DIVI fordert umgehend bundesweit einheitliche Maßnahmen zur größtmöglichen Kontaktbeschränkung
Die Lage in der Pandemie war aus Sicht der Intensiv- und Notfallmedizin noch nie so bedrohlich und ernst wie heute. Schon vor Weihnachten werden wir mehr als 6.000 Patienten mit COVID-19 auf den Intensivstationen behandeln müssen – und damit wird das bisherige Allzeithoch des letzten Jahres mit Sicherheit deutlich überschritten.
Als Intensiv- und Notfallmediziner sehen wir keine andere Möglichkeit, als sofort bundesweit einheitliche notbremsende Maßnahmen zur größtmöglichen Kontaktbeschränkung zu fordern. Das kann – wenn notwendig – auch ein zeitlich begrenzter Lockdown sein.
Wir brauchen konkrete Maßnahmen, um die aktuelle dramatische pandemische Entwicklung umgehend zu stoppen. Als Grundlage hierfür muss die epidemische Lage nationaler Tragweite als Gesetz reaktiviert werden, um bundeseinheitliche Maßnahmen schnell durchsetzen zu können.
Um unsere Patienten und Mitarbeiter zu schützen und die Kliniken vor dem Kollaps zu bewahren, müssen bzw. muss ebenfalls – insofern medizinisch vertretbar – umgehend:
- alle bundesweit nicht dringend medizinisch notwendigen Eingriffe und Behandlungen nicht mehr vorgenommen werden und das Personal in die Intensiv- und Notfallbereiche umgesetzt werden.
- mindestens 1 Million Impfungen und Booster-Impfungen pro Tag verabreicht werden.
- die Impfpflicht für alle Erwachsenen umgesetzt werden, um eine sehr wahrscheinliche fünfte und sechste Welle verhindern zu können.
Angesichts der neu festgestellten Omikron-Variante – und in dem Wissen, noch kaum Kenntnisse über diese zu besitzen – gilt es aber mehr denn je, umsichtig und vorausschauend zu handeln.
Wir brauchen eine leistungsstarke Intensiv- und Notfallmedizin zur Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit. Diese können wir aber nur aufrechterhalten, wenn die Politik jetzt umgehend handelt! Hier braucht es konkrete wie auch nachhaltige Maßnahmen.
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Erschienen am 30.11.2021 • Gemeinsame Stellungnahme unterstützt die von der Leopoldina geforderten Maßnahmen zur Eindämmunng der 4. Corona-Infektionswelle.
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Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)