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HIV | Beiträge ab Seite 2

Einleitung

Humanes Immundefizienz-Virus (HIV)

Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) gehört zur Familie der Retroviren und verursacht das erworbene Immunschwächesyndrom (AIDS). Laut Zahlen der Deutschen Aidshilfe lebten Ende 2021 38,4 Millionen Menschen weltweit mit HIV. Rund 15,5 Millionen Menschen hatten sich im gleichen Jahr neu mit HIV infiziert; 650.000 Menschen starben an den Folgen von AIDS (1). Während eine HIV-Infektion in den 1980er und 1990er Jahren noch mit einer äußerst schlechten Prognose verbunden war, hat sich die Lebenserwartung der Betroffenen durch Medikamente wie die antiretrovirale Therapie und die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) mittlerweile deutlich verbessert, wodurch die Erkrankung AIDS besonders in Europa deutlich seltener geworden ist.
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„Das langfristige Ziel einer HIV-Therapie ist heute nicht mehr nur die dauerhafte Suppression der Virusvermehrung“, konstatierte PD Dr. med. Roger Vogelmann, Mannheim, und verwies auf die weiteren Ziele wie einfaches Patient:innen- und Therapiemanagement, bestmögliche gesundheitsbezogene Lebensqualität, ganzheitliche bedürfnisorientierte Gesundheitsversorgung sowie eine Gesellschaft ohne Stigma und Diskriminierung (1, 2). „Alle Menschen mit HIV sollen ihr bestes Leben leben können“, fasste der HIV-Experte das übergeordnete Ziel einer modernen Versorgung von Menschen mit HIV zusammen. Die Therapieauswahl müsse deshalb das individuelle Patient:innenprofil berücksichtigen, ergänzte Dr. med. Ansgar Rieke, Koblenz (3).
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HIV-1-Infektion: Aktuelle Informationen zu den Studienprogrammen mit Islatravir

In Kürze wird ein neues klinisches Phase-III-Programm zur 1x täglichen Einnahme von Islatravir zur Behandlung von Menschen mit HIV-1-Infektion starten. Die neuen Phase-III-Studien werden die Kombination aus 1x täglich oral einzunehmendem Doravirin 100 mg und einer niedrigeren Dosis Islatravir (DOR/ISL) untersuchen. Dabei wird DOR/ISL bei zuvor unbehandelten Erwachsenen mit HIV-1-Infektion sowie in 2 Studien als Umstellung der antiretroviralen Therapie (ART) bei Erwachsenen mit HIV-1-Infektion, die viral supprimiert sind, untersucht. Bestimmte Studienteilnehmer, die sich derzeit in Untersuchungen zur 1x täglichen Behandlung mit DOR 100 mg/ISL 0,75 mg befinden, haben die Möglichkeit, in eine neue Studie mit der niedrigeren Islatravir-Dosis zu wechseln.
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HIV: Welche Rolle spielen CD39-exprimierende T-Zellen?

Die durch Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) ausgelöste Immunschwächekrankheit AIDS gehört zu den 10 häufigsten Todesursachen weltweit. Dank antiviraler Therapien ist die Krankheit zwar behandelbar, aber bis heute nicht heilbar. Eine großangelegte Vergleichsstudie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf weist auf die kritische Rolle einer Gruppe spezialisierter Immunzellen in der Unterdrückung der antiviralen Immunantwort HIV-infizierter Patient:innen hin.
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Zeroing In – Förderprogramm gegen HIV

Das Förderprogramm Zeroing In soll im Kampf gegen HIV weltweit Organisationen dabei unterstützen, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern, den Zugang zu guter Gesundheitsversorgung zu verbessern und medizinische Ausbildung bzw. gesundheitliche Aufklärung voranzutreiben. Die finanziellen Mittel sollen dabei unterversorgte Communities erreichen, die am stärksten von der HIV-Epidemie und der COVID-19-Pandemie betroffen sind.
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Welt-Aids-Tag: Typische Markererkrankungen Hinweis auf HIV

