Daten von 30.000 Kindern: Bildschirmzeit führt zu Veränderungen des präfrontalen Kortex
Das Team hat 33 Studien mit Daten von mehr als 30.000 Teilnehmer:innen untersucht, bei denen mittels Neuroimaging-Technologie die
Folgen der digitalen Technologie auf die Gehirne von Kindern unter 12 Jahren untersucht wurden. Die Bildschirmzeit führt konkret zu Veränderungen des präfrontalen Kortex. Dieser Bereich ist für exekutive Funktionen wie das Arbeitsgedächtnis und die Fähigkeit zu planen oder flexibel auf Situationen zu reagieren, verantwortlich. Zusätzlich, so die Expert:innen, gibt es Auswirkungen auf den Parietallappen, der eine wichtige Rolle beim Gedächtnis, dem Hören und der Sprache spielt. Auch der Occipitallappen ist betroffen. Er hilft dabei, visuelle Informationen zu interpretieren. Die Forscher:innen wollten zudem herausfinden, wie sich digitale Aktivitäten während wichtiger Phasen der Entwicklung auf die Plastizität des Gehirns oder seine Formbarkeit auswirken. Es ist bereits bekannt, dass die visuelle Entwicklung großteils vor dem 8. Lebensjahr stattfindet. Entscheidend für den Spracherwerb hingegen sind die Jahre vor dem 12. Geburtstag.
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Negativer Einfluss digitaler Medien auf die Gehirnentwicklung bei Kindern
Die Studien sind zwischen Januar 2000 und April 2023 erschienen. Das Alter der Kinder begann bei 6 Monaten. Am häufigsten wurden Bildschirmmedien (Screen Based Media) der Teilnehmer:innen genutzt, gefolgt von Games, virtuellen visuellen Szenen, dem Schauen und Editieren von Videos sowie der Nutzung des Internets oder Pads. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass diese frühen digitalen Erfahrungen signifikante Auswirkungen auf die Form und die Funktion des Gehirns von Kindern haben. Die meisten Auswirkungen werden von den Wissenschaftler:innen jedoch als negativ angesehen. Zu den von manchen Studien nachgewiesenen negativen Auswirkungen gehört die Art und Weise, wie sich die Bildschirmzeit auf die Gehirnfunktion auswirkt, die für Aufmerksamkeit, die exekutiven Kontrollfähigkeiten, die inhibitorische Kontrolle, kognitive Prozesse und die funktionale Konnektivität entscheidend ist. Andere Studien legen hingegen nahe, dass mehr Bildschirmzeit mit einer niedrigeren funktionalen Konnektivität in Gehirnbereichen in Verbindung steht, die mit der Sprache und der kognitiven Kontrolle zusammenhängen und sich so nachteilig auf die kognitive Entwicklung auswirken. Auch bei der Nutzung von Tablets, Videospielen und starker Internetnutzung wurden negative Auswirkungen auf das Gehirn festgestellt. Es gab jedoch auch 6 Studien, die nachgewiesen haben, dass diese digitale Erfahrung auch positive Auswirkungen auf die Funktionalität des Gehirns der Kinder haben kann.
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