Endokrinologie | Beiträge ab Seite 2
Medizin
Stigmatisierung verschlechtert die psychische Gesundheit bei Adipositas
Der Weltadipositastag, der jährlich am 4. März stattfindet, soll Wissen und Verständnis hinsichtlich Adipositas verbessern und damit auch die Bereiche Prävention, Behandlung und Pflege stärken (1). Eine kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeit zeigte erneut, dass die Stigmatisierung ein wichtiger Faktor für die schlechte psychische Gesundheit vieler Menschen ist, die mit der chronischen Erkrankung Adipositas leben (2). Im Vergleich zu Menschen ohne Adipositas haben sie etwa ein um 32% höheres Risiko, eine Depression zu entwickeln. Außerdem kann die Internalisierung von Gewichtsvorurteilen mit ähnlichen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit einhergehen wie die Stigmatisierung von außen. Neben einem stigmatisierungsfreien Leben bedürfen Menschen mit Adipositas einer nachhaltigen Therapie, die von Lebensstil- und chirurgischen Interventionen bis zu einer pharmakologischen Behandlung reichen kann (3, 4).
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Medizin
VDBD fordert die Anerkennung von Adipositas als Erkrankung
Jeder 5. Mensch in Deutschland gilt als adipös (1). Im Vergleich zu Normalgewichtigen haben stark übergewichtige Menschen ein erhöhtes Risiko Herzkreislauf-Beschwerden zu entwickeln oder an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Anlässlich des Welt-Adipositas-Tages fordert der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD), Adipositas endlich zu entstigmatisieren, als Volkskrankheit medizinisch und gesellschaftlich anzuerkennen und entsprechend zu versorgen. In Anbetracht stetig steigender Fallzahlen sei das Disease Management Programm (DMP) Adipositas, das voraussichtlich im April 2024 in Kraft treten wird, ein erster wichtiger Schritt.
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Medizin
Adipositas: Operation kann psychische Erkrankungen verbessern
Eine Adipositas-OP kann laut den Ergebnissen eines Umbrella-Reviews psychische Erkrankungen wie Angstzustände, Depressionen und Essstörungen verbessern. Allerdings wurde in Assoziation mit bariatrischer Chirurgie auch ein höheres Risiko für Suizid und Alkoholmissbrauch festgestellt.
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Medizin
Cushing-Syndrom: Ursache für Adipositas durch Urintest?
Die Volkskrankheit Adipositas birgt schwerwiegende gesundheitliche Risiken wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs. Nicht immer ist das jeweilige Essverhalten die Ursache – auch ein Überschuss am Stresshormon Kortisol kann Adipositas begünstigen. Die Betroffenen leiden am „Cushing-Syndrom“, das sich neben einem stark erhöhten Körpergewicht auch durch ein extrem rundes Gesicht und einen Stiernacken äußert. Bislang war die genaue Diagnostik dieses Syndroms aufwendig und langwierig. Wissenschaftler:innen des LMU Klinikums München und der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) haben nun eine Methode entwickelt, mit dem das Cushing-Syndrom schnell und sicher diagnostiziert werden kann.
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Patienteninfos
Kinder-Depression durch Körper-Unzufriedenheit
Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper im Alter von 11 Jahren steht mit einem erhöhten Risiko einer Depression mit 14 Jahren in Zusammenhang. Das zeigt eine Längsschnittstudie unter der Leitung des University College London. Die Forscher:innen schreiben in „The Lancet Psychiatry“, dass Probleme mit dem Körperbild einen großen Anteil der Verbindung von BMI und Depressionen bei Kindern erklären.
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Medizin
DiGA Oviva Direkt für Adipositas wird zukünftig vergütet
Die Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Oviva Direkt für Adipositas wird zukünftig mit 220,90 EUR (inkl. MwSt.) je 90 Tage Verordnungsdauer vergütet. Der neu verhandelte Vergütungsbetrag der App-begleiteten Therapie pro gesetzlich versicherter Person ist Resultat eines konstruktiven Dialogs zwischen Oviva und dem GKV-Spitzenverband. Die festgelegte Vergütung reflektiert dabei den Wert der fast 10-jährigen Erfahrung des Unternehmens sowie die klinisch bewiesene Wirksamkeit des digitalen Therapieprogramms. Die Vereinbarung markiert einen wichtigen Meilenstein für die Mission des Unternehmens, betroffenen Menschen langfristig ein evidenzbasiertes Therapieangebot bereitzustellen. Der verhandelte Preis liegt auch im Bereich der Preise anderer DiGA, zum Vergleich: Der aktuelle Durchschnittspreis aller dauerhaft zugelassenen DiGAs liegt aktuell bei 223 EUR (inkl. MwSt.).
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Medizin
Adipositas: Semaglutid reduziert das kardiovaskuläre Risiko
Auf den Scientific Sessions der American Heart Association (AHA) in Philadelphia wurden die primären Ergebnisse der SELECT-Studie bekannt gegeben. In der Phase-III-Studie wird die Wirksamkeit von einmal wöchentlich verabreichtem Semaglutid 2,4 mg bei Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas sowie nachgewiesener Herz-Kreislauf-Erkrankung (CVD) ohne Diabetes mellitus untersucht. Die Daten wurden gleichzeitig im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht (1).
