Brust oder Kreislaufprobleme mit denen anderer Herz- und Lungenerkrankungen verwechselt werden. Weil der chronisch erhöhte Blutdruck im Lungenkreislauf zugleich die rechte Herzhälfte belastet, führt PAH nicht nur zu eingeschränkter körperlicher Aktivität, sondern auch zu Rechtsherzinsuffizienz, Herzversagen und einer reduzierten Lebenserwartung.
Quelle:Medizinische Hochschule Hannover
Literatur:
- (1)
Humbert M. et al. (2025) Sotatercept in Patients with Pulmonary Arterial Hypertension at High Risk for Death, N Engl J Med, DOI: 10.1056/NEJMoa2415160.