Gemeinsame hormonelle Grundlage: Zusammenhang zwischen Migräne und einem reduzierten Brustkrebsrisiko
Eine amerikanische Studie stellte einen Zusammenhang zwischen
Migräne und einem um rund 30% reduzierten
Brustkrebsrisiko fest. Expert:innen führen das auf eine gemeinsame hormonelle Grundlage zurück: Ein fallender Östrogenspiegel kann ein Trigger für Migräneattacken sein, ein erhöhter Östrogenspiegel hingegen begünstigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Ein weiteres Hormon, das mit Migräneattacken in Verbindung steht, ist Serotonin. Migräne-Patient:innen mit niedrigem Serotoninspiegel haben häufiger Migräne. Je höher der Serotoninspiegel, desto geringer ist auch das sexuelle Verlangen. Ergebnisse einer Studie, die dieses Phänomen untersuchte, deuten auf einen direkten Zusammenhang zwischen erhöhter Libido und Migräne hin.
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Erschienen am 02.09.2022 • Migräne-Fälle werden laut einer Umfrage immer mehr. Wer besonders betroffen ist, und ob dies der Corona-Krise geschuldet ist, erfahren Sie hier!
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Weniger Migräneattacken durch prophylaktische Therapien
Ob diese Effekte eine Migräne erträglicher machen, ist jedoch äußerst fraglich. Die meisten Migräniker:innen wünschen sich wohl vor allem weniger Attacken. Dies kann mithilfe prophylaktischer Therapien möglich werden, die sowohl die Anzahl von Migränetagen als auch deren Intensität langfristig reduzieren können. Hierfür stehen Antiepileptika,
Antidepressiva, Blutdrucksenker und andere zur Verfügung. Als innovativste Mittel gelten sogenannte
CGRP-Antikörper. Hierunter fällt der Wirkstoff Erenumab, der mittlerweile sogar unabhängig von Vortherapien Kassenleistung ist, wenn Patient:innen mindestens unter 4 Migränetagen im Monat leiden. Als Selbstinjektionspen können sich Betroffene den Wirkstoff monatlich selbst verabreichen.