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Infektiologie | Beiträge ab Seite 2

Beiträge zum Thema Infektiologie

Wenn es gegen das Auftreten von Erkrankungen mit schwerwiegender Beeinträchtigung der Gesundheit, der Alltagskompetenz und der allgemeinen Lebensqualität vorbeugende Maßnahmen mit annähernd vollständiger Präventionswirksamkeit gibt, handelt es sich im Grunde genommen um einen Glücksfall in der Medizin. Eine solch günstige Konstellation ist prinzipiell bei allen impfpräventablen Infektionskrankheiten gegeben – aber auch bei Erkrankungen, die ebenfalls auf einer Infektion beruhen, die initial jedoch lange Zeit zurückliegt und jetzt aus ihrer Latenz erwacht und reaktiviert wird, wie es bei Herpes Zoster (HZ) der Fall ist. Hier erscheint es wichtig, frühzeitig diejenigen Personen zu identifizieren, die besonders gefährdet sind, eine Gürtelrose oder andere HZ-Manifestationen zu erleiden, um sie mit einer rechtzeitigen Impfung vor vermeidbarem Schaden zu bewahren.
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Gesundheitspolitik

Unterlagen zu Corona-Tests müssen länger aufbewahrt werden

Unterlagen von Corona-Teststellen müssen auch angesichts laufender Klärungen zu zweifelhaften Abrechnungen 4 Jahre länger bis Ende 2028 aufbewahrt werden. Das legt eine am 5. Dezember in Kraft getretene Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums fest. In der Begründung wird unter anderem auf noch laufenden Abrechnungsprüfungen in einzelnen Ländern und Ermittlungen gegen Teststellenbetreiber hingewiesen. Eigentlich wäre die Rahmenregelung zu den Tests zum Ende dieses Jahres ausgelaufen.
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Medizin

Erfolgreicher 3. Long-COVID-Kongress in Berlin: Ein Thema mit Handlungs- und Forschungsbedarf

Ein Kongress zum Austausch, zur Information und zur Wissenserweiterung – dieses Anliegen verfolgte der 3. Long-COVID-Kongress, der am 25. November 2024 in Berlin stattfand. Veranstaltet vom Ärzte- und Ärztinnenverband Long-COVID sowie dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) konnte die Veranstaltung gut 260 Personen aus Forschung und Medizin sowie Betroffene vor Ort in Berlin versammeln. Zusätzlich schalteten sich etwa 1.600 Personen in den Livestream ein, mit dem der öffentliche Teil des Programms übertragen wurde.
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Medizin

RSV-Impfung für Personen ab 60 Jahren jetzt in mehreren Bundesländern über Sprechstundenbedarf möglich

Aktuell steigt die Zahl der Atemwegserkrankungen in Deutschland wieder an (1). Vor diesem Hintergrund forderten die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) zuletzt dazu auf, vor allem Ältere und Risikopatient:innen gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zu impfen (2). Impfungen gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) von allen Personen ab 75 Jahren sowie Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren mit bestimmten Risikofaktoren für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf können ab sofort in mehreren Bundesländern über den Sprechstundenbedarf (SSB) bezogen werden (3, 4, 5, 6, 7). Die Impfung kann zusammen mit der saisonalen Grippeimpfung erfolgen (8).
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Medizin

Digitale Impferinnerungen können HPV-Impfquoten positiv beeinflussen

Die vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt:innen e.V. (BVKJ) entwickelte App „Meine pädiatrische Praxis“ wird bereits von zahlreichen Praxen zur Kommunikation mit ihren Patient:innen verwendet. Rund 1,3 Millionen Kinder und Jugendliche sind in der App registriert. Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) erhalten Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren automatisierte Erinnerungen an die Impfung gegen das humane Papillomvirus (HPV), die direkt auf das Smartphone der Patient:innen bzw. deren Eltern oder Sorgeberechtigten gesendet werden. Nach Erhalt der Benachrichtigung können diese freiwillig angeben, ob die Impfung bereits stattgefunden hat, ein Termin vereinbart wurde oder ob weitere Erinnerungen erforderlich sind. Diese Rückmeldungen wurden für 2022 erstmals und für 2023 erneut ausgewertet und legen nahe, dass die digitalen Erinnerungen zu höheren HPV-Impfquoten führen können.
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Medizin

