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Herzinsuffizienz – Ursachen, Diagnose, Behandlung

Herzinsuffizienz

von Palma Pelaj

Herzinsuffizienz – Ursachen, Diagnose, Behandlung
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Bei einem gesunden Herzen wird sauerstoffreiches Blut von der linken Herzhälfte durch den Körper zu den Organen gepumpt, um sie mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Nach der Versorgung der Organe fließt das sauerstoffarme Blut aus dem Körper zurück in die rechte Herzhälfte. Von dort wird es zur Lunge transportiert. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. Dadurch wird es erneut über die linke Herzkammer durch den Körper gepumpt. In der Regel ist entweder die rechte Seite des Herzens (rechtsseitige Herzinsuffizienz) oder die linke Seite des Herzens (linksseitige Herzinsuffizienz) betroffen. Bei fortgeschrittener Herzschwäche können beide Seiten des Herzens betroffen sein (globale Herzinsuffizienz).
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Was ist eine Herzinsuffizienz?

Die Herzinsuffizienz ist eine Erkankung des Herz-Kreislauf-Systems. Von Herzinsuffizienz (Herzschwäche) spricht man, wenn die Pumpfunktion des Herzmuskels oder  die Elastizität des Herzens eingeschränkt ist (Störung des Frank-Starling-Mechanismus). Diese Herz-Kreislauferkrankung führt dazu, dass das Herz nicht mehr die nötige Kraft aufbringt, um die erforderliche Menge an Blut durch den Körper zu pumpen oder die erforderliche Menge an Blut in sich aufzunehmen. Die Herzinsuffizienz kann entweder chronisch oder akut sein. Bei der chronischen Herzinsuffizienz handelt es sich um eine fortgeschrittene Erkrankung, die seit Wochen, Monaten oder Jahren besteht. Sie kommt häufiger als eine akute Herzschwäche vor, die plötzlich und unerwartet auftritt. Eine akute Herzinsuffizienz kann sich plötzlich aus einer chronischen Herzinsuffizienz entwickeln.
 
 

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Wer ist von Herzinsuffizienz betroffen?

Allein in Deutschland leiden etwa 2 Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Ältere Menschen sind stärker betroffen: Bei den über 70-Jährigen ist es jeder 8., wobei betroffene Männer in der Regel deutlich jünger sind als Frauen. Das Risiko zu erkranken ist für Männer etwa 1,5-mal so hoch wie für Frauen. In Deutschland ist Herzinsuffizienz die vierthäufigste Todesursache bei Männern und die zweithäufigste Todesursache bei Frauen.

Welche Arten von Herzschwäche gibt es?

Die systolische Herzinsuffizienz

Liegt eine Schwächung des Herzmuskels vor und kann deshalb nicht ausreichend Blut durch den Körper gepumpt werden, spricht man von einer systolischen (engl. systole = Phase des Herzschlags, in der das Herz sich zusammenzieht und Blut hinauspumpt) Herzschwäche. Ein gesundes Herz pumpt pro Herzschlag 60 – 70% der gesamten Blutmenge durch den Körper, während dieser Wert bei einer systolischen Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFrEF) genannt, unter 30% sinken kann.

Die diastolische Herzinsuffizienz

Bei der diastolischen Herzinsuffizienz nimmt das Herz nicht mehr genug Blut auf. Nicht die Pumpkraft, sondern die Elastizität der linken Herzkammer ist hierbei eingeschränkt. Man spricht bei der diastolischen Herzschwäche auch von der linksseitigen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF).

Die kompensierte Herzinsuffizienz

Bei der kompensierten Herzschwäche gleicht der Körper die Schwäche selbst aus. Die wichtigsten Gegenmaßnahmen des Körpers sind die vermehrte Ausschüttung von Hormonen und die Zunahme des Blutvolumens und des Blutdrucks. Auf Dauer führt das zu einem unbemerkten Fortschreiten der Erkrankung.

Die dekompensierte Herzinsuffizienz

Liegt eine kompensierte Herzschwäche vor, führt diese auf Dauer zu einer weiteren Schwächung des Herzens. Zu diesem Zeitpunkt kann die Schwäche nicht weiter ausgeglichen werden. Dies führt zu einer kardialen Dekompensation. Man spricht von einer dekompensierten Herzschwäche.
 
 

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NYHA-Klassifikation

Des Weiteres unterscheidet die New York Heart Association (NYHA) 4 Stadien (NYHA-Stadien) der Herzschwäche.