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Medizin
Schilddrüse interdisziplinär: Neues aus Diagnostik und Therapie
Vom 05. bis 06. Oktober fand das 26. Henning Symposium in Mannheim zum Thema „Schilddrüse interdisziplinär“ statt. Den bundesweit größten Schilddrüsenkongress richtete die Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in Zusammenarbeit mit weiteren Fachgesellschaften aus.
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Medizin
Diabetes und Adipositas: Gewichtsreduktion mit GIP
Für die Behandlung der stetig wachsenden Zahl von Patient:innen mit Adipositas und Typ-2-Diabetes bieten die kürzlich entwickelten GIPR:GLP-1R Co-Agonisten den entscheidenden Durchbruch. Diese neuartigen Wirkstoffe verhelfen Betroffenen zu einem erheblichen Gewichtsverlust. Obwohl bereits von Wissenschaftler:innen bei Helmholtz Munich gezeigt wurde, dass das Hormon glucose-dependent insulinotropic polypeptide (GIP) das Körpergewicht mittels Signalen über den GIP-Rezeptor im Gehirn verringert, waren die beteiligten Nervenzellen bis jetzt unentdeckt. Unter der Leitung von Dr. Timo Müller von Helmholtz Munich und dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) hat ein Forschungsteam nun entdeckt, dass GIP mit spezifischen hemmenden Nervenzellen im Gehirn interagiert und so einen Gewichtsverlust hervorruft. Diese neuen Erkenntnisse sind nun in der Fachzeitschrift Nature Metabolism veröffentlicht (1).
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Gesundheitspolitik
Spritzen gegen Adipositas und Diabetes – Sorge vor „Grauzonenmarkt“
Knapp ein Vierteljahr nach dem Marktstart einer neuen Abnehmhilfe für Menschen mit Adipositas berichten Ärztinnen und Ärzte von einiger Nachfrage in Deutschland. Wie viele Menschen das Präparat „Wegovy“ schon anwenden, lässt sich bisher aber nicht beziffern, wie Anfragen der Deutschen Presse-Agentur ergaben. Mehrere Stellen berichten von zeitweisen Lieferengpässen oder der Sorge davor. Manche Experten gehen von mehreren Tausend Spritzen pro Woche für den deutschen Markt aus, der Hersteller selbst macht auf Anfrage keine Angaben.
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Adipositas
Medikamentöse Therapie der Adipositas – Chancen und Herausforderungen
Adipositas stellt ein wachsendes gesundheitliches Problem in Industrienationen wie Deutschland dar. Der kontinuierliche Anstieg der Adipositas-Raten hat nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen. Obwohl oftmals als bloße Frage der Selbstdisziplin dargestellt, sind die Ursachen für Adipositas vielschichtig und tief in unserem genetischen Hintergrund und unserem modernen Lebensstil verankert. Während die Body-Positivity-Bewegung dazu beiträgt, den gesellschaftlichen Blick auf den Körper zu verändern, darf das ernsthafte gesundheitliche Risiko, das Adipositas darstellt, nicht übersehen werden. Die Therapiemöglichkeiten reichen von Verhaltensänderungen über chirurgische Eingriffe bis hin zu neueren medikamentösen Ansätzen. Doch trotz der Fortschritte in der Behandlung von Adipositas gibt es immer noch Hürden, vor allem in Bezug auf die Kostenerstattung und den Zugang zu Therapien für alle Betroffenen.
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Medizin
Übergewicht steigert das Krebsrisiko
Adipositas zählt zu den wichtigsten vermeidbaren, aber wenig bekannten Krebsrisikofaktoren. Jedes Jahr gehen in Deutschland etwa 30.000 Krebsfälle auf das Konto von Übergewicht und Fettleibigkeit. Anlässlich der 5. Nationalen Krebspräventionswoche vom 25. bis 29. September setzen sich die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) für Rahmenbedingungen ein, die es Menschen leichter machen, ein gesundes Körpergewicht zu halten oder zu erlangen. Werbeeinschränkungen für besonders übergewichtsfördernde Produkte sowie eine höhere Besteuerung stark fett- und zuckerhaltiger Lebensmittel müssen ein erster Schritt sein, um dieses Ziel zu erreichen, fordern die drei Krebsorganisationen.
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Patienteninfos
Teenager: Wahrgenommenes Gewicht oft falsch
Immer mehr Teenager unterschätzen ihr Körpergewicht. Das besagt eine aktuelle Studie unter Leitung der University of Luxembourg, für die Daten von mehr als 745.000 Heranwachsenden aus 41 Ländern in Europa und Nordamerika ausgewertet wurden. Damit sinkt aber auch der Anteil der Teens deutlich, die ihr Gewicht überschätzen (1). Die Expert:innen um Anouk Geraets warnen daher, dass diese Veränderung in der Wahrnehmung des Körpergewichts die Wirksamkeit von Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit verringern könnte. Diese zielen darauf ab, bei jungen Menschen eine Gewichtsreduktion zu erreichen.
