Was löst eine Verschlechterung der Herzschwäche aus?
Faktoren, die eine chronische Herzschwäche zum Entgleisen bringen können, sind z. B. Therapiefehler: Patienten vergessen, ihre verordneten Medikamente einzunehmen, setzen sie ab oder verringern die Dosis. Oder es werden Medikamente eingenommen, die den Herzmuskel zusätzlich belasten. Weil Patienten mit einer Herzschwäche nicht selten eine Vorschädigung des Herzens durch Bluthochdruck oder eine koronare Herzkrankheit (KHK) aufweisen, kann es bei diesen Patienten zu einer akuten Herzschwäche (Video:
www.herzstiftung.de/video-akute-herzschwaeche-notfall) infolge einer krisenhaften Blutdruckerhöhung kommen (Infos:
www.herzstiftung.de/blutdruck-anstieg ). „Diese Bluthochdruckkrise muss in der Regel sofort im Krankenhaus behandelt werden, weil die akute Herzschwäche fast immer dramatisch verläuft: akute Blutstauung im Lungenkreislauf mit schwerer Atemnot und Todesangst“, so Prof. Meinertz. Die ärztlich überwachte Blutdrucksenkung in der Klinik führt dann zur raschen Besserung.
Vorsicht vor Lungenentzündung bei Herzschwäche / Grippeimpfung wichtig
Auch bei Lungenentzündungen (Pneumonien/Bronchopneumonien), die gehäuft bei Patienten mit Herzschwäche auftreten, sollten Betroffene umgehend den Arzt aufsuchen. „Die Kombination aus Lungenentzündung und Herzschwäche ist gefährlich, weil das schon geschwächte Herz häufig noch mehr gefordert wird als der geschwächte Herzmuskel leisten kann.“ Nur eine konsequente Antibiotikatherapie im Krankenhaus (durchgeführt über die Venen) gleich zu Beginn der Infektion kann einen gefährlichen Verlauf verhindern. Wichtig: Um sich vor einem gefährlichen Verlauf der Herzkrankheit zu schützen, empfiehlt die Herzstiftung Patienten mit Herzschwäche, sich jedes Jahr im Herbst gegen Grippe impfen zu lassen. „Eine Grippeimpfung schützt vor Krankenhausaufenthalten und verbessert die Lebenserwartung. Auch eine Pneumokokkenimpfung kann bei Patienten mit Herzschwäche in Erwägung gezogen werden“, bestätigt der Kardiologe. Weitere Faktoren für eine Verschlechterung der Herzschwäche und Entgleisung des Herzens, auf die Patienten mit chronischer Herzschwäche achten sollten, sind Herzrhythmusstörungen und Lungenembolie infolge von Thrombosen. Aber auch Ernährungsfehler, meist durch übermäßige Zufuhr von Salz oder durch eine zu große Flüssigkeitsaufnahme (mehr als 2 Liter pro Tag), können eine Herzschwäche verstärken.
Abb 2. : Zeichen einer Herzschwäche: Wassereinlagerungen an Knöcheln und Beinen. Beim Drücken mit dem Finger bleibt eine Delle zurück. (Illustration: DHS/medicalARTWORK)
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Herztagebuch: Ein Klinikaufenthalt ist vermeidbar, indem Betroffene selbst täglich den Verlauf ihrer Erkrankung und Beschwerden auf Basis von Werten wie Körpergewicht, Blutdruck, Puls und Medikamenteneinnahme in einem Herztagebuch dokumentieren und mit ihrem Arzt besprechen. Das kostenfreie Herztagebuch kann angefordert werden unter
www.herzstiftung.de/Herztagebuch.html oder per Tel. unter 069 955128400.