Samstag, 23. November 2024
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Gesundheitspolitik

Ausbreitung des Chikungunya-Fiebers in Südamerika

Ausbreitung des Chikungunya-Fiebers in Südamerika
© nechaevkon – stock.adobe.com
Mit großer Besorgnis beobachten die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ausbreitung des Chikungunya-Fiebers im südamerikanischen Raum. Beide Organisationen haben die betroffenen Staaten aufgefordert, entsprechende Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung dieses Fiebers zu ergreifen, das durch Arboviren ausgelöst wird. Das CRM Centrum für Reisemedizin verweist auf die Bedeutung von Mückenschutz für Reisende in diese Länder.
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Anstieg der Chikungunya-Virusinfektion in 2023

Das aktuelle Bulletin der Organisationen zeigt den dramatischen Anstieg: Waren es im Jahr 2022 in 13 Ländern und Gebieten Südamerikas noch 271.176 Fälle von Chikungunya-Fieber mit 95 Toten, so wurden in den ersten 4 Wochen des Jahres 2023 bereits 30.707 Infizierte, darunter 14 Tote durch Chikungunya gemeldet. Nach Auskunft des Centrums für Reisemedizin wurden allein in Paraguay in den ersten 4 Wochen des Jahres bereits rund 22.200 Verdachtsfälle gemeldet, darunter 11 Verstorbene. Es wird den Gesundheitsdiensten der betroffenen Staaten geraten, bereits bei entsprechenden Symptomen und während der akuten Phase der Krankheit eine ausführliche Labordiagnostik mittels Virusnachweis im PCR-Test durchzuführen, und Leber und Milz gründlich zu untersuchen. Denn wird Chikungunya nicht behandelt, kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.

Asiatische Tigermücke gilt als Hauptüberträger des Chikungunya-Fiebers

Die Arboviren werden von Gliederfüßlern (Mücken, Zecken) übertragen. Für das Chikungunya-Fieber gilt die asiatische Tigermücke Aedes albopictus als Hauptüberträger, die sich inzwischen auch in beliebten europäischen Urlaubszielen verbreitet hat. Dazu gehören neben Spanien auch Kroatien, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta und die Türkei. „Wir müssen auch in Europa mit einer möglichen Ausbreitung rechnen, da Touristen als Überträger, das Virus auch nach Deutschland bringen können“, sagt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.
 
 

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Möglichkeit einer Infektion bei Reiserückkehrern berücksichtigen

Chikungunya macht sich nach 4 bis 7 Tagen nach der Infektion mit hohem Fieber bemerkbar. Weitere Symptome sind starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Hautausschlag oder Kopfschmerzen. Die meisten Patienten erholen sich nach wenigen Tagen von selbst wieder. Bei Säuglingen, älteren Menschen oder chronisch Kranken kann es jedoch zu schweren Komplikationen wie einer Leber- Milz, oder Herzmuskelentzündung kommen. „Daher sollten Ärzte bei Urlaubern aus dem weiteren Mittelmeerraum und aus Südamerika in jedem Fall auch eine Infektion mit Chikungunya in Betracht ziehen“, so Jelinek.

Bislang keine Impfung gegen das Chikungunya-Fieber möglich

Da es bislang noch keine Impfung gegen dieses Fieber gibt, rät der Reisemediziner über Tag und während der Nacht zu umfassendem Mückenschutz. Tagsüber hilft helle und geschlossene Kleidung eher, die Mücken fernzuhalten, als dunkle. Da Moskitos durch dünne Materialien hindurchstechen können, ist es sinnvoll, feines Gewebe zusätzlich mit einem Insektenschutz zu imprägnieren. Für freie Hautstellen empfehlen sich mückenabweisende Mittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) in einer Konzentration ab 30%. Moskitonetze über dem Schlafplatz und an Fenstern und Türen sind abends und nachts als Schutz vor den Insekten ebenfalls ratsam.

Quelle: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH

Literatur:

Pan American Health Organization (PAHO), Epidemiological Alert: Chikungunya increase in the Region of the Americas, 13.02.2023


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