Herzisuffizienz Stadium I

In diesem Stadium sind die Patientinnen und Patienten noch nicht von Einschränkungen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit betroffen. Normale körperliche Belastung führt bei den Betroffenen nicht zu Luftnot, Herzrhythmusstörungen oder übermäßiger Erschöpfung.

Herzisuffizienz Stadium II

In diesem Stadium spüren Betroffene bereits leichte Einschränkungen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. Im Ruhezustand treten keine Beschwerden auf, während alltägliche körperliche Anstrengung (z.B. Treppensteigen) zu Beschwerden wie Atemnot und Erschöpfung führen können.

Herzisuffizienz Stadium III

In diesem Stadium treten starke körperliche Einschränkungen bei geringen körperlichen Aktivitäten auf. Im Ruhezustand treten weiterhin keine Beschwerden auf. Jedoch führt bereits eine geringe Belastung (Aktivitäten wie Hausarbeiten) zu starken Beschwerden.

Herzisuffizienz Stadium IV

In diesem Stadium treten Beschwerden bereits im Ruhezustand auf. Man spricht hier von einer schweren Herzinsuffizienz. Betroffene werden bettlägrig und leiden dennoch an Erschöpfung und Kurzatmigkeit.

Welche Symptome kommen bei einer Herzinsuffizienz vor?

Die Herzinsuffizienz kann fortbestehen (chronisch) oder plötzlich auftreten (akut).
 
Anzeichen und typische Symptome einer Herzschwäche können sein:
 
  • Kurzatmigkeit bei Aktivität oder im Liegen
  • Müdigkeit und Schwäche
  • geschwollene Beine, Knöchel und Füße
  • schnelles oder unregelmäßiges Herzklopfen
  • verminderte Fähigkeit, sich zu bewegen
  • nächtlicher Harndrang
  • anhaltender Husten oder Keuchen mit weißem oder rosa, blutigem Schleim
  • Anschwellen der Bauchgegend (Abdomen)
  • sehr schnelle Gewichtszunahme aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen
  • Übelkeit und Appetitlosigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten oder verminderte Wachsamkeit
  • Angina Pectoris (Schmerzen in der Brust)
     
     

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Welche Ursachen hat eine Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz kann sich entweder aufgrund von Erkrankungen entwickeln, die das Herz schädigen und schwächen (wodurch sich seine Hohlräume vergrößern und es nicht mehr genügend Blut in den übrigen Körper pumpen kann), oder weil es an Elastizität verliert und seine Hohlräume sich nicht mehr richtig füllen können. Das Ergebnis ist, dass das Herz den Blutbedarf des restlichen Körpers nicht mehr decken kann.

Die wichtigsten Faktoren, die das Herz schädigen und zu einer Herzinsuffizienz führen können, sind:

Koronare Herzkrankheit (ischämische Kardiomyopathie)

Die koronare Herzkrankheit ist die häufigste Form der Herzerkrankung und die Hauptursache für Herzversagen. Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz mit sauerstoffreichem Blut. Mit zunehmendem Alter und dem gleichzeitigen Auftreten eines oder mehrerer prädisponierender Faktoren kommt es zu einer chronischen Entzündung der Arterien, die sich verhärten und Cholesterinablagerungen (atheromatöse Plaques) an ihren Wänden ansammeln; dieser Prozess wird als Arteriosklerose bezeichnet. Mit dem Wachstum der Plaques verringert sich der Innendurchmesser der Herzkranzgefäße so stark, dass der Blutfluss schließlich eingeschränkt wird und das Herz nicht mehr richtig arbeiten kann. Wenn ein Plaque reißt, wird der Blutfluss gelegentlich vollständig behindert und es kommt zu einem akuten Herzinfarkt (Myokardinfarkt).

Hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie)

Der Blutdruck ist die Kraft, die das Blut durch die Pumpleistung des Herzens auf die Arterienwände ausübt. Ohne diesen Druck würde das Blut nicht zirkulieren. Wenn die Arterien einen Teil ihrer Elastizität verlieren, erhöht sich der Blutdruck. Wenn der Blutdruck höher als normal ist, muss das Herz mit mehr Kraft pumpen, damit das Blut im Körper zirkuliert. Wenn diese Situation über längere Zeit anhält, vergrößert sich das Herz und verliert die Elastizität, die es braucht, um genügend Kraft zu erzeugen. Ein steiferes Herz kann schließlich seine Fähigkeit verlieren, die Blutmenge zu speichern, die es bei jedem Herzschlag durch den Körper pumpen muss. 

