Samstag, 21. Dezember 2024
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Medizin

Diagnostik und Therapie der Netzhautvenenthrombose

Diagnostik und Therapie der Netzhautvenenthrombose
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Unbehandelt können die Folgen eines Blutgerinnsels in der Netzhaut die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut schädigen und bis zur Erblindung führen. Woran Betroffene eine Netzhautvenenthrombose erkennen, wie die Behandlung aussieht und wie sich das persönliche Thrombose-Risiko reduzieren lässt, erklären Experten der Stiftung Auge.

Einschränkungen des Sehvermögens durch Netzhautvenenthrombose

Infolge der Thrombose kommt es zu einem Blutstau und der Druck in dem betroffenen Blutgefäß steigt. Flüssige Bestandteile des Blutes können in die Netzhaut übertreten und sich dort als Ödeme ansammeln. Eine Netzhautvenenthrombose macht sich vor allem durch Einschränkungen des Sehvermögens bemerkbar. „Betroffene können oft nur eingeschränkt oder wie durch einen Schleier sehen“, so Netzhautspezialist Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. Je nachdem, ob die Thrombose einzelne Venenäste oder die Zentralvene betrifft, treten diese Sehstörungen nur in Teilen des Gesichtsfelds oder aber im gesamten Gesichtsfeld auf.

Ziel ist die Verbesserung der Durchblutung der Netzhautvene

Die Behandlung einer Augenvenenthrombose zielt darauf ab, die Durchblutung der Netzhautvene zu verbessern, sodass sich der Blutstau auflöst. Dabei arbeiten Augenärzte in der Regel mit Internisten zusammen. Zudem spritzen Augenärzte bei Bedarf Anti-VEGF-Inhibitoren direkt in den Glaskörper, die die undichten Gefäße abdichten und das Ödem besonders in der Netzhautmitte reduzieren können. „Auch ein Lasereingriff kann sinnvoll sein, wenn es aufgrund von nichtdurchbluteten Netzhautarealen zu Gefäßneubildung kommt“, sagt der Experte. Ein schneller Therapiebeginn und die Lage der Thrombose entscheiden darüber, ob sich das Sehvermögen wieder regenerieren kann. „Bei Venenverschlüssen abseits des Netzhaut-Zentrums stehen die Heilungschancen meist besonders gut. Ist hingegen die Makula in der Netzhautmitte betroffen, wo die Dichte an Sehzellen am höchsten ist, können Sehstörungen zurückbleiben“, so Augenarzt Holz.

Erhöhtes Risiko für eine Augenvenenthrombose bei Diabetes und Hypertonie

Wer an Erkrankungen leidet, die die Gefäße im gesamten Körper schwächen, hat auch ein erhöhtes Risiko für eine Augenvenenthrombose. Zu diesen Erkrankungen zählen etwa Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte aber auch Augenerkrankungen wie Glaukom. Auch der Lebensstil hat einen wesentlichen Einfluss auf Gefäßverschlüsse. „Wer nicht raucht, wenig Alkohol trinkt, sich viel bewegt und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet, senkt sein Thrombose-Risiko“, erklärt Professor Dr. med. Gerd Geerling, Mediensprecher der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf. Daher sei es gerade für Risikopatienten wichtig, auf einen gesunden Lebensstil zu achten und bei einer morgendlichen Sehminderung rasch einen Augenarzt aufzusuchen.

Quelle: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA), Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

Literatur:

https://www.stiftung-auge.de/wp-content/uploads/2018/02/venenverschluss.pdf



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