Was ist HPV?
Die humanen Papillomviren (HPV) sind Viren, mit denen sich 80% aller Menschen infizieren, ohne es zu bemerken. Bei 10% der Fälle bleibt die Infektion dauerhaft bestehen und kann verschiedene Krebsarten auslösen. Die Viren werden von Mensch zu Mensch über Haut und Schleimhäute übertragen, meist bei sexuellen Kontakten. Die HP-Viren können verschiedene Krebsarten auslösen: Gebärmutterhalskrebs, Mund- und Rachenkrebs, Analkrebs, Vaginalkrebs, Vulvakrebs, Peniskrebs.
Frühe Impfung verhindert HPV-bedingten Krebs
Es gibt eine lang erprobte und gut wirksame Impfung gegen humane Papillomviren. Die Kosten für die Impfung für Kinder und Jugendliche ab 9 Jahren werden von den gesetzlichen und in der Regel von den
privaten Krankenkassen übernommen.
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HPV-positiv: Was nun?
Erschienen am 08.04.2021 • Neuregelung der Krebsvorsorge führt zu vielen Nachfragen beim Krebsinformationsdienst – Lesen Sie mehr auf www.journalmed.de!
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©Jochen Schönfeld / Fotolia.de
STIKO-Empfehlung zur HPV-Impfung: ab 9 Jahren, vor dem ersten Sexualkontakt
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV im Alter von 9 – 14 Jahren, idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt. Dann ist der Immunschutz am effektivsten. Die Nachholimpfung ist bis 17 Jahre empfohlen.
WHO empfiehlt HPV-Impfung weltweit
Die Impfung gibt es seit 2006 und sie gilt als sicher und gut verträglich. Der HPV-Impfstoff schützt vor einer Infektion mit den wichtigsten HPV-Typen und kann somit bestimmte Krebsarten verhindern. Die WHO empfiehlt die HPV-Impfung weltweit.
Wer impft gegen HPV?
Die Impfung erfolgt durch Fachärzt:innen aus den Bereichen Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin, Gynäkologie und Urologie. Sie geben Ihnen gerne weitere Informationen. Sprechen Sie sie an und informieren Sie sich.
Vision Zero und Deutsches Krebsforschungszentrum fordern bessere Prävention gegen HPV-bedingte Krebserkrankungen
Das Deutsche Krebsforschungszentrum und der Vision Zero e.V. sprechen sich dafür aus, dass:
- die Empfehlung der HPV-Impfung als „dringend“ eingestuft wird (wie z.B. die Masern-Impfung)
- bundesweite, zielgruppengerechte Aufklärungs- und Informationskampagnen durchgeführt werden,
- ein bundesweites Einladungs- und Erinnerungssystem implementiert wird,
- der Zugang zur HPV-Impfung niedrigschwellig wird, z.B. über Schul- und Nachholprogramme
- die impfenden Facharztgruppen für eine regelmäßige Überprüfung des Impfstatus, Beratungsangebote und Durchführung der Impfung eine Vergütung erhalten und
- dass ein bundesweites HPV-Impfregister mit wissenschaftlicher Evaluierung geschaffen wird.
Niedrige HPV-Impfquoten in Deutschland
Denn trotz des eindeutig belegten Schutzes durch die Impfung sind in Deutschland immer noch zu wenige Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft: 2021 betrug die Quote vollständig gegen HPV geimpfter 15-jähriger Mädchen 54%, die der 15-jährigen Jungen nur 26% (1). In Ländern wie Großbritannien, Schweden oder Norwegen liegen die Impfquoten bei 15-jährigen Mädchen mit über 80% deutlich höher.
Flyer des dkfz und vision zero
(1) RKI, KV-Impfsurveillance; Epidemiologisches Bulletin, 48, 2022; RKI-Ratgeber Humane PapillomvirenRKI, KV-Impfsurveillance; Epidemiologisches Bulletin, 48, 2022; RKI-Ratgeber Humane Papillomviren