Positive CHMP-Empfehlung für Vilobelimab zur Behandlung von SARS-CoV-2-induziertem akutem Atemnotsyndrom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für den Anti-C5a-Antikörper Vilobelimab ausgesprochen. Der Wirkstoff soll unter außergewöhnlichen Umständen für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit SARS-CoV-2-induziertem akutem Atemnotsyndrom (ARDS) zugelassen werden. Die Behandlung ist für Patient:innen vorgesehen, die systemische Kortikosteroide als Teil der Standardtherapie erhalten und auf invasive mechanische Beatmung (IMV), mit oder ohne extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), angewiesen sind.
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Medizin

Hepatitis-Screening wird in Deutschland wenig genutzt

Im Rahmen des Check-up 35 besteht für Patient:innen seit 2021 einmalig der Anspruch auf ein Screening auf eine Hepatitis-Infektion. Doch dieses Angebot ist vielen unbekannt, wie auch eine aktuelle Umfrage zeigt. Dr. Ramona Pauli, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Innere Medizin im MVZ am Isartor in München, erklärt im Interview, warum die frühe Diagnose entscheidend ist, welche Spätfolgen sie in ihrer Praxis beobachtet und wie eine bessere Aufklärung dazu beitragen könnte, die von der WHO angestrebte Eliminierung von Hepatitis B und C bis 2030 zu erreichen.
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Medizin

Mehr Impfangebote in Apotheken tragen dazu bei, Präventionslücken in Deutschland zu schließen

Impfungen gehören als Eckpfeiler der Prävention zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verhinderung von gefährlichen Infektionskrankheiten. Dennoch bestehen in Deutschland erhebliche Impflücken – obwohl sie nachweislich den Einzelnen und die Gemeinschaft schützen (1, 2). Der Ausbau niedrigschwelliger Impfangebote in Apotheken – ergänzend zu ärztlichen Praxen – könnte auch hierzulande zu einer Erhöhung der Impfquoten beitragen (1). Darin waren sich Expert:innen bei einer Vortragsreihe im Rahmen der expopharm, der größten europäischen pharmazeutischen Fachmesse, in München Mitte Oktober 2024 einig. Sie diskutierten bisherige Erfahrungen mit Apothekenimpfungen in anderen Ländern, in denen diese bereits etabliert sind, beleuchteten bestehende Impfbarrieren sowie Vorteile und betriebswirtschaftliche Aspekte für die Apothekerschaft.
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Medizin

Neuer Grippe-Impfstoff steht ab 2025 zur Verfügung

Zur Grippevorbeugung bei Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) jetzt alternativ zum bereits vorher empfohlenen Hochdosis-Impfstoff einen neuen, verstärkten Impfstoff. Dieser enthält zusätzlich den Hilfsstoff MF-59, um die Immunwirkung zu erhöhen. Ärzt:innen können diesen neuen Impfstoff ab Frühjahr 2025 bestellen, die Impfung wird ab Herbst 2025 für Patient:innen verfügbar sein.
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Medizin

STIKO empfiehlt nun auch MF-59-adjuvantierten Influenza-Impfstoff zur Grippeimpfung für Personen ab 60 Jahren

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat eine neue Empfehlung zur Grippeimpfung für Personen ab 60 Jahren veröffentlicht (1). Empfohlen wird entweder die Verwendung eines MF-59-adjuvantierten Influenza-Impfstoffs oder eines inaktivierten Hochdosis-Impfstoffs (1). Durch den Einsatz eines der beiden Impfstoffe ist gemäß der Bewertung der STIKO eine im Vergleich zum Standardimpfstoff verbesserte Wirksamkeit zur Verhinderung von Influenza-Erkrankungen in dieser Altersgruppe möglich. Die STIKO-Empfehlung basiert auf einer aktualisierten Auswertung einer im April 2024 veröffentlichten systematischen Literaturübersicht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sowie auf einer ergänzenden Literatursuche durch die STIKO- Geschäftsstelle (2).
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Gesundheitspolitik

STIKO empfiehlt zweiten Grippe-Impfstoff für Ü-60-Jährige

Zum Schutz gegen die Grippe empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für Menschen ab 60 ab sofort einen weiteren Impfstoff. Der Influenza-Wirkstoff enthält laut einer Mitteilung MF-59, ein Zusatz, der die Impfwirkung verstärkt. Insgesamt empfiehlt die STIKO für Menschen, die älter als 60 sind, damit nun zwei Grippe-Impfstoffe. Deren Wirksamkeit schätzen die Experten als gleichwertig ein.
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Infektiologie

