Schmerztherapeutische Interventionen an der Wirbelsäule mit strahlungsfreiem Ultraschall
Schmerztherapeutische Interventionen an der Wirbelsäule sind nicht neu – sie sind unter Anwendung der Computertomografie bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Wirbelsäulenbeschwerden seit Jahrzehnten etabliert. Neu ist allerdings, dass diese Verfahren auch unter Anwendung des strahlungsfreien Ultraschalls durchgeführt werden können. Durch die Anwendung der Sonografie können Röntgenstrahlen vermieden werden, was zur Reduktion von Strahlenbelastung führt. Zahlreiche Studien belegen, dass es dabei nicht zu Einschränkungen in der Behandlungsqualität kommt. „Der Einsatz moderner Ultraschallgeräte bietet enorme diagnostische und therapeutische Möglichkeiten in der Schmerzmedizin“, sagt Dr. med. Karsten Pracht, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin an den Sana Kliniken Leipziger Land in Borna. Ultraschallgestützte Interventionen hätten vor allem in der Diagnostik und bei akuten Bandscheibenvorfällen eine sehr gute Evidenz (s. Literaturquellen).
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Kinder und Sport: Alarmzeichen Rückenschmerz
Erschienen am 24.06.2021 • Bei Kindern und Jugendlichen, die intensiv Sport treiben, sollte man auf Alarmzeichen wie Kreuz- und Rückenschmerzen unbedingt achten. Bei der noch wachsenden Wirbelsäule kann es – im Unterschied zum Erwachsenen – zu echten strukturellen Problemen kommen. Werden diese nicht erkannt und therapiert, sind Schäden im Erwachsenen-Alter vorprogrammiert. Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) beleuchtet dieses Thema intensiv auf ihrem 36. Jahreskongress am 1. und 2. Juli. In Live-Streams und „on demand-Sitzungen“ tauschen sich Hunderte Ärzte, Physiotherapeuten und Wissenschaftler zu Neuigkeiten in der Sportmedizin aus.
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Facettenblockade der schmerzverursachenden Wirbelgelenke
Pracht und seine Mitarbeiter führen die ultraschallgestützten Interventionen seit rund 4 Jahren durch. In der Regel handelt es sich dabei um sogenannte Facettenblockaden. Dabei führen die Ärztinnen und Ärzte unter Ultraschallkontrolle eine Punktionsnadel an das schmerzverursachende Wirbelgelenk oder die gereizte Nervenwurzel und spritzen anschließend ein Schmerzmittel – gegebenenfalls in Kombination mit einem Kortison – zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. „Unser Ziel ist es, den Schmerz so weit zu reduzieren, um weitere Maßnahmen zum muskulären Aufbau wie zum Beispiel Physiotherapie durchführen zu können“, erklärt Pracht, der auch der Leiter der Sektion Anästhesiologie der DEGUM ist. Unter den akuten Schmerzen sei es den Betroffenen oftmals kaum möglich, physiotherapeutische Übungen auszuhalten. „Ohne die Intervention wären hohe Dosen von
Opioiden notwendig, die den ganzen Körper negativ beeinträchtigen würden, auf diese Weise aber überflüssig sind“, so der Experte. Die ultraschallgestützten Interventionen seien Bestandteil eines multimodalen schmerztherapeutischen Konzeptes und dürften niemals losgelöst voneinander betrachtet werden.
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Rückenschmerzen: Ein Drittel der Deutschen geht mehrfach im Jahr nicht zur Arbeit
Erschienen am 29.05.2017 • Laut einer aktuellen GfK-Umfrage hat mehr als die Hälfte aller Deutschen mindestens zehnmal im Jahr Rückenschmerzen.
Die von der Medserena AG beauftragte GfK-Umfrage zeigt, dass 34,5 Prozent aller Deutschen an bis zu sieben Tagen im Jahr aufgrund von Rückenschmerzen nicht ihren alltäglichen Aufgaben nachgehen. Betrachtet man die befragten Berufsgruppen genauer, so liegt der höchste Anteil bei den Angestellten (36,7 Prozent). Das verursacht Jahr für Jahr einen hohen wirtschaftlichen Schaden für die Arbeitgeber. Nur durch verbesserte medizinische Untersuchungsmethoden und zielgerichtete Therapien kann das kostspielige Problem des deutschen Rückenleidens gelöst werden.
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Ultraschallgeführte Verfahren bei peripheren Nervenschmerzen Goldstandard
Ultraschallgeführte Verfahren können aber auch an peripheren Nerven am gesamten Körper eingesetzt werden und gelten hier bereits als Goldstandard. „Um Schmerzen zu behandeln, müssen wir zunächst ihren Ursprung exakt zuordnen“, erklärt Pracht. „Wenn ein gemischtes Nervenversorgungsgebiet vorliegt, kann ich mit unserem Verfahren gezielt einen Nerv ausschalten, ohne andere Nerven mit zu blockieren.“ Das funktioniere nur für wenige Stunden. Man könne so jedoch herausfinden, ob der Schmerz durch einen oder durch mehrere Nerven bedingt ist und durch welche. Im Anschluss könnten die Schmerzmediziner die Therapie individuell planen.
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Wenn Stress den Rücken krank macht: Rückenschmerzen – eine Volkskrankheit
Erschienen am 21.10.2019 • In Deutschland sind Rückenprobleme die Volkskrankheit Nummer 1. Laut dem DAK Gesundheitsreport leiden 75 % der Berufstätigen in Deutschland mindestens einmal im Jahr an Rückenbeschwerden – der zweithäufigste Grund für eine Krankschreibung. Manchmal ist die Ursache schnell gefunden, beispielsweise wenn der Patient kürzlich einen Unfall hatte oder an einer Erkrankung der Wirbelsäule leidet, und die Beschwerden lassen sich dementsprechend behandeln. Viel häufiger jedoch steht nach umfangreicher medizinischer Abklärung keine körperlich bedingte Ursache fest. Dann gilt es das Augenmerk, statt auf mechanische Ursachen, mehr auf die Seele der Betroffenen zu richten. „In solchen Fällen lohnt sich oftmals ein Blick auf die Lebensumstände und -gewohnheiten der Patienten, denn Stress kann auch verantwortlich für die Beschwerden sein“, unterstreicht Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin.
Erschienen am 21.10.2019 • undefined
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Weiterbildungscurriculum für Interventionen der Schmerztherapie 2021
Die Sektion Anästhesiologie der DEGUM bietet seit 2021 ein Weiterbildungscurriculum für Interventionen der Schmerztherapie an, darunter auch die Interventionen an der Wirbelsäule. Der 5-Tages-Kurs ist für alle Fachrichtungen offen und wird von DEGUM-Experten verschiedener Disziplinen betrieben. „Wir möchten dadurch die schonenden, strahlungsfreien und viel kostengünstigeren ultraschallgestützten Interventionen in der Breite der Ärzteschaft verankern“, sagt Pracht abschließend.