Herzklappenerkrankung

Die Herzklappen sorgen dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt. Eine Schädigung der Herzklappen, sei es aufgrund eines unzureichenden Blutflusses (koronare Ischämie), einer Infektion oder eines anatomischen Herzfehlers, zwingt das Herz dazu, intensiver zu arbeiten, um das Blut in die richtige Richtung fließen zu lassen. Diese Überlastung schwächt die Kontraktionskraft des Herzens.

Direkte Schädigung des Herzmuskels (Kardiomyopathie)

Es gibt viele Faktoren, die zu einer direkten Schädigung des Herzens führen können, darunter Infektionen, Alkoholmissbrauch, bestimmte Freizeitdrogen (z.B. Kokain), bestimmte Medikamente und Chemotherapie. Einige Kardiomyopathien werden auch mit genetischen Faktoren in Verbindung gebracht.
 
 

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Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis)

Die häufigste Ursache für Myokarditis sind Viren. Sie können zu einem Herzkammerversagen führen (es können die linke und die rechte Herzkammer betroffen sein).

Angeborene Störungen

Angeborene Herzfehler sind das Ergebnis einer abnormalen Herzentwicklung im Mutterleib.

Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie)

Herzrhythmusstörungen können durch einen erhöhten Herzrhythmus (Tachykardie), einen verringerten Herzrhythmus (Bradykardie) oder das Auftreten von zusätzlichen Schlägen im normalen Rhythmus (Extrasystolen) verursacht werden.

Chronische Erkrankungen

Einige chronische Krankheiten wie Diabetes, Hypothyreose, Hämochromatose, Amyloidose oder das humane Immundefizienz-Virus (HIV) können das Risiko der Entwicklung einer Herzschwäche erhöhen. 

Diagnose einer Herzinsuffizienz

Liegt der Verdacht einer Herzschwäche vor, können verschiedene Verfahren zur Stellung einer Diagnose genutzt werden.

Folgende Testverfahren werden in der Regel eingesetzt:
 
  • allgemeine körperliche Untersuchung
  • Bluttests
  • ein Elektrokardiogramm (EKG) / Langzeit-EKG: Bei einem EKG wird die elektrische Aktivität des Herzens aufgezeichnet, um auf  Probleme zu prüfen. Um die Leistungsfähigkeit des Herzens zu bestimmen, wird häufig ein Belastungs-EKG durchgeführt.
  • ein Echokardiogramm: eine Art Ultraschalluntersuchung, bei der Schallwellen eingesetzt werden, um das Herz zu untersuchen
  • Atemtests: zu den üblichen Tests gehören die Spirometrie und ein Peak-Flow-Test
  • eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs, um festzustellen, ob sich das Herz vergrößert hat und ob sich Flüssigkeit in der Lunge befindet

Wie wird eine Herzinsuffizienz behandelt?

Obwohl es sich bei der Herzinsuffizienz um eine ernste Erkrankung handelt, die sich im Laufe der Zeit immer weiter verschlimmert, können bestimmte Fälle mit einer Therapie rückgängig gemacht werden. Selbst wenn der Herzmuskel geschädigt ist, gibt es eine Reihe von Behandlungen, die die Symptome lindern und die allmähliche Verschlechterung des Zustands aufhalten oder verlangsamen können.
 
 

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Die Ziele der Herztherapie sind:
 
  • Symptome lindern und Lebensqualität verbessern
  • Fortschreiten der Krankheit verlangsamen
  • Notaufnahmen und Krankenhausaufenthalte verringern
  • ein längeres Leben ermöglichen
Die Behandlungsmöglichkeiten hängen von der Art, der Ursache, den Symptomen und dem Schweregrad der Herzschwäche ab. In der Regel wird mehr als eine Therapie eingesetzt.

Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen

Eine Reihe von Erkrankungen kann zu einer Herzinsuffizienz beitragen. Die Behandlung dieser anderen Faktoren kann von chirurgischen Eingriffen oder Angioplastie zur Öffnung verstopfter Blutgefäße bei Patienten und Patientinnen mit koronarer Herzkrankheit bis hin zu Medikamenten reichen, die zur Kontrolle von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), Diabetes, Anämie oder Schilddrüsenerkrankungen verschrieben werden. Darüber hinaus ist es bei Herzinsuffizienz-Patienten und -Patientinnen besonders wichtig, abnorme Herzrhythmusstörungen, so genannte Arrhythmien, zu behandeln.