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Gesundheitspolitik
Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung
In der festgefahrenen Debatte um Regeln zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung hat das Bundesernährungsministerium einen Kompromissvorschlag vorgelegt.
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Patienteninfos
E-Bike fahren: Empfehlenswerter Sport für Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Übergewicht
Lange wurden E-Bikes wegen ihres batteriegetriebenen Motors belächelt. Eine Studie hat jedoch gezeigt: Auch Elektrofahrräder trainieren Ausdauer und Muskeln. Somit hat ihre Nutzung positive Effekte auf die Gesundheit. Das fanden Forschende der Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in einer knapp dreijährigen Studie heraus. Die Ergebnisse wurden vor kurzem im Journal BMJ Open Sport & Exercise Medicine veröffentlicht. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Sports, Medicine and Health Summit 2023 aufmerksam. Die Fachtagung findet vom 22. bis 24. Juni 2023 in Hamburg statt und unterstützt seit 2021 eine globale Allianz zur Förderung körperlicher Aktivität. Die gemeinnützige Organisation diabetesDE ist Teil dieser Allianz und empfiehlt Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Übergewicht E-Bike-Radfahren als Sport: Die elektrische Unterstützung beugt körperlicher Überforderung vor. Trotzdem ist die Belastung anspruchsvoll genug, um den Stoffwechsel zu verbessern und das kardiovaskuläre Risiko zu senken.
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Typ-2-Diabetes
GLP-1 RA: Dem Gamechanger bei Adipositas und Typ-2-Diabetes auf der Spur
GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1 RA) gelten heute als ein Grundpfeiler der Adipositas- und Typ-2-Diabetes-Therapie. Für ihre Forschungsarbeit an der Entwicklung von Liraglutid hat die Diabetes-Forscherin Lotte Bjerre Knudsen, Kopenhagen, beim Diabetes Kongress in Berlin die Paul-Langerhans-Medaille, die höchste Auszeichnung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), erhalten. Über die langjährige Entwicklung von GLP-1-Rezeptoragonisten und deren Einsatz bei Typ-2-Diabetes und Adipositas diskutierten Journalist:innen bei einem Pressegespräch im Anschluss an die Preisverleihung.
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Medizin
Vor allem bei Übergewicht: Fachleute warnen vor verstecktem Muskelschwund
Es ist ein bislang kaum beachtetes Krankheitsbild, und betrifft vor allem Menschen mit starkem Übergewicht: Aufgrund von Bewegungsmangel könne es bei dieser Bevölkerungsgruppe zu einem schleichenden Muskelschwund kommen, der unter dem Fettmantel verborgen und damit unentdeckt bleibe. Prof. Dr. Stephan Bischoff von der Universität Hohenheim in Stuttgart gehört zu einem internationalen Expert:innen-Panel, das das neue Krankheitsbild der sarkopenen Adipositas definierte und Kriterien zur Diagnose erarbeitete. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Fachleute in den Zeitschriften Clinical Nutrition und Obesity Facts. Im nächsten Schritt gelte es nun, geeignete Therapien zu entwickeln.
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Medizin
Prävention und Therapie von Adipositas in der Hausarztpraxis
Übergewicht und Adipositas gehören zu den großen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. In einem neuen Positionspapier hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) wichtige Grundlagen zur Behandlung und Prävention von Adipositas in der Hausarztpraxis zusammengefasst und empfiehlt einen holistischen Ansatz in Prävention und Therapie.
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Medizin
Welt-Adipositas-Tag: Diskriminierung von Betroffenen im Alltag
Die chronische Erkrankung Adipositas ist auch in Europa weiterhin ungebremst auf dem Vormarsch und hat inzwischen Pandemie-Charakter (1). Zum Welt-Adipositas-Tag am 4. März 2023 rückt dieser Umstand wieder verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Hierzulande ist fast jede:r 4. Erwachsene von der Erkrankung betroffen, bei Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 19 Jahren sind es etwa 10% (1). Neben den unmittelbaren gesundheitlichen Aspekten – Adipositas ist mit etwa 200 Komorbiditäten und Komplikationen assoziiert (2) – leiden Betroffene oft auch unter den psychosozialen Folgen ihres Gewichts. „Diskriminierung und Stigmatisierung gehören leider für viele zum Alltag“, sagt Prof. Dr. Anja Hilbert, psychologische Leiterin der Adipositasambulanz, Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Adipositas-Erkrankungen, Universitätsklinikum Leipzig. Dabei sind Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz und im Gesundheitssystem häufig vernachlässigte Punkte.
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Medizin
Adipositas-Langzeittherapie: GLP-1-Rezeptor-Agonist Liraglutid vorteilhaft
Amfepramonhaltige Arzneimittel, die zur unterstützenden Kurzzeitbehandlung von Adipositas eingesetzt werden, sind nicht mehr auf dem europäischen Markt erhältlich (1). Eine Unterversorgung von Adipositas-Patient:innen in Deutschland droht dank guter Alternativen wie dem GLP-1-Analogon Liraglutid dennoch nicht.
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