Cytomegalie-Virus-Prophylaxe: Besser 200 Tage mit Letermovir

Empfänger:innen von Transplantaten sind extrem anfällig für Infektionen, mit einer Mortalitätsrate von etwa 20%. Das Cytomegalie-Virus (CMV) ist weit verbreitet und betrifft rund 80% der Bevölkerung. Bei immungeschwächten Personen kann es schwerwiegende Erkrankungen wie Enzephalitis, Pneumonitis, Kolitis, Myokarditis und Hepatitis hervorrufen. Daher ist die CMV-Prophylaxe mit Letermovir nach einer Transplantation besonders wichtig, da die Substanz die CMV-Infektionsraten innerhalb der ersten 100 Tage signifikant senken kann. Die Erweiterung der Prophylaxe auf 200 Tage könnte zudem sinnvoll sein, wie Dr. Elisa Sala, Ulm, auf dem 9th Congress on Controversies in Stem Cell Transplantation and Cellular Therapies (COSTEM) in Berlin erläuterte.
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Medizin

Post-COVID im Fokus: DZPG startet Forschungsprojekt FEDORA zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie

Langzeitfolgen nach einer SARS-CoV-2-Infektion betreffen zwischen 5% und 10% der Infizierten, und rund 0,5% entwickeln die schwerwiegendere postvirale Multisystemerkrankung ME/CFS („Chronic Fatigue Syndrome“). Die Post-COVID-Conditions (PCC) sind mittlerweile als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt, doch viele Betroffene kämpfen weiterhin mit Stigmatisierung und Falschdiagnosen. Nun startet das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt FEDORA („Federated network modeling of ecological complex dynamical patterns in post covid“), um Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für PCC zu verbessern und ein umfassendes Verständnis der komplexen Erkrankung zu entwickeln.
 
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Medizin

Borreliose: Neue Therapie als Alternative zu Antibiotika?

Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Europa. Die bakterielle Infektion kann bei den Betroffenen zu dauerhaften gesundheitlichen Problemen führen. Ein Forschungsteam der MedUni Wien hat nun bedeutende Fortschritte im Verständnis des Infektionsmechanismus erzielt und einen möglichen Weg für die Entwicklung zielgerichteter Therapien aufgezeigt, die nicht auf Antibiotika beruhen. Die Studie wurde  im „International Journal of Molecular Sciences“ publiziert (1).
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Gesundheitspolitik

Lauterbach wirbt für Grippeschutz- und Corona-Impfung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zur Grippeschutz- und Corona-Impfung aufgerufen. Der SPD-Politiker ließ sich in Berlin selbst gegen beides impfen und sagte im Anschluss, es sei jetzt eine sehr gute Zeit dafür. „Wir haben schon viele Corona-Infektionen. Im Abwassermonitoring steigen derzeit die Werte, somit ist die Impfung sinnvoll“, fügte er hinzu. Schwere Verläufe seien nach wie vor ein Risiko, insbesondere für ältere Menschen.
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RSV

RSV-Impfung als neue Standardimpfung ab 75 und Indikationsimpfung ab 60 Jahren

Der Bekanntheitsgrad des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kann mit seiner Verbreitung überhaupt nicht Schritt halten. Allenfalls in der Pädiatrie wusste man etwas mit RSV anzufangen, weil das Virus bei den Allerkleinsten zu den heftigsten Symptomen akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) führen kann. Davon aber, dass ein großer Teil der jährlich wiederkehrenden sogenannten grippalen Infekte auf diesen ARE-Erreger zurückzuführen ist, hatte jahrelang kaum jemand Notiz genommen. Inzwischen aber ist RSV ein Paradebeispiel dafür, wie der medizinische Fortschritt die Sicht auf die tatsächlichen Verhältnisse grundlegend verändert. Denn erst jetzt, mit der Einführung der Möglichkeit, gegen RSV zu impfen, wurde das Bewusstsein dafür geweckt, dass dieses Virus insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Grunderkrankungen schon immer ein hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko in sich birgt.
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