DiGA glucura gibt Lebensstilempfehlungen für Menschen mit T2D
Die neue DiGA glucura zieht individuelle Glukosereaktionen heran, um Betroffenen personalisierte Ernährungsempfehlungen zu geben. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz erhalten Nutzer:innen auf sie zugeschnittene Lebensstilempfehlungen und werden Schritt für Schritt an die Hand genommen, um ihre Blutzuckerwerte effektiv und dauerhaft zu senken. Der multimodale therapeutische Ansatz überträgt die Erkenntnisse aus der personalisierten Ernährungstherapie, der Bewegungstherapie und der Verhaltensintervention in eine DiGA. glucura richtet sich an Personen mit einem nicht insulinbehandelten
Typ-2-Diabetes ab einem Alter von 18 Jahren und ist mit den Betriebssystemen Apple iOS ab Version 14.0 und Google Android ab Version 8.0 verfügbar. Als begleitender „Lebensstil-Assistent“ für T2D-Betroffene entspricht glucura den Vorgaben der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes, die eine nicht-medikamentöse Basistherapie als Grundlage der Behandlung vorsehen ƒ(1).
Empfehlungen werden anhand der individuellen Ernährung abgegeben
Ziel der DiGA ist es, die postprandialen Blutzuckerreaktionen nach ähnlichen Mahlzeitentypen aufzuzeigen und Betroffenen Hilfestellungen für eine niedrig-glykämische Ernährung zu geben. Dafür startet glucura mit einer 10-tägigen Sensorphase, in der das Programm über einen CGM-Sensor die Gewebeglukose misst. In dieser Zeit ernähren sich die Nutzer:innen wie gewohnt und führen ein Ernährungs- und Aktivitätentagebuch in der glucura-App. Die eingetragenen Mahlzeiten werden anhand der Glukosedaten analysiert und daraus individuelle Ernährungsempfehlungen errechnet. Anschließend schlägt die DiGA den Patient:innen jede Woche ein leicht umsetzbares, personalisiertes Wochenziel vor. Dabei können die Nutzer:innen selbst wählen, ob sie sich beispielsweise ein Wochenziel für bestimmte Mahlzeiten oder für ihre Bewegung vornehmen wollen. Als Hilfestellung bietet glucura eine Palette von Rezepten sowie Bewegungstutorials und nimmt die Nutzer:innen Schritt für Schritt an die Hand.
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Erschienen am 11.12.2023 • Die optoakustische Bildgebungsmethode RSOM kann Aufschluss über die Schwere einer Diabeteserkrankung geben. Mehr dazu erfahren Sie hier!
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Reduktion von BMI und HbA1c
Erste Pilotstudiendaten (2) mit Personen mit T2D zeigen, dass mit glucura über 3 Monate der HbA1c im Vergleich zur Standardbehandlung um -0,79%-Punkte ((-1,11; -0,47), n=64, p<0,001) gesunken ist. Doppelt so viele Patient:innen waren nach glucura im therapeutischen Zielbereich (definiert als HbA1c < 7,0%) wie vor der Anwendung (61% vs. 31%). 34% von ihnen erreichten sogar einen HbA1c unter 6,5%, was als Stoffwechselnormbereich definiert und damit ein Hinweis auf Remission ist. Auch der BMI nahm um mehr als einen Punkt ab (-1,25 kg/m
2; (-1,61; -0,90), n=61, p<0,001) und die gesundheitsbezogene Lebensqualität stieg an (körperliche Summenskala des SF-36 +2,44; (+0,87; +4,00), n=59, p=0,003). 77% der Teilnehmer:innen berichteten über eine subjektive Verbesserung ihres Allgemeinzustandes nach Anwendung von glucura (gemessen mit dem PGIC). Das Disease Management Programm (DMP) definiert für alle Patient:innen einen Zielkorridor von 6,5 bis 7,5%. Die Wirksamkeit wird derzeit in einer randomisiert-kontrollierten, zweiarmigen Studie überprüft, die am Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm (IfDT) Ulm unter der Leitung von Dr. Guido Freckmann stattfindet (3).
(1) Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes.
(2) Wissenschaftliches Evaluationskonzept glucura vom 29.11.2023.
(3) DRKS Studieneintrag https://drks.de/search/de/trial/DRKS00032537, letzter Zugriff: 05.03.2024.