„Medical Bridge“ in die Ukraine: Initiative organisiert Medizinbrücke zur bedarfsorientierten Versorgung
Meldungen aus der Ukraine über den Beschuss militärischer und ziviler Einrichtungen, darunter auch Krankenhäuser, reißen seit Wochen nicht ab. Die Gesamtlage verschlechtert sich zunehmend, die Versorgung der Bevölkerung wird immer schwieriger. Das gilt auch für die Medizin: Diabetiker, Epileptiker und Krebskranke erhalten keine Medikamente mehr, Sauerstoff wird knapp, für wichtige Operationen fehlen OP-Bestecke und andere Instrumente. Die Erfassung des Bedarfes, der Abgleich der Bestände verschiedener Anbieter und die Lieferlogistik stehen unverändert vor großen Herausforderungen.
Service für Hersteller und Hilfsorganisationen
MedicalBridge ist zugleich ein Service für Hersteller und Hilfsorganisationen. „Hersteller und Hilfsorganisationen können das, was sie spenden oder beschaffen, über uns auf der Plattform sichtbar machen. Damit herrscht Transparenz über Bedarf und Angebot. Was nicht vorhanden ist“, so Thole, „kann von Firmen und Hilfsorganisationen z.B. gezielt aus Spenden beschafft werden.“ Für staatliche Stellen der Ukraine, Deutschlands und der EU wird so auch ein Controlling der Versorgungskette von medizinischen Hilfslieferungen möglich.Unabhängig von den Systemen der Krankenhäuser
MedicalBridge arbeitet dabei bewusst unabhängig von den Systemen der Krankenhäuser. „Unsere Plattform funktioniert auch dann, wenn das Krankenhaus beschädigt oder die IT dort ausgefallen ist“, so Thole. „Wir sind kompatibel für alle Krankenhäuser, ohne dass diese erst Schnittstellen programmieren oder Software installieren müssen. Das System ist frei verfügbar und erreichbar. Wir bieten ein medizinisches Bestellsystem für das Smartphone in der Hosentasche an.“Die Logistik organisiert MedicalBridge zusammen mit einem dafür spezialisierten Pharma-Großhändler und den Profilogistikern von DB Cargo und deren Schienenbrücke. Weitere Unternehmen, Händler und Logistiker können angeschlossen werden. Um neben Medikamenten und Medizinprodukten auch medizinische Geräte bedarfsorientiert liefern zu können, finden bereits Gespräche mit weiteren erfahrenen Partnern statt.
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Erschienen am 18.03.2022 • Die geflüchteten Menschen aus der Ukraine können sich in Deutschland auf eine umfassende und unbürokratische medizinische Versorgung verlassen.
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MedicalBridge ging am 4. April an den Start. Die Plattform ist cloudbasiert, multilingual und datenschutzkonform, „anschlussfähig für alle Unternehmen und Organisationen, die helfen wollen“, betont Henning Thole. „Wir laden alle Hilfswilligen aus der Pharma- und Medizinproduktebranche sowie Hilfsorganisationen ein, sich zu beteiligen und die Plattform so zu einem starken Instrument der medizinischen Notfall-Versorgung zu machen.“Quelle:
Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG)