Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 13

Nicht alle Gene im Körper sind dauerhaft angeschaltet, viele bleiben stillgelegt, bis sie durch verschiedene Prozesse aktiviert werden. Auslöser können äußere Einflüsse wie der Lebensstil sein, aber auch Erkrankungen und deren Behandlungen. Ein aktuelles Beispiel sind die blutbildenden Stammzellen im Knochenmark. Sie werden erst aktiviert, wenn der Organismus vermehrt rote Blutkörperchen aufbaut, beispielsweise während einer Schwangerschaft oder nach einem größeren Blutverlust. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der University of Texas (USA) zeigen in ihrer kürzlich in „Science" veröffentlichten Studie (1), dass genetische Elemente, sogenannte Retrotransposons, für die Aktivierung der blutbildenden Stammzellen zuständig sind.
Lesen Sie mehr 
Empfänger:innen von Transplantaten sind extrem anfällig für Infektionen, mit einer Mortalitätsrate von etwa 20%. Das Cytomegalie-Virus (CMV) ist weit verbreitet und betrifft rund 80% der Bevölkerung. Bei immungeschwächten Personen kann es schwerwiegende Erkrankungen wie Enzephalitis, Pneumonitis, Kolitis, Myokarditis und Hepatitis hervorrufen. Daher ist die CMV-Prophylaxe mit Letermovir nach einer Transplantation besonders wichtig, da die Substanz die CMV-Infektionsraten innerhalb der ersten 100 Tage signifikant senken kann. Die Erweiterung der Prophylaxe auf 200 Tage könnte zudem sinnvoll sein, wie Dr. Elisa Sala, Ulm, auf dem 9th Congress on Controversies in Stem Cell Transplantation and Cellular Therapies (COSTEM) in Berlin erläuterte.
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Hausärzte verteidigen telefonische Krankschreibung

Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband verteidigt die telefonische Krankschreibung gegen Kritik von Arbeitgeberseite. „Die Einführung der Telefon-AU war aus medizinischer Sicht sinnvoll und ist bisher eine der ganz wenigen erfolgreichen politischen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens“, sagte die Co-Vorsitzende des Verbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, der „Rheinischen Post“.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Im Tiermodell: Forschenden gelingt Umwandlung von nicht-neuronalen Zellen zu Nervenzellen im Gehirn

Einem Forschungsteam der Universitätsmedizin Mainz ist es in Zusammenarbeit mit dem King’s College London gelungen, nicht-neuronale Zellen direkt im Gehirn in Nervenzellen mit spezifischen funktionellen Eigenschaften umzuwandeln (1). Die im Tiermodell gewonnenen Erkenntnisse zur zellulären Umprogrammierung im Gehirn könnten eine wichtige Rolle für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze bei neurologischen und neuropsychiatrischen Erkrankungen einnehmen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Post-COVID im Fokus: DZPG startet Forschungsprojekt FEDORA zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie

Langzeitfolgen nach einer SARS-CoV-2-Infektion betreffen zwischen 5% und 10% der Infizierten, und rund 0,5% entwickeln die schwerwiegendere postvirale Multisystemerkrankung ME/CFS („Chronic Fatigue Syndrome“). Die Post-COVID-Conditions (PCC) sind mittlerweile als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt, doch viele Betroffene kämpfen weiterhin mit Stigmatisierung und Falschdiagnosen. Nun startet das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt FEDORA („Federated network modeling of ecological complex dynamical patterns in post covid“), um Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für PCC zu verbessern und ein umfassendes Verständnis der komplexen Erkrankung zu entwickeln.
 
Lesen Sie mehr 
Medizin

Chronische Niereninsuffizienz: Intervenieren Sie frühzeitig!

Erkrankungen wie Niereninsuffizienz und/oder Typ-2-Diabetes und/oder kardiovaskuläre Erkrankungen beschleunigen wechselseitig die Progression und erhöhen das Komplikationsrisiko für Hospitalisierungen oder kardiovaskuläre Mortalität.1–4 Bereits bei der Diagnose einer chronischen Niereninsuffizienz sind Ihre Patientinnen und Patienten daher kardiorenal-metabolischen Risiken ausgesetzt. Einmal etabliert, liegen in der Regel bereits Gefäß- und/oder Gewebeschädigungen vor.5,6
Doch welche Patientinnen und Patienten sind besonders gefährdet und wie kann das Risiko gesenkt werden? Erhöhter Blutdruck, abnehmende Nierenfunktion und/oder erhöhte Blutzuckerwerte können erste Warnzeichen sein. Um die Anzeichen einer chronischen Niereninsuffizienz rechtzeitig zu erkennen, lohnt sich daher ein frühzeitiges Screening.7–9
Lesen Sie mehr 
Medizin

Neue Hinweise auf Langzeitwirkung von Prasinezumab bei Parkinson

Bei Morbus Parkinson kommt es zu Aggregationen und Ablagerungen von alpha-Synuclein im Gehirn – deren Reduktion ist ein wichtiger Ansatzpunkt für mögliche Therapien. Anfang 2024 hat eine Subgruppenanalyse der PASADENA-Studie angedeutet, dass Patient:innen mit einem schnelleren Krankheitsverlauf in der Frühphase der Erkrankung innerhalb eines Jahres von einer Therapie mit dem Alpha-Synuclein-Antikörper Prasinezumab profitieren könnten (1). Nun wurde eine weitere Post-hoc-Analyse veröffentlicht, die darauf hindeutet, dass eine längere Gabe von Prasinezumab das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen könnte (2, 3). Mit bisherigen Therapien lässt sich Parkinson nur symptomatisch behandeln. Sollten weitere Studien die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit von Prasinezumab bestätigen, wäre dies ein Durchbruch für die Parkinson-Therapie und die Lebensqualität der Betroffenen.
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Kasse: Viele Krankheitsausfälle im Sommer

Krankheitsausfälle im Job sind nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit auch im Sommer auf einem hohen Stand geblieben. Fast ein Drittel der Erwerbstätigen (30,5%) war demnach im Zeitraum von Juli bis einschließlich September mindestens einmal krankgeschrieben, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten mitteilte. Das sei für ein Sommer-Quartal mit hohen Temperaturen und vielen Ferienwochen ungewöhnlich. Insgesamt lag der Krankenstand bei 5,0%. An jedem Tag des dritten Quartals waren also im Schnitt 50 von 1.000 Beschäftigten krankgeschrieben.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Zulassungsempfehlung für Eplontersen für die Behandlung der ATTR-PN

Der Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP hat Eplontersen in der EU zur Zulassung für die Behandlung der hereditären Transthyretin-vermittelten Amyloidose bei erwachsenen Patient:innen mit Polyneuropathie (ATTR-PN) im Stadium 1 oder 2 empfohlen. Die hereditäre ATTR-PN ist eine Erbkrankheit, bei der es zu Ablagerungen von fehlgefalteten Monomeren des Transportproteins Transthyretin (TTR) im peripheren Nervensystem kommt. Dies führt zu einer Schädigung der peripheren Nerven und verläuft ohne Behandlung im Allgemeinen innerhalb eines Jahrzehnts tödlich.
Lesen Sie mehr