Lebensstilintervention bei Herzinsuffizienz

Diese Änderungen verbessern oder kontrollieren häufig einige der Faktoren, die zur Herzinsuffizienz beitragen. Zum Beispiel werden Menschen mit Herzinsuffizienz eine Verbesserung feststellen, wenn sie:
 
  • tägliche Aktivitäten modifizieren und sich ausreichend ausruhen, um das Herz nicht zu belasten
  • eine herzgesunde, natrium- und fettarme Ernährung zu sich nehmen
  • nicht rauchen und Passivrauchen vermeiden
  • keinen Alkohol trinken oder den Konsum auf höchstens 1 Getränk 2- bis 3-mal Mal pro Woche beschränken
  • Gewicht verlieren
  • Koffeinkonsum vermeiden oder begrenzen
  • regelmäßig Sport treiben (eventuell auch im Rahmen eines körperlichen Rehabilitationsprogramms, sobald die Symptome stabil sind)
  • Stress reduzieren
  • sich täglich wiegen, denn ein plötzlicher Anstieg kann auf eine Flüssigkeitsansammlung hindeuten
  • Herzinsuffizienz-Symptome verfolgen und jede Veränderung melden
  • sich regelmäßig untersuchen lassen, um allgemeinen Zustand zu überwachen

Medikamentöse Behandlung der Herzinsuffizienz

Bei Herzinsuffizienz wird eine Reihe von Medikamenten verschrieben. Die meisten Herzschwäche-Patienten und -Patientinnen nehmen mehr als ein Medikament ein.

Ziel der medikamentösen Therapie ist es:
 
  • die Blutgefäße zu weiten
  • die Pumpleistung des Herzens zu verstärken
  • Wasser und Natrium im Körper zu reduzieren, um die Arbeitslast des Herzens zu verringern
Zu den eingesetzten Medikamenten gehören:

ACE-Hemmer (Angiotensive Converting Enzyme)

ACE-Hemmer, die die Arterien erweitern, was den Blutfluss verbessert und dafür sorgt, dass das Herz weniger stark pumpen muss. ACE-Hemmer stehen der Wirkung bestimmter Verbindungen entgegen, die der Körper zur Regulierung der Herzinsuffizienz bildet, die aber zum Fortschreiten der Krankheit beitragen können.

Beta-Blocker

Beta-Blocker senken den Blutdruck und verringern und blockieren die Wirkung schädlicher Hormone, die das Fortschreiten der Krankheit verursachen können.

Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI)

Wenn ACE-Hemmer und Beta-Blocker nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, ist der Einsatz von Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI) empfehlenswert. Hierbei handelt es sich um Wirkstoffkombinationen aus AT1-Antagonisten wie Sartane und Neprilysin-Inihibitoren wie Sacubitril.

Diuretika oder Wassertabletten

Diuretika oder Wassertabletten helfen den Nieren, mehr Urin zu produzieren und den Körper von überschüssiger Flüssigkeit zu befreien, die das Herz belasten kann. Spironolacton ist beispielsweise ein Diuretikum, das den Kaliumgehalt des Körpers erhält und nachweislich Krankenhausaufenthalte reduziert und das Leben verlängert, wenn es zur Therapie der Herzschwäche eingesetzt wird. Kalium- und Magnesiumpräparate, sowie Aldosteron-Antagonisten werden häufig zusammen mit Diuretika verschrieben, um Mineralien, die mit dem Urin ausgeschieden werden, zu ersetzen.
 
 

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Digoxin

Digoxin lässt das Herz stärker und langsamer schlagen und reguliert den Rhythmus seiner Kontraktionen.

Antiarrhythmika

Antiarrhythmika behandeln abnorme Herzrhythmen.

Nicht-medikamentöse Behandlung der Herzschwäche

Chirurgische Interventionen

Es gibt chirurgische Möglichkeiten zur Therapie der zugrunde liegenden Ursachen der Herzinsuffizienz:

Koronare Bypass-Operation (CABG oder „Kohl“) oder Angioplastie

Koronare Bypass-Operation (CABG oder „Kohl“) oder Angioplastie werden zur Vorbeugung und Therapie von Herzversagen, das durch blockierte Arterien verursacht wird, durchgeführt. Bei der Bypass-Operation werden Blutgefäße aus einem anderen Körperteil – in der Regel dem Bein – verwendet, um die offenen Teile einer blockierten Arterie um die Verstopfung herum zu verbinden. Bei der Angioplastie wird ein dünner flexibler Schlauch, ein so genannter Katheter, durch einen kleinen Schnitt in der Leiste oder am Hals in ein Blutgefäß eingeführt. Bei einem Verfahren wird ein Ballon durch den Katheter in die Mitte eines verstopften Blutgefäßes eingeführt. Wenn der Ballon aufgeblasen wird, wird das verstopfte Material gegen die Arterienwände zurückgedrückt. Durch den Katheter kann eine kleine Metallvorrichtung, ein so genannter Stent, eingeführt werden, der als dauerhafte Barriere dient, um die Plaque zusammenzudrücken. Bei einer anderen Art von Verfahren werden Instrumente durch den Katheter eingeführt, um die Plaque zu entfernen.

