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Arbeitsmedizinische Pflichtvorsorge zur FSME in 3 weiteren Endemiegebieten

Arbeitsmedizinische Pflichtvorsorge zur FSME in 3 weiteren Endemiegebieten
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Das Robert Koch-Institut hat die Landkreise Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt und Fürstenfeldbruck sowie den Stadtkreis München in Bayern im Jahr 2023 als Risiko- bzw. Endemiegebiete für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) neu eingestuft.
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FSME-Schutzimpfung: Arbeitsmedizinische Vorsorge für Beschäftigte

Arbeitgeber:innen sind verpflichtet, für Beschäftigte, die bei ihrer beruflichen Tätigkeit einer erhöhten Gefährdung durch Borrellia burgdorferi, übertragen durch Zeckenstiche, oder - in Endemiegebieten - durch das FSME-Virus ausgesetzt sind, eine arbeitsmedizinische Vorsorge durch die Betriebsärzt:innen zu veranlassen. Dabei steht die Beratung durch die Betriebsärzt:innen im Vordergrund. Sie informieren Beschäftigte in Endemiegebieten unter anderem über die FSME-Schutzimpfung und deren regelmäßige Auffrischung alle 3 bis 5 Jahre. Gegen Borreliose, die bundesweit durch Zecken übertragen werden kann, gibt es keine Impfung. „Bei der Prävention stehen in beiden Fällen der Schutz vor Zeckenstichen, das Entfernen der Spinnentiere und die Anzeichen einer Erkrankung im Mittelpunkt der Beratung“, betont Dr. Wiete Schramm, Fachärztin für Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland.
 
 

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FSME und Borreliose – was ist der Unterschied?

Die FSME ist eine Viruserkrankung, die in der Regel unmittelbar nach dem Zeckenstich übertragen wird. Nach einer Infektion machen sich die Symptome meist erst nach 1 bis 2 Wochen bemerkbar. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Fieber, Schnupfen, Schwindel und Erbrechen. Nach einer beschwerdefreien Phase von 1 bis 3 Wochen können heftige Kopfschmerzen, ausgeprägte Fieberschübe und Lähmungen auftreten. „Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich. Deshalb ist der Schutz durch die Impfung - vor allem bei Tätigkeiten mit erhöhtem Risiko – sehr wichtig“, erklärt Schramm.
Borreliose ist eine bakterielle Infektion, deren Erreger meist erst Stunden nach dem Stich übertragen werden. Deshalb sinkt das Infektionsrisiko, wenn die Zecke schnell entfernt wird. Ein frühes Krankheitszeichen ist die so genannte Wanderröte: eine sich ringförmig nach außen ausbreitende Hautrötung an der Einstichstelle. Zu Beginn treten unspezifische Beschwerden wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen auf. Unbehandelt kann die Erkrankung Gelenke, Nerven, Hirnhäute, Herz, Augen und Haut befallen und zu bleibenden Schäden führen. „Treten nach einem Zeckenstich Krankheitssymptome auf, die auf FSME oder Borreliose hindeuten, ist ein Arztbesuch wichtig, um die Diagnose zu stellen, die Symptome zu lindern und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Passiert der Stich während der Arbeitszeit, muss er im Verbandbuch dokumentiert werden“, so Schramm.

Risiko für eine FSME-Infektion ist in Deutschland häufig von Februar bis November der Fall

Wenn es mehrere Tage hintereinander wärmer als 8 Grad Celsius ist, werden Zecken aktiv. Das ist in Deutschland häufig von Februar bis November der Fall, aber auch in milden Wintern. Neben den neu eingestuften Risikogebieten besteht in Deutschland vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und ab 2022 auch im südöstlichen Brandenburg ein Risiko für eine FSME-Infektion. Einzelne Risikogebiete gibt es auch in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.
 
 

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Zeckenstiche vorbeugen: Repellentien, Kopfbedeckungen und lange Kleidung

Menschen und Tiere streifen Zecken beim Vorbeigehen im hohen Gras, Gebüsch und Unterholz ab. Beruflich gefährdet sind alle Personen, die in niedriger Vegetation arbeiten oder engen Kontakt zu Wildtieren haben, zum Beispiel Gärtner:innen, Wald- und Forstarbeiter:innen, Straßenwärter:innen, Landwirt:innen oder Tierpfleger:innen. Der beste Schutz vor einem Zeckenstich sind Repellentien (insektenabweisende Mittel), langärmelige Kleidung und lange Hosen sowie eine Kopfbedeckung. „Auf heller Kleidung sind Zecken gut zu erkennen. Wichtig ist, neben der Kleidung auch den Körper abzusuchen, vor allem Haaransatz, Ohren, Hals, Achselhöhlen, Ellenbeugen, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen. Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Zeckenstich, sollte das Tier mit einer Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenzange entfernt werden. Dabei die Zecke gerade aus der Haut ziehen und die Hautstelle desinfizieren. In gefährdeten Berufen gehören Hilfsmittel zur Zeckenentfernung und Desinfektionsmittel in den Verbandskasten“, so Schramm.
Arbeitsmedizinisches Angebot vom TÜV Rheinland

Pressestelle TÜV Rheinland


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