HIV-infizierte Menschen leiden im Vergleich zur Normalbevölkerung häufiger unter Dermatosen. Im Verlauf einer unbehandelten HIV-Infektion treten häufig typische Markererkrankungen an Haut und Schleimhäuten auf. Werden solche Anzeichen früh erkannt, ist ein HIV-Test sofort durchzuführen. Dann kann eine effektive lebenslange antiretrovirale Behandlung früh beginnen und damit die Weiterverbreitung von HIV verhindert werden. Auch die Sterblichkeitsraten können gesenkt werden, denn Spätdiagnosen reduzieren den Behandlungserfolg. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDD) weist anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember auf die Bedeutung von Hautveränderungen als Indikatoren für HIV wie Exantheme mit begleitenden Lymphknotenvergrößerungen, orale und vulvovaginale Candidosen, Gürtelrose bis hin zu Kaposi-Sarkomen hin und empfiehlt dann HIV-Tests.
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HIV: Anhaltende virologische Suppression unter Kombinationstherapie

Aktuelle 144-Wochen-Daten einer noch laufenden Phase-2b-Dosisfindungsstudie zur antiretroviralen Aktivität, Verträglichkeit und Sicherheit von Islatravir in Kombination mit Doravirin im Vergleich zu Doravirin/Lamivudin/Tenofovir (DOR/3TC/TDF) bei antiretroviral therapienaiven Patient:innen mit HIV-1, zeigten eine anhaltende virologische Suppression der experimentellen, einmal täglichen, oralen Fixkombination aus den beiden Substanzen Doravirin/Islatravir (DOR/ISL). Nach 144 Wochen hatten vergleichbar viele therapienaive HIV-1 Patient:innen unter DOR/ISL eine Viruslast von < 50 HIV-RNA-Kopien/ml wie Patient:innen unter der Dreifachkombination DOR/3TC/TDF.
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HIV und Krebs: Früher Beginn antiretroviraler Therapie senkt Risiko

HIV-Patient:innen haben ein erhöhtes Risiko an Haut- und Schleimhautkrebs zu erkranken, auch wenn dank einer antiretroviralen Therapie das HI-Virus im Blut eigentlich nicht mehr nachweisbar ist. Eine neue Studie der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien, des Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases (LBI-RUD) und des CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zeigt nun, dass der Zeitpunkt des Starts der antiretroviralen Therapie einen Einfluss auf die Tumorentwicklung haben kann. Die Ergebnisse wurden aktuell im Fachjournal Immunity veröffentlicht.
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Langfristiger und nachhaltiger Erfolg einer HIV-Therapie – was ein Behandlungsregime können muss

Welche Kriterien muss ein belastbares Regime zur Behandlung einer HIV-Infektion erfüllen? Welchen Stellenwert haben solche Regime? Diese und weitere Fragen diskutierten Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Stellbrink, Hamburg, und PD. Dr. med. Stefan Esser, Essen, bei einem interaktiven Symposium im Rahmen des dagnä-Workshops 2021. Sie betonten dabei auch die Notwendigkeit eines patientenzentrierten, integrierten Versorgungsansatzes, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erreichen. Ein antiretrovirales Therapieregime (ART), das zentrale Forderungen an eine moderne HIV-Behandlung erfüllt, ist das Integrase-Strangtransfer-Inhibitorbasierte Single-Tablet-Regime Biktarvy® (Bictegravir/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid;BIC/FTC/TAF)*.
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HIV: DRIVE-AHEAD Studie – Ergebnisse zu Wirksamkeit und Sicherheit