Herzschrittmacher / künstliche Herzklappe

Hierbei handelt es sich um die Implantation von Herzschrittmachern und anderen Geräten wie künstliche Herzklappen.

Reparatur von angeborenen Herzfehlern

Zu den chirurgischen Behandlungen der Herzinsuffizienz selbst gehören:

Herztransplantation

Obwohl eine Herztransplantation die beste Option für Patienten und Patientinnen mit den schwersten Formen der Herzschwäche sein kann, steht diese Behandlung aufgrund des Mangels an Spenderherzen nur einer kleinen Anzahl von Menschen zur Verfügung. Jüngste Fortschritte könnten die Transplantation eines Kunstherzens in Zukunft zu einer Option machen.

Linksventrikuläre Unterstützungssysteme (LVAD)

Diese Geräte können in den Brustkorb implantiert werden, um die Pumpleistung des Herzens zu erhöhen. Bis vor kurzem mussten LVADs den Patientinnen und Patienten an eine große, krankenhausinterne Konsole anschließen, während er auf eine Transplantation wartete. Miniaturisierte, batteriebetriebene LVAD-Einheiten ermöglichen es jedoch vielen Betroffenen, das Krankenhaus zu verlassen. Die Geräte können als Erstbehandlung oder als Überbrückung bis zur Herztransplantation bei Erwachsenen eingesetzt werden.

Herz-Rekonstruktion

Die elektrischen Signale, die das Herz zur Kontraktion veranlassen, bewegen sich in einem spiralförmigen Muster. Im Idealfall hat das Herz die Form eines elliptischen Fußballs, da es so die elektrischen Signale, die den Herzschlag auslösen, besser empfangen kann. Bei einer Herzinsuffizienz vergrößert sich das Herz oft und nimmt eine kugelförmige Gestalt an, die eher einem Basketball ähnelt, der nicht mehr in das elektrische Muster passt und das Herz weniger effizient macht. Eine Reihe vielversprechender chirurgischer Verfahren wird derzeit untersucht, um dieses Problem zu lösen, indem Teile des Herzens rekonstruiert werden, um seine Form zu normalisieren.
 
 

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Zu diesen Herzrekonstruktionsverfahren gehören:
 
  • Klappenreparatur und Revaskularisierung, die die Herzgröße verringern und die Herzfunktion verbessern können
  • dynamische Kardiomyoplastie, bei der ein Ende eines Muskels vom Rücken des Betroffenen abgetrennt und um die Herzkammern gewickelt wird. Nach einigen Wochen werden die verlagerten Muskeln durch elektrische Stimulation darauf konditioniert, sich so zu verhalten und zu schlagen, als wären sie Herzmuskeln. Das Verfahren kann die Pumpfähigkeit verbessern und dadurch die Vergrößerung des Herzens begrenzen und die Belastung verringern.
  • Beim Batista-Verfahren, auch partielle linke Ventrikelektomie genannt, wird ein Teil der Wand der linken Herzkammer entfernt. Die Ränder des Ventrikels werden neu positioniert und zusammengenäht; die Mitralklappe und Klappenteile werden repariert oder ersetzt. Dieses Verfahren wurde aufgrund der schlechten Ergebnisse weitgehend aufgegeben.
  • Das Dor-Verfahren, auch endoventrikuläre zirkuläre Patch-Plastik oder EVCPP genannt, wird eingesetzt, wenn sich nach einem Herzinfarkt eine Erweiterung (Aneurysma) in der Herzkammer bildet. Bei dem Eingriff wird eine Schlaufennaht gelegt, um den Bereich des abgestorbenen, vernarbten Gewebes, in dem sich das Aneurysma gebildet hat, zu verkleinern. Manchmal wird ein Flicken aus Dacron oder Gewebe verwendet, um andere Bereiche des defekten Muskels abzudecken. Ziel des Eingriffs ist es, den Ventrikel wieder in eine normale Größe und Form zu bringen.
  • Bei der Acorn-Operation wird ein netzartiger „Strumpf“ um das Herz gelegt und vernäht, um eine weitere Vergrößerung des Herzens zu reduzieren oder zu verhindern.
Nähere Informationen zur Versorgung von Herzinsuffizenz-Patientinnen und -Patienten finden Sie in den Nationalen Versorgungsleitlinien (NVL).

Redaktion journalmed.de

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