Schweizer stimmen radikaler Änderung der Organspende-Regeln zu
Viele Schwerkranke, die eine Organtransplantation brauchen, aber wenig Organspender: Die Not der Wartenden will die Schweiz jetzt mit einer ganz neuen Regelung lindern.
Mit Widerspruchslösung dem Mangel an Spenderorganen entgegenwirken
Bislang gilt in der Schweiz wie in Deutschland statt der Widerspruchs- die Zustimmungslösung: Organe dürfen nur Menschen entnommen werden, die sich dazu bereit erklärt haben, etwa mit einem Organspendeausweis oder einem Eintrag in einem Online-Register. Die Regierung hofft nun, den Mangel an Spenderorganen zu beheben. Gegner der Neuregelung hatten argumentiert, die Widerspruchslösung sei unethisch. Sie erhöhe den Druck auf Menschen, die keine Organe spenden wollen.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Spenderorganmangel: Deutsche Herzgesellschaften und Herzstiftung befürworten eine erneute Diskussion zur Widerspruchslösung
Erschienen am 04.03.2023 • Strukturelle Verbesserungen im Transplantationswesen für Organspende zusätzlich zur Widerspruchslösung notwendig. Mehr erfahren Sie hier!
Erschienen am 04.03.2023 • Strukturelle Verbesserungen im Transplantationswesen für Organspende zusätzlich zur Widerspruchslösung...
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Starker Rückgang bei Organspenden
Erschienen am 11.04.2022 • Ist die Arbeitsüberlastung in den Kliniken ein Grund für den Rückgang der Organspenden?
Erschienen am 11.04.2022 • Ist die Arbeitsüberlastung in den Kliniken ein Grund für den Rückgang der Organspenden?
Weitere Themen der Volksabstimmung: Frontex und Streamingdienste
Auch die anderen nationalen Vorlagen kamen bei der Volksabstimmung durch: Gut 71,48% Zustimmung gab es zur Erhöhung des Schweizer Beitrags für die europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Das Land gehört zum Schengen-Raum, in dem die Grenzkontrollen weitgehend abgeschafft wurden und profitiert dadurch vom Schutz der EU-Außengrenzen. Gegner aus dem linken Lager hatten argumentiert, die Frontex müsse abgeschafft werden, weil sie nach ihrer Meinung schutzbedürftige Menschen aus dem Schengen-Raum fernhält.Ebenso müssen Streamingdienste und ausländische Fernsehsender mit Schweizer Werbefenster künftig 4% ihres Schweizer Umsatzes in Schweizer Produktionen investieren. Die Zustimmung dafür lag bei 58,42%. Das soll 18 Millionen Franken (17,3 Mio Euro) für das heimische Filmschaffen bringen. Zudem müssen Streamingdiensten künftig 30% europäische Filmen oder Serien anbieten. Für Fernsehsender gilt eine ähnliche Quote schon lange. Die EU hat ähnliche Regeln.Quelle:
dpa