Freitag, 22. November 2024
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Diabetes Typ 2: Informationen und Unterstützung trotz Kontaktbeschränkungen

Diabetes Typ 2: Informationen und Unterstützung trotz Kontaktbeschränkungen
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Sie kann sich schleichend entwickeln, jahrelang keine Symptome hervorrufen und trotzdem bereits unbemerkt Organe schädigen: Diabetes Typ 2 ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die häufig erst im Zusammenhang mit weiteren gesundheitlichen Beschwerden festgestellt wird, zum Beispiel am Herz-Kreislauf- oder Nervensystem. Über 90% der mehr als 8 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus in Deutschland weisen den Typ 2 auf. Viele neudiagnostizierte Betroffene fühlen sich nach der Diagnose zunächst von der Komplexität der Erkrankung und ihrer Therapie überfordert. Aufgrund der Corona-Pandemie und damit einhergehender Kontaktbeschränkungen können derzeit Präsenzschulungen oder Treffen von Selbsthilfegruppen nicht im gewohnten Umfang stattfinden.
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Spickzettel als Gedächnisstütze in Sprechstunde

Die Diagnose einer chronischen Erkrankung wie Diabetes Typ 2 kommt für Betroffene meist sehr überraschend, insbesondere, wenn sie bislang keine gesundheitlichen Beschwerden verspürten oder diese zunächst nicht mit der Stoffwechselerkrankung in Verbindung gebracht wurden. „Das kann zum Beispiel bei einer Parodontitis der Fall sein, bei Bluthochdruck, plötzlich auftretenden Seheinschränkungen oder einer schlecht heilenden Wunde am Fuß“, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Haak, Mergentheim. „Oft sind Patienten im Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt aufgeregt und können sich nur einen Teil der vermittelten Informationen merken“, weiß der Diabetologe. Erst im Nachhinein oder im Austausch mit Angehörigen und Freunden fallen ihnen Unklarheiten und offene Fragen wieder ein, etwa rund um die nun notwendige Therapie oder mögliche Folgen der Erkrankung.

Die Strukturierte Geriatrische Schulung (SGS) hilft älteren Menschen mit Diabetes, selbstständig ihre Therapie zu meistern. Dieses Schulungsprogramm ist von der DDG anerkannt, für das Disease-Management-Programm des Typ-2-Diabetes genehmigt und in verschiedenen KV-Regionen abrechenbar.

Prof. Haak rät Betroffenen, Fragen vor dem nächsten Arztbesuch aufzuschreiben und einen Spickzettel als Gedächtnisstütze mit in die Sprechstunde zu nehmen: „Machen Sie sich auch während des Gesprächs Notizen und fragen Sie nach, falls Sie Fach- und Fremdwörter oder Erklärungen nicht verstehen.“ Grundlegende Fragen können sein: Welche Behandlungs- und Untersuchungsmöglichkeiten gibt es? Warum ist gerade die vorgeschlagene empfehlenswert, gäbe es auch Alternativen? Wie oft und wie lange müssen bestimmte Medikamente eingenommen werden? Welche Nebenwirkungen können dabei auftreten? Wie und warum sollte ich gegebenenfalls meine Ernährung ändern? Welche körperliche Aktivität ist für mich empfehlenswert? Welche Vorsorgeuntersuchungen sollte ich wahrnehmen?

Online-Hilfsangebote

Auch die Selbsthilfe und Selbstorganisation sind für Menschen mit Diabetes eine wichtige Stütze beim lebenslang notwendigen Management ihrer Erkrankung. Da aufgrund coronabedingter Einschränkungen weniger Gruppenschulungen oder Treffen in Selbsthilfegruppen angeboten werden können, sind Betroffene auf andere Möglichkeiten angewiesen. Hierzu kann der behandelnde Arzt ebenfalls ein guter Ansprechpartner sein, so Prof. Haak: „Fragen Sie ihn nach etwaigen Möglichkeiten einer Online-Schulung oder empfehlenswerten analogen und digitalen Informationsquellen wie etwa Zeitschriften und Bücher oder auch Internetportale und Gruppen in Sozialen Medien.“

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe bietet kostenfreie Serviceangebote, gibt Tipps zur Informationssuche und zum nächsten Arztgespräch.

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