Neue Studienergebnisse zeigen, dass unter der Fixdosiskombination aus dem NNRTI Doravirin (DOR) und den beiden NRTIs Lamivudin (3TC) und Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) die virologische Suppression bei gleichzeitig guter Verträglichkeit auch nach 192 Wochen kontinuierlicher Therapie bzw. 96 Wochen nach der Umstellung von Efavirenz/FTC/TDF aufrecht erhalten werden konnte. Diese im Rahmen der 96-Wochen dauernden offenen Erweiterungsstudie im Anschluss an den doppelblinden Teil der Phase-III-Studie DRIVE-AHEAD erhaltenen Ergebnisse, wurden im Juli 2021 auf der 11th IAS Conference on HIV Science als Late-Breaking-Poster vorgestellt. Nach 192 Wochen hatten 85% der Patientinnen und Patienten mit kontinuierlicher DOR/3TC/TDF-Therapie und 80% der Switch-Patienten und -Patientinnen eine Viruslast unter der Nachweisgrenze. Medikamenten-bedingte unerwünschte Ereignisse traten in der Erweiterungsstudie weniger häufig auf als in der doppelblinden Studie. Ebenso blieb das Verträglichkeitsprofil von DOR/3TC/TDF auch während der Erweiterungsstudie vorteilhaft: Nach dem Switch von EFV/FTC/TDF traten bei den Patientinnen und Patienten weniger neuropsychiatrische Nebenwirkungen auf sowie ein verbessertes Lipidprofil.
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HIV-1: EMA validiert Zulassungsantrag für lang wirkenden Capsid-Inhibitor Lenacapavir

Der Zulassungsantrag (MAA) für Lenacapavir, ein langwirksamer HIV-1-Kapsid-Inhibitor, wurde vollständig validiert und wird nun von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) geprüft. Die vorgeschlagene Indikation ist die Behandlung von HIV-1-Infektionen in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten bei Erwachsenen mit multiresistenten HIV-1-Infektionen, bei denen eine antiretrovirale Behandlung versagt.
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HIV: Behandlungserfolg neu definieren – Bedürfnissen gerecht werden

„Die Verfügbarkeit immer besserer Regime zur Behandlung einer HIV-Infektion haben die Ansprüche an die Therapie in den vergangenen Jahren steigen lassen“, so Prof. Dr. Jürgen Rockstroh, Bonn, bei einem Meet-the-Expert im Rahmen der virtuellen IAS-Jahrestagung 2021. Dabei sei ein holistischer Ansatz wichtig, der Menschen mit einer HIV-Infektion in die Lage versetzt, Behandlungsentscheidungen zu treffen, die mit einer besseren Gesundheit einhergehen. Ein antiretrovirales Therapieregime, das zentrale Forderungen an eine moderne HIV-Behandlung erfülle, sei das Integrase-Strangtransfer-Inhibitor (INSTI)-basierte Single-Tablet-Regime mit Bictegravir, Emtricitabin, Tenofoviralafenamid (BIC/FTC/TAF).
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HIV-1-Infektion: Neue Daten zu Islatravir + Doravirin und MK-8507

Auf dem virtuellen International Congress on Drug Therapy in HIV Infection „HIV Glasgow 2020“ wurden neue Daten zu 2 experimentellen HIV-Substanzen vorgestellt – zu Islatravir, einem oralen nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Translokations-Inhibitor (NRTTI) und zu MK-8507, einem oralen nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NNRTI), der einmal wöchentlich als Tablette eingenommen wird (1, 2).
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Behandlung und Prävention: Breit-neutralisierende Antikörper gegen HIV

Die Forschungsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Florian Klein am Institut für Virologie der Uniklinik Köln und am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) hat einen hocheffektiven Antikörper gegen HIV entdeckt. Während die Wirkung bisheriger Antikörper gegen HIV durch die Entwicklung viraler Resistenzen begrenzt wurde, kann der Antikörper namens 1-18 die Virusvermehrung anhaltend unterdrücken und hat somit ein großes Potenzial zur Prävention und Behandlung der HIV-Infektion.
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Versteckte HI-Viren im Visier

Das AIDS-Virus macht es der medizinischen Forschung nicht leicht. Zwar kann man die Virusvermehrung mit antiviralen Medikamenten wirksam verhindern, für eine Heilung müssen jedoch auch die latenten HIV-Reservoire in den Zellen aufgespürt und eliminiert werden. Ulmer Forscher wollen ein neues Verfahren entwickeln, um „schlafende“ HI-Viren gezielt zu aktivieren und sie dadurch empfänglich für die Immunantwort und antivirale Wirkstoffe zu machen. Die VolkswagenStiftung unterstützt dieses ungewöhnliche Projekt im Rahmen der Förderinitiative „Experiment!“ mit 100 000